E Bike von Bosch
Bosch Nyon E-Bike-Computer im Test
Der Bosch Nyon E-Bike-Computer ist ein vernetzter Bordcomputer mit Navigation und Motor-Tuning für E-Bikes mit Bosch-Antrieb. Wir haben den E-Bike-Computer getestet.

Bosch spielt eine wichtige Rolle im E-Bike-Geschäft. Der Automobilzulieferer stattet nach eigenen Angaben knapp ein Drittel aller verkauften Pedelecs mit seinem Tretkurbel-Antrieb aus. Zu diesem E-Bike-Motor gibt es jetzt den vernetzten Bordcomputer Nyon, den wir ausführlich getestet haben. Derzeit ist der Bosch Nyon nur zusammen mit neuen E-Bikes samt Bosch-Antrieb aus der Performance-Serie zu haben. Im Laufe des Jahres soll Nyon aber auch als Nachrüstgerät zu haben sein.
Nyon dient als Tacho zur Auswertung von Fahr-, Motor- und Fitnessdaten, ist ein Navigationsgerät und steuert den Bosch-Motor. Mit der zugehörigen eBike-Connect-App und -Onlinecommunity wird daraus ein Rundum-Service für Tourenplanung, Navigation und Fitnesstagebuch.

Routenplanung per App
Karten- und Routingdaten bezieht Bosch vom Navi-Experten Skobbler (Test). Die Karten basieren auf den freien Open Street Maps (OSM) und sind kostenlos. Die Navigation dagegen ist nur im Umkreis von 20 Kilometern um die Heimatadresse inbegriffen, weitere Navi-Pakete muss man in der eBike-Connect-App über das Smartphone extra zahlen: Deutschland kostet knapp 15 Euro, weltweites Routing etwa das Doppelte. Bei einem derart edlen Radnavi hätte das auch inklusive sein können.

Die Routenplanung klappt am einfachsten am Smartphone oder PC. Die Navigation erfolgt über 2-D- oder 3-D-Karten und Abbiegehinweise, aber ohne Ansagen. Allerdings ist die Routenplanung derzeit noch begrenzt: Man gibt Start- und Zielpunkt ein, Nyon errechnet dann drei Varianten: schnell, kurz und schön - Letztere mit Sehenswürdigkeiten an der Strecke.
Rundtouren oder Zwischenziele lassen sich nicht planen, auch spezielle Wünsche zur Streckenführung bleiben außen vor. Beides soll demnächst per Software-Update kommen. Gut so, denn kein Rad-Tourenplaner berücksichtigt die Vorlieben aller Rad-Typen. Auch der unter Radlern beliebte Import von GPS-Tracks wird erst dann laufen.

Leistungsmesser eingebaut
Der Bordcomputer dient als Tacho und Kilometerzähler. Und er zeigt Fahrdaten wie etwa die selbst aufgebrachte Leistung an. Die ermittelt der Antrieb in der Tretkurbel und errechnet daraus seine eigene Leistung. Per GPS werden auch die Höhe, Steigung oder das Höhenprofil der Tour erfasst. Und schließlich kann ein Bluetooth-Pulsgurt den Herzschlag des Fahrers aufs Display übertragen.

All diese Informationen präsentiert Nyon in konfigurierbaren Tacho-und Fitnessanzeigen und sammelt die Fahrdaten im Online-Tourenarchiv, sofern der Datenabgleich fehlerfrei funktioniert. Übrigens: Abbiegehinweise blendet Nyon im Zweifel über die Tachoansicht ein.
E-Bike-Steuerung
Schließlich lässt sich auch das E-Bike selbst am Nyon steuern. Der Antrieb bietet vier Leistungsstufen, mit denen er die eigene Kraft um bis zu 275 Prozent verstärkt. Über die Nyon-App lässt sich die Unterstützung obendrein fein justieren.

Die Bedienung des Nyon erfolgt über eine Lenkerfernbedienung mit Joystick in Reichweite des Daumens. Das ist für Touchscreen-gewohnte Smartphone-Nutzer ungewohnt, aber logisch und sicher. Das Zusammenspiel mit dem Handy funktionierte im Praxistest kinderleicht: Einmal gekoppelt, tauschten beide Geräte Daten stets blitzschnell aus. Gibt es also am Ende etwas, das Nyon gar nicht kann? Ja: Reifen flicken.