Huawei P smart Z im Test
Mehr zum Thema: HuaweiDank außergewöhnlicher Pop-up-Frontkamera keine störende Notch und keine breiten Ränder: Beim Huawei P smart Z steht vor allem das riesige Display im Rampenlicht. Womit kann das innovative Mittelklasse-Smartphone im Test noch punkten?

Das Display ist das „Schaufenster“ eines Smartphones und damit ein wichtiges Kaufkriterium. Wozu dann Platz für breite Seitenränder oder eine Einkerbung (Notch) verschenken, die der Selfie-Kamera Unterschlupf gewährt? Wie es anders geht, zeigt das P smart Z. Dessen normalerweise unsichtbare P...
Das Display ist das „Schaufenster“ eines Smartphones und damit ein wichtiges Kaufkriterium. Wozu dann Platz für breite Seitenränder oder eine Einkerbung (Notch) verschenken, die der Selfie-Kamera Unterschlupf gewährt? Wie es anders geht, zeigt das P smart Z. Dessen normalerweise unsichtbare Pop-up-Frontkamera fährt automatisch aus dem Gehäuserahmen, sobald man sich ablichten möchte. Bis zu deren Einsatzbereitschaft dauert es rund 1,5 Sekunden. Bei einem Sturz tritt die Kamera automatisch den Rückzug an.
Das Notch-freie 6,59-Zoll-LC-Display verfügt trotz seiner abgerundeten Ecken über ein gutes Screen-to-Body-Verhältnis von 85 Prozent. Da auch die Auflösung (1080 x 2340 Punkte, 391 ppi) und die Leuchtkraft (419 cd/m2) überzeugen, setzt sich das Display des Huawei-Modells im Testfeld an die Spitze. Die ab Werk perfekt aufgebrachte Folie schützt vor Kratzern, trägt mit ihren spürbaren Kanten allerdings etwas auf. Zwischen Rahmen und Front- sowie Rückseite bleiben ebenfalls fühlbare Übergänge. Mit 8,8 Millimetern wirkt das knapp 200 Gramm schwere, glatte Kunststoffgehäuse stabil, aber auch etwas klobig. Freigegeben wird der opulente Bildschirm über einen sehr flott reagierenden, zuverlässig arbeitenden Fingerprintsensor.

Leistungsfähige Hardware
Aufsehen erregt der verbaute Systemchip: Der HiSilicon Kirin 710F des Mutterkonzerns Huawei war bei den Leistungsvergleichen innerhalb des Testfelds ganz vorne dabei. Im Zusammenspiel mit der ebenso gefälligen wie übersichtlichen Bedienoberfläche EMUI 9.0, die auf Android 9 aufsetzt, starten selbst anspruchsvollere Games recht zügig. Auf Fingerberührungen und Swipes reagiert das P smart Z ohnehin zackig. Da auch das Speicherangebot mit 4 GB RAM sowie freien 53 GBfür Daten in Ordnung geht, verdienensich Hardware wie Performancepreisbezogen ein dickes Lob.
Ein Hybrid-Slot für eine zweite SIM-Card oder eine Micro-SD Speicherkarte und ein USB-2.0-Typ-C-Port sind ebenfalls vorhanden. Telefonie in VoLTE-Qualität, WLAN im 5-GHz-Band, kontaktloses Bezahlen via NFC und schnelle Datentransfers über LTE der Kategorie 6? Auch das geht alles. Kleines Aber: Die Bluetooth-Variante (4.2) muss ohne die höheren Reichweiten und Übertragungskapazitäten der energieeffizienteren Version 5.0 auskommen.
Starke Ausdauer, stark im Labor
Der 4000-mAh-Akku bringt einen mit guten 9:28 Stunden locker durch den Tag. Der beigelegte Netzadapter liefert zum „Schnellladen“ nur recht magere 10 Watt. Die Sende-/Empfangs-Leistungen fielen in den 3G und 4G-Netzen gut aus. Die Akustik erwies sich als hervorragend. Auch wenn es insgesamt nicht für ganz vorne reichte, leistet dieses allein wegen seiner Pop-up-Kamera besondere Modell in den Bereichen Display, Performance und Ausdauer mehr als preisbezogen üblich. Und noch eine gute Nachricht: Huawei hat ungeachtet des Handelsstreits für das P smart Z ein Upgrade auf Android10 Q bestätigt.

Haupt- und Pop-up-Frontkamera
Huawei spendiert beiden Fotoeinheiten einen 16-Megapixel-Sensor. In der rückseitigen Dual-Kamera unterstützt ein zusätzlicher 2-MP Lichtempfänger die Tiefenmessung. Für eine weitere Aufwertung der Hauptkamera sorgen die größere Blendenöffnung (f/1.8) und ein aufwendiges Optiksystem, das hier aus sechs Glaslinsen besteht. Darüber hinaus passt ein zuschaltbarer KI-Assistent die Fotoeinstellungen in Echtzeit an das erkannte Motiv an. Bei Verwendung der Hauptkamera reduzierte sich im KI-Modus (AI) die Auflösung auf 8 MP.

Weitere Einstelloptionen hält das Porträt-Programm bereit. Damit lassen sich Hautpartien per anpassbarer Weichzeichnung verschönern, eine nicht immer sauber von den Motivkonturen abgegrenzte Unschärfe des Bildhintergrunds zuschalten oder über die Option „Bühnenbeleuchtung“ nur bestimmte Bereiche fotografieren.

In der Regel empfiehlt es sich, für beste Bildqualität auf HDR und den AI-Modus zu verzichten. Ist dies der Fall, speichern Haupt- wie Popup-Frontkamera bei guten Lichtbedingungen akzeptable Aufnahmen. In dunkler Umgebung fiel die Bildqualität merklich ab. Doch die automatisch ein- und ausfahrbare Frontkamera ist auf jeden Fall ein echter Hingucker.