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Samsung Galaxy S20 Ultra: Kamera und Fazit

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Autor: Andreas Seeger • 6.3.2020 • ca. 3:05 Min

Inhalt
  1. Samsung Galaxy S20 Ultra im Test
  2. Samsung Galaxy S20 Ultra: Kamera und Fazit

Hat die Kamera des Galaxy S20 Ultra nun einen vierfachen oder fünffachen optischen Zoom? Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, der Hersteller selbst spricht von einem 10fachen Hybrid-Zoom, ohne weitere Details zu nennen. Fakt ist: Die Brennweite der Zoom-Optik beträgt 19 Milli...

Hat die Kamera des Galaxy S20 Ultra nun einen vierfachen oder fünffachen optischen Zoom? Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, der Hersteller selbst spricht von einem 10fachen Hybrid-Zoom, ohne weitere Details zu nennen. Fakt ist: Die Brennweite der Zoom-Optik beträgt 19 Millimeter, was sich in einem 9 beziehungsweise 11 Millimeter dünnen Gehäuse nur realisieren lässt, wenn man das Objektiv quer im Gehäuse einbaut und das Licht über ein Prisma um 90 Grad umlenkt – Huawei hat es mit dem P30 Pro vorgemacht. Das sagt aber noch nichts über die KB-äquivalente Brennweite aus, für die man die Brennweite in Relation zur Sensorgröße setzen muss. Wir wollen uns damit nicht weiter aufhalten, auch, weil es für den Nutzer keine Rolle spielt, ob das Foto mit der Zoom-Optik, mit der Hauptoptik per Cropping oder über eine Mischung aus beidem gemacht wurde. 

Galaxy S20 Ultra im Vergleich mit dem Huawei P30 Pro
Mächtige Beule: Die rechteckige Kameraeinheit auf der Rückseite ragt mehr als 2 Millimeter heraus.
© connect

Viel entscheidender ist die Qualität des Zooms und auch das Vorhandensein einer Ultra-Weitwinkel-Optik für besonders große Bildausschnitte. Ein Brennweitenbereich von Ultraweitwinkel bis Telezoom, der dem Fotografen größtmögliche Flexibilität gibt, gehört bei einem Top-Smartphone 2020 zur Grundausstattung. Das S20 Ultra ist hier gut aufgestellt: Der Ultra-Weitwinkel liefert eine gute Qualität und auch die Bilder der Tele-Brennweite können sich sehen lassen.

Davon ausnehmen möchten wir allerdings explizit den "Space Zoom", also die 100fache Vergrößerung, mit der Samsung kräftig Werbung macht. Was gut klingt und sich gut für Marketingzwecke eignet, macht in der Realität keinen Sinn, zum einen, weil kleinste Bewegungen der Hand das Motiv verwackeln, zum anderen weil die pixeligen Nahaufnahmen schlicht nicht gut aussehen. Ihre Stärke spielt die Tele-Brennweite bei vierfacher Vergrößerung aus, diese Aufnahmen bewegen sich in etwa auf einem Niveau eines P30 Pro, wenn auch die Detailmessungen aus dem Fotolabor zeigen, dass die Klasse des Huawei-Smartphones nicht ganz erreicht wird.

Galaxy S20 Ultra
Kaum Unterschiede: Der "Space Zoom" des Galaxy S20 Ultra (100fach) rechts im Vergleich mit dem 50fachen Zoom eines Huawei P30 Pro.
© connect

Der Hauptsensor dagegen kann das P30 Pro klar überflügeln, hier spielen die hohe Auflösung von 108 Megapixel und die konkurrenzlos große Sensorfläche von 1/1.33 Zoll ihre Stärken aus, die Bildqualität ist bei allen Lichtverhältnissen exzellent. Unsere Messungen zeigen auch: Die vollen 108 Megapixel, die man über die Kameravorschau auswählen kann, sind nur in den wenigsten Fällen sinnvoll, etwa wenn man bei gutem Licht fotografiert und weiß, dass man das Bild später noch zuschneiden möchte. In der Regel stehen dem Mehr an Bildschärfe und der hohen Auflösung aber eine starke Artefaktbildung und Rauschen gegenüber, sodass die Bildqualität in der Summe schlechter ist als im Standardmodus mit 12 Megapixel. Diesen realisiert Samsung über das sogenannte Pixel Binning, das Verschmelzen mehrerer Pixel zu einem größeren und lichtstärkeren Pixel. Eine mittlerweile etablierte Technologie, die die Koreaner auf dem Galaxy S20 Ultra allerdings auf ein neues Rekordniveau treiben: Der Bildsensor Isocell Bright HM1, eine Weiterentwicklung des zusammen mit Xiaomi entwickelten Bright HMX ( steckt im Xiaomi Mi Note 10), fusioniert die Pixel nicht im Verhältnis 4 zu 1, sondern 9 zu 1, sodass aus 108 Megapixel am Ende 12 Megapixel werden.

Galaxy S20 Ultra mit Pro-Modus für Videos
Der neue Pro-Modus bietet manuelle Einstellung auch für Videos.
© connect

Der Videomodus ist ebenfalls state of the art, und zwar in zweierlei Hinsicht. Erstmals schafft ein Smartphone die Auflösung von 8K, das sind unglaubliche 7680 x 4320 Pixel. Es gibt überhaupt noch keine Ausgabegeräte zu einem erschwinglichen Preis, die diese Darstellung unterstützen, daher ist der Mehrwert begrenzt. Wir empfehlen aber aus einem anderen Grund, auf 4K (und 60 fps) runterzuschalten: Die 8K-Videos sind qualitativ eine Enttäuschung und kein Vergleich zu 4K, wo das S20 Ultra eine starke Vorstellung auf dem Niveau eines iPhone 11 Pro zeigt. Ebenfalls stark: Der neue Pro-Modus für Videos, der erstmals manuelle Einstellungen für Blende und Weißabgleich bei Bewegtbildern ermöglicht. 

Fazit: Viel Smartphone für viel Geld

Mit dem Galaxy S20 Ultra hängt Samsung die Messlatte ein Stückchen höher. Ob man nun das Display, die Kamera oder die Connectivity betrachtet: Ein Smartphone mit besserer und mehr Ausstattung gibt es derzeit nicht. Von der Akkulaufzeit einmal abgesehen überzeugt der Highender auf ganzer Linie. Die enorme Größe und das Gewicht muss man eben in Kauf nehmen, wenn man das Beste vom Besten haben will. Der Preis ist hoch, aber marktüblich. Wer ein top ausgestattetes Android-Smartphone sucht, ist hier richtig.

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