BYD Seal excellence AWD im Test
Der chinesische Hersteller drängt massiv auf den deutschen E-Auto- Markt. Im Detail sollten seine Entwickler aber noch einige hier übliche Gepflogenheiten berücksichtigen.

Als Experte für E-Fahrzeug-Akkus gestartet, profiliert sich BYD weltweit mit zunehmendem Nachdruck als Autohersteller. Die häufig zu hörende Übersetzung des Akronyms BYD in „Build Your Dreams“ ist allerdings umstritten – vermutlich ist es einfach die Abkürzung für den chinesischen Firmen...
Als Experte für E-Fahrzeug-Akkus gestartet, profiliert sich BYD weltweit mit zunehmendem Nachdruck als Autohersteller. Die häufig zu hörende Übersetzung des Akronyms BYD in „Build Your Dreams“ ist allerdings umstritten – vermutlich ist es einfach die Abkürzung für den chinesischen Firmennamen, und der Slogan entstammt der BYD-Marketingabteilung.
Zu unserem Test tritt die Elektro-Mittelklasselimousine Seal an. Übrigens: Das Modell „Seal U“ mit Zusatz U ist ein eigenständiges Fahrzeug aus der SUV-Klasse, das sich mit der Limousine in erster Linie den Namen teilt. An dem in der Allrad-Version „Excellence AWD“ für 50990 Euro angebotenen Fahrzeug ist nicht zuletzt bemerkenswert, dass es sich selbst mit viel Extra-Budget im Konfigurator gar nicht teurer machen lässt – das getestete Exemplar entspricht gleichzeitig der Basisversion.

Was nicht heißt, dass es spartanisch ausgestattet wäre: Neben 10,3-Zoll-Kombiinstrument und 15,6-Zoll-Infotainmentdisplay ist auch ein Headup-Display an Bord. Bedient wird das Ganze via Touchscreen, per Multifunktionslenkrad oder über eine – noch etwas rudimentäre – Spracherkennung.
Details: BYD Seal
Vollbild an/ausMerkmal: | |
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Nennleistung | 390 kW (530 PS) |
max. Drehmoment | 670 Nm |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h | 3,8 s |
Akkukapazität (netto) | 82,5 kWh |
max. Ladeleistung | 11 kW AC/150 KW DC |
Reichweite (WLTP) | max. 520 km |
Testwagenpreis | 50 990 Euro |
connect-Testurteil: | BEFRIEDIGEND (665 Punkte) |
Obwohl viele Funktionen vorhanden sind, fällt ins Auge, was fehlt – zum Beispiel jedwede Unterstützung für E-Mails und SMS, aber auch ein digitales Fahrtenbuch oder Car2X-Kommunikation. Erstaunlich ist zudem, dass BYD seinen Werkstattpartnern eine Wartungserinnerung vorenthält. Insgesamt sollten sich die chinesischen Entwickler vielleicht noch etwas mehr über europäische Gewohnheiten informieren.

Beim Laden fehlt Komfort
Die BYD-App ist zwar übersichtlich, lässt jedoch einige von anderen Herstellern gewohnte Funktionen wie eine umfassende Statusanzeige vermissen. Auch im Fahrzeug wirkte manches noch nicht ganz ausgereift – so gab es im Test öfter Abbrüche oder Verzögerungen bei der Nutzung unterschiedlicher Funktionen.
Besonders problematisch ist, dass dies auch für Notrufe per SOS-Button galt. Demgegenüber wirkt die Kritik, dass die USB-Buchsen recht ungünstig platziert sind, schon fast zweitrangig.
Während die Ladeplanung in der App verbesserungswürdig ist, hat sie BYD im Fahrzeug selbst sehr gut gelöst – die Routenführung inklusive Ladestopps wird auf dem Borddisplay übersichtlich und vollständig dargestellt. Hängt der BYD Seal aber erst mal an einer Ladesäule, lässt sich der laufende Ladevorgang weder per App noch im Fahrzeug stoppen – dann hilft nur die Entriegelung per Schlüssel.