Smartes Licht: Zigbee-Systeme im Überblick
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Der Funkstandard Zigbee ist in der Lichtsteuerung weit verbreitet. Systeme wie Philips Hue, Osram Lightify oder Ikea Trådfri arbeiten damit. Eine Basisstation – je nach Hersteller Brige, Gateway oder Hub genannt – hängt zu Hause am Router. Sie schlägt eine Brücke vom Zigbee-Netzwerk der La...

Der Funkstandard Zigbee ist in der Lichtsteuerung weit verbreitet. Systeme wie Philips Hue, Osram Lightify oder Ikea Trådfri arbeiten damit. Eine Basisstation – je nach Hersteller Brige, Gateway oder Hub genannt – hängt zu Hause am Router. Sie schlägt eine Brücke vom Zigbee-Netzwerk der Lampen in das heimische WLAN mit dem Smartphone. Wer nur ein paar Leuchten steuern will, kann diese bei manchen Systemen auch direkt an eine Fernbedienung koppeln. Den vollen Funktionsumfang gibt es aber nur mit Smartphone und Bridge.
Vorteil: Jede Lampe dient gleichzeitig als Repeater für das Funksignal. So wächst die Zigbee-Reichweite über die Grenzen des WLANs hinaus, etwa in den Garten. Außerdem sind Produkte verschiedener Hersteller kompatibel – wenn sie die richtige Zigbee-Version verwenden.
Ikea Trådfri
Das Lichtsystem aus dem Möbelhaus fällt durch günstige Preise auf. Lampen gibt es bereits ab 10 Euro, die Funkzentrale kostet mit 30 Euro nur halb so viel wie bei der Konkurrenz. Hinzu kommen maßgeschneiderte Lösungen für Ikea-Möbel wie LED-Schranktüren, Lichtpaneele oder ein fernbedienbarer Trafo zur Schrankbeleuchtung.
Der Preisvorteil wird allerdings durch fehlenden Fernzugriff erkauft. Auch die Installation neuer Lampen mithilfe einer Fernbedienung wirkt etwas umständlich. Weißtöne oder die Farben der RGB-Lampe lassen sich in der App nur in festen Stufen einstellen, mit der Ikea-Fernbedienung geht es dagegen fließend.
Die Lichtqualität ist ordentlich, aber nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Vor allem Blau und Grüntöne der Farblampen wirken zu blass.

Innr
Wie Ikea hat Innr ein Herz für Inneneinrichter, die Möbel und Objekte in Szene setzen wollen. Kein Wunder: Das niederländische Unternehmen wurde von ehemaligen Philips- und Ikea-Mitarbeitern gegründet. So finden sich im Sortiment auch Spots für Glasvitrinen und fertig konfektionierte Lichtleisten für Bücherregale oder die Küchenarbeitsplatte.
Ebenfalls praktisch: eine Funksteckdose zum Schalten unvernetzter Leuchten. Die App ist schlicht gehalten und braucht mitunter etwas länger, um den aktuellen Zustand der Lampen anzuzeigen, erfüllt aber ihren Zweck. Sprachsteuerung mit Alexa oder anderen digitalen Assistenten bietet Innr nicht. Auch sonst sieht es mit Schnittstellen und Erweiterungen mager aus. Aber: Die Leuchtmittel lassen sich ja auch an Zigbee-Zentralen anderer Hersteller verwenden.

Osram Lightify / Smart+
Seit Osram sein Lampengeschäft an Ledvance verkauft hat, herrscht Arbeitsteilung im Lightify-System: Osram zeichnet für die Funkzentrale verantwortlich, die Chinesen liefern unter demselben Markennamen Leuchtmittel dazu. Wobei der Namenszusatz Smart+ schon andeutet, dass die Ledvance-Produkte auch mit anderen Zigbee-Zentralen funktionieren.
Die Lightify-App ist nicht immer selbsterklärend und ändert die Farben etwas ruckartig. Sie wartet aber mit pfiffigen Extras auf – etwa einem TV-Simulator, der Lampenlicht wie den Schein eines Fernsehers wirken lässt.
Für jedes Leuchtmittel ist eine Grundeinstellung speicherbar, mit der die Lampe nach einer Netztrennung startet. Das kann Philips bis heute nicht. Trotzdem: App und Bridge bleiben hinter der Qualität der Leuchtmittel zurück.

Philips Hue
Der Marktführer spielt in einer eigenen Liga. Das gilt auch für den Preis: Leuchtmittel für das Hue-System sind in der Regel teurer als vergleichbare Modelle der Konkurrenz. Das gilt besonders für die farbfähigen Versionen.
Dafür bekommt der Kunde neben bester Lichtqualität aber auch ein hoch entwickeltes Öko-System. Außer per App und Fernbedienung lässt sich die Beleuchtung mit Amazon Alexa, Google Assistant und Apple HomeKit kontrollieren. Hinzu kommen Online-Dienste wie IFTTT und Conrad Connnect sowie Smart-Home-Hersteller, die Hue in ihre Haussteuerung integrieren.
Wem die einfach zu bedienende Philips-App nicht reicht, der hat die Auswahl unter einigend Dutzend Alternativ-Programmen aus dem AppStore. So viel Flexibilität bietet kein anderes System.

Sengled Element
Im Vergleich mit der Konkurrenz kommt Element puristisch daher. Es gibt bislang keine bunten Lampen, nur Modelle für weißes Licht. Die Version mit regelbarer Farbtemperatur ist an ihrer speziellen Form und klaren Kuppel zu erkennen. Ansonsten hat Sengled noch einen Strahler mit GU10-Sockel im Angebot. Das war‘s.
Da die Funkzentrale ein eher ungebräuchliches Zigbee-Profil verwendet, kommen Leuchtmittel anderer Hersteller nicht als Erweiterung infrage. Für viele Einsatzgebiete reicht das trotzdem, zumal die Sengled-LEDs ein angenehmes Licht geben.
Die App ist dem Funktionsumfang entsprechend schlicht. Leider fehlt die Möglichkeit, eigene Lichtstimmungen zu speichern, um sie später abrufen zu können. Dafür klappt die Steue rung auf Zuruf mit Alexa.
