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Huawei Mate 20 und Mate 20 Pro im Test
Mit den Spitzenmodellen Mate 20 und Mate 20 Pro verschiebt Huawei die Grenzen des technisch Machbaren. Aber auch der Preis erreicht einen neuen Höchststand. Haben sich die Chinesen verrechnet? Wir haben die neuen Huawei-Flaggschiffe getestet.
- Huawei Mate 20 und Mate 20 Pro im Test
- Huawei Mate 20 und Mate 20 Pro: Kamera
- Huawei Mate 20 Pro: Biometrische Sicherheit

Bereits mit dem seit April 2018 erhältlichen P20 Pro lotete Huawei neue Preisgrenzen aus, denn mit einer UVP von 899 Euro war das 2018er-Flaggschiff so teuer wie kein anderes Smartphone der Chinesen. Dass sie damit nicht zu hoch gepokert haben, zeigen die Absatzzahlen. Das P20 Pro ist eines der meistverkauften Phones in der Geschichte von Huawei. Dieser Erfolg zeigt auch, dass der Kunde durchaus bereit ist, viel Geld für ein Smartphone auszugeben, wenn es sich um ein gutes und innovatives Produkt handelt. Trotzdem mussten wir kurz die Luft anhalten, als wir den Preis des Mate 20 Pro hörten: Mit 999 Euro ist Huawei nicht mehr weit entfernt von Apple und liegt auf einer Stufe mit Samsung. Da drängt sich die Frage auf, ob der Name Huawei bereits die gleiche Zugkraft hat. Oder stecken so viele Innovationen im Mate 20 Pro, dass der Preis gerechtfertigt ist?
Modern oder klassisch
Das Design ist schon mal ein Volltreffer – so muss ein Smartphone aussehen, das an der 1000-Euro-Marke kratzt. Dabei erfindet Huawei die Welt nicht neu, im Gegenteil. Das Grundgerüst kennt man bereits von Samsung und Sony: Zwei Glasplatten, die an den langen Seiten gebogen sind, werden von einem Metallrahmen zusammengehalten, der sich mit der Biegung verjüngt. Dieses Design hat viele Vorteile, denn mit der gewölbten Rückseite liegt das Phone angenehm in der Hand, vorne sorgt das gebogene Display dafür, dass die Darstellung randlos wirkt. Der Metallrahmen vermittelt eine tolle Haptik und Stabilität.

Huawei geht aber in zweierlei Hinsicht über das Altbekannte hinaus: Zum einen ist die imposante (und nur leicht herausstehende) Kameraeinheit auf der Rückseite ein Blickfänger, zum anderen wird das lange 18:9-Displayformat nochmals gestreckt, indem die Anzeige oben ebenfalls bis an den Rand reicht und dabei von einer trendigen Einkerbung (Notch) unterbrochen wird. Huawei erreicht damit ein kinotaugliches Seitenverhältnis von 19,5:9 – das schindet Eindruck und sieht ultramodern aus.
Das Mate 20 hat dagegen einen klassischeren Look. Das Gehäuse ist breiter und die Biegung auf der Rückseite nicht so ausgeprägt, vorne liegt das Display plan auf. Das 18:9-Format spricht zudem alle an, denen das Pro zu stark gestreckt ist (die Anzeige ist anfangs ungewohnt). Dabei wirkt das Display des P20 mächtiger, weil die Diagonale etwas länger (6,5 statt 6,4 Zoll) und die Einkerbung oben tropfenförmig ist und damit so winzig, dass sie kaum Displayfläche wegnimmt.
Die Verarbeitung ist bei beiden Phones ohne Fehl und Tadel. Es gibt allerdings einen gewichtigen Unterschied: Während das Mate 20 Pro mit einer IP68-Zertifizierung auch einen Tauchgang in Süßwasser übersteht, ist das Mate 20 nicht wasserdicht.
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Neuer Power-Prozessor
Auch beim Display gibt es Unterschiede. Das Pro-Modell ist mit einem OLED-Screen ausgestattet, das Mate 20 setzt dagegen auf ein klassisches LCD. In beiden Modellen gibt Huaweis neuer Top-Prozessor Kirin 980 den Takt vor, der in mehreren Bereichen die Innovationskraft der Chinesen demonstriert. Es ist das erste SoC (System-on-a-Chip) für Android-Smartphones, das im 7-Nanometer-Verfahren gefertigt wurde.
Rekordverdächtig ist auch die Datenübertragung: In der Spitze lassen sich 1,4 Gbit/s transferieren, was LTE Cat 21 entspricht. Für die richtige Balance aus Leistung und Energieeffizienz sorgt das dreistufige Cluster-Design: Zwei Hochleistungskerne mit bis zu 2,6 GHz werden von zwei mittelperformanten Kernen (1,9 GHz) und vier schwächeren (1,6 GHz) flankiert.
Hinzu kommt die zweite Generation der für KI-Anwendungen optimierten Neural Processing Unit (NPU), deren Leistung deutlich zugelegt hat. Huawei gibt an, dass sich die Bilderkennungsrate auf 4500 Bilder pro Sekunde verdoppelt hat. Das ermöglicht neue Anwendungen, vor allem für die Kamera. Beim Videodreh kann man zum Beispiel in Echtzeit einen Schwarz-Weiß-Filter über den Hintergrund legen, während die Person im Vordergrund in Farbe bleibt. Diese und andere Filter arbeiten zwar noch nicht perfekt, aber sie zeigen das Potenzial des Kirin 980. Dass er beim Pro-Modell auf 6 GB RAM zugreifen kann und beim Mate 20 nur auf 4 GB, hat im Alltag keine Auswirkungen.

Neues Speicherkarten-Format
Beide Modelle sind mit 128 GB Speicher ausgestattet und werden in Deutschland ausschließlich in dieser Konfiguration verkauft. Der zweite Steckplatz birgt eine Überraschung: Er hat die gleichen Abmessungen wie eine Nano-SIM, eine Micro-SD passt also nicht. Huawei versucht hier, mit der sogenannten Nano Memory Card (NM Card) ein neues Format zu etablieren. Man betont, dass dieser Standard offen ist und andere Hersteller gerne mitmachen können, zum aktuellen Zeitpunkt ist allerdings nicht klar, ob diese das auch tun. Momentan kann man die NM Card nur über Huawei beziehen, daher stufen wir sie als proprietäres Format ein. Die Preise orientieren sich an Micro-SD-Karten, hier gibt es also keine Nachteile.
Für Smartphone-Hersteller bietet die NM Card nicht nur den Vorteil der Platzersparnis. Die mit der Nano-SIM kongruente Form macht es für die Ingenieure einfacher, die Schnittstelle im Gehäuse zu konstruieren, vor allem bei hybriden Steckplätzen, die entweder eine zweite (Nano-)SIM oder eine Speicherkarte schlucken. Sowohl das Mate 20 als auch das Pro-Modell sind solche hybriden Dual-SIM-Phones. Es gibt aber auch Varianten von beiden Modellen mit nur einer SIM-Karte, darauf sollte man vor dem Kauf unbedingt achten.

EMUI 9 mit weniger Untermenüs
Die neue Systemoberfläche EMUI 9 nutzt Android 9 als Unterbau, vom Google-System ist jedoch nicht viel zu sehen. Das ist in diesem Fall aber kein Nachteil, denn wie Samsung gelingt es auch Huawei, das native Android besser zu machen. Es gibt zahlreiche Extras und ein Cloud-Backend, das in vielen Bereichen eine gute Alternative zu Google bietet, etwa bei Fotos. Im Vergleich mit EMUI 8 ist es den Software-Entwicklern gelungen, die Oberfläche zu entschlacken, viele verschachtelte Untermenüs wurden zusammengefasst, sodass man Einstellungen und Funktionen schneller erreicht.
Huawei betont auch, dass es gelungen ist, das System insgesamt schneller zu machen: Die Geschwindigkeit beim App-Start soll um 50 Prozent zugelegt haben. Da bereits EMUI 8 mit hohem Tempo glänzt, lässt sich dieser Unterschied in der Praxis kaum erfassen. So viel ist aber sicher: Das System reagiert auf beiden Smartphones gedankenschnell.
Fazit: Besser geht es kaum
Auch die gemessene Akkulaufzeit ist absolute Spitzenklasse: Das Pro-Modell erreicht herausragende 10:50 Stunden, das Mate 20 sogar rekordverdächtige 13:18 Stunden. Mit beiden Phones sind also zwei Tage Einsatz locker drin. Dazu gesellen sich gute Funkeigenschaften und eine gute Akustik, sodass es schwerfällt, bei diesen Phones überhaupt Kritikpunkte zu finden.
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Dennoch gibt es welche: Während das Pro-Modell kabellos geladen werden kann, unterstützt das Mate 20 den Qi-Standard nicht. Für ein 800-Euro-Smartphone ist das aber Pflicht, genauso wie eine IP-Zertifizierung. Bei beiden Modellen findet man außerdem nur einfache Ohrstöpsel im Lieferkarton, auch das passt nicht zu den Preisen. Beim Mate 20 liegt immerhin noch ein 23-Watt-Schnellladenetzteil daneben. Beim Pro ist sogar ein Netzteil enthalten, das die Energie mit sagenhaften 40 Watt in den Akku pumpt: Innerhalb von 30 Minuten steht die 4200-mAh-Zelle wieder bei 70 Prozent!
Um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: In Anbetracht der Vielzahl an technischen Neuerungen und der in jeder Hinsicht exzellenten Produktqualität ist die Preisgestaltung von Huawei gerechtfertigt. Die Plätze 1 (Mate 20 Pro) und 2 (Mate 20) in der Bestenliste sprechen für sich.
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