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Konsolen-Zubehör am PC

PS VR2 PC-Adapter im Check: Lohnt sich das Playstation-5-Headset am Rechner?

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Wir haben den PS VR2 PC-Adapter ausprobiert. Ist das VR-Headset für Playstation 5 am PC eine Alternative für Valve Index, Meta Quest 3 und Co.?

Autor: The-Khoa Nguyen • 12.8.2024 • ca. 5:15 Min

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Sony PS VR2 PC Adapter
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Getestet von der Redaktion connect.de.
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Der Adapter war zwei Tage nach der Bestellung bei Sony da.
Der Adapter war zwei Tage nach der Bestellung bei Sony in unseren Händen.
© connect.de

Seit anderthalb Jahren ist die PS VR2 für Playstation 5 verfügbar. Das Spiele- und App-Angebot – das darf man mittlerweile so festhalten - ist trotz der vergangenen Zeit, der fortschrittlichen VR2-Brille und nicht zuletzt durch ihren hohen Preis kaum befriedigend. Groß war die Freude, als Sony ...

Seit anderthalb Jahren ist die PS VR2 für Playstation 5 verfügbar. Das Spiele- und App-Angebot – das darf man mittlerweile so festhalten - ist trotz der vergangenen Zeit, der fortschrittlichen VR2-Brille und nicht zuletzt durch ihren hohen Preis kaum befriedigend. Groß war die Freude, als Sony als offizielles Zubehör den PS VR2 PC-Adapter angekündigt hat. Für rund 60 Euro dürfen Sie die VR-Brille von Sony seit dem 7. August ganz legal und ohne künstliche Hürden an einen Gaming-Rechner anschließen.

Was brauche ich für PS VR2 am PC?

Die PS-VR2-Anforderungen an den PC oder Laptop sind sehr moderat. Das gilt zumindest für das reine Anschließen, Einrichten und den eher anspruchslosen Einsatz – etwa für virtuelle Desktops, Videoplayer und Co. Selbstredend lassen Spiele und Performance-Anspruch die Angaben für CPU, GPU, RAM und mehr deutlich steigen.

Vorab: Besitzen Sie noch eine ältere Grafikkarte mit VirtualLink (Geforce RTX 2000 oder Radeon RX 6000), brauchen Sie den Adapter nicht. Die USB Type-C Verbindung und Sonys offizielle App (Infos folgen) reichen aus.

Der PS VR2 PC-Adapter ist eine kleine unscheinbare Box für rund 60 Euro. An der Front befindet sich neben der Betriebs-LED der USB Type-C Anschluss für das Headset. Auf der Rückseite ist ein USB-A-Kabel fixiert. Daneben finden sich Anschlüsse für DisplayPort und das Netzteil.

Als zusätzliche Anschaffung, wenn nicht schon vorhanden, müssen Sie ein DisplayPort-1.4-Kabel mit auf die Liste nehmen. Ist der Rechner etwas älter, könnte auch ein Bluetooth-Adapter nach mindestens 4.0-Standard nötig werden: entweder als USB-Dongle oder interne Erweiterungskarte. In unserem Praxistest nutzen wir den eingebauten Bluetooth-Controller eines AMD X570-Mainboards.

Wie richte ich PS VR2 am PC ein?

Für den Einsatz installieren Sie Valves PC-Launcher Steam. Dafür bedarf es eines Accounts, ein Konto für Sonys Playstation Network (PSN) brauchen Sie für den Betrieb nicht. Im Shop suchen Sie anschließend nach den Apps „SteamVR“ und Sonys „PS VR2-App“. Letztgenannte App dient lediglich der Einrichtung von Headset, Controllern und des Spielbereichs.

Während der Einrichtung kann es je nach Bluetooth-Adapter bei der Erkennung der zwei Controller zu Problemen kommen. In unserem Fall ließ sich erst nur ein Controller koppeln, der zweite funktionierte erst nach einem Werksreset per Nadel. Ebenso kann es hilfreich sein, das PS5-Zubehör in den Einstellungen von der entsprechenden Konsole zu entfernen.

Adapter mit fixiertem USB-Kabel, Netzteil und eine Anleitung. Das ist der Lieferumfang.
Adapter mit fixiertem USB-Kabel, Netzteil und eine Anleitung. Das ist der Lieferumfang.
© connect.de

Waren beide Controller mit dem Rechner gekoppelt, mussten wir sie für eine erfolgreiche Verbindung ausschalten und gleichzeitig per Playstation-Taste einschalten, damit beide VR-Controller parallel erkannt wurden. Anschließend forderte jeder Controller ein Firmware-Update. Das wiederum funktionierte nur, wenn lediglich einer statt zwei Controllern per Bluetooth verbunden war: insgesamt eine eher anstrengende Frickelei!

Auf der Rückseite finden DisplayPort und Strom ihren Anschluss.
Auf der Rückseite finden DisplayPort und Strom ihren Anschluss.
© connect.de

Unter anderem im Subreddit für alles rund um Playstation VR lassen sich ähnliche Berichte finden. Manche Bluetooth-Controller erwiesen sich auch als inkompatibel. Als Tipp kursiert öfter, bei passenden Mainboards die WLAN- und Bluetooth-Antennen einzusetzen. Nutzen Sie ein USB-Dongle, sollten Sie es also womöglich nicht an der Rückseite des Gehäuses unter einem massiven Tisch einstecken, wenn Probleme auftauchen. Es gibt aber immerhin auch Berichte, wonach alles direkt und reibungslos klappt.

PC-Nutzerinnen und -Nutzer sind ein solches Gepfriemel eigentlich gewohnt. Dafür, dass es offizielles Sony-Zubehör und auch die offizielle Einrichtungs-App ist, waren wir ob der hakeligen Angelegenheit aber eher genervt. Denn einmal erfolgreich eingerichtet, machten VR-Brille und beide Controller in Anwendungen überhaupt keine Anzeichen, bei der Bluetooth-Verbindung besonders anspruchsvoll oder schwierig zu sein. Die Playstation-App braucht es nach der Einrichtung nicht mehr.

Ist der Rechner im Gegensatz zur PS VR2 häufiger in Nutzung, hätten wir uns übrigens noch über einen An-/Aus-Schalter für die Box gefreut. Wer das Netzteil bei Nichtgebrauch nicht absteckt, versorgt die Brille und den Adapter also dauerhaft mit Standby-Energie. Wen das nicht stört, der kann diesen Absatz ignorieren.

Sony hat die PSVR 2 gezeigt. Das Design orientiert sich an der zugehörigen Playstation 5.
Zwischen Tech-Demo und VR-Revolution Playstation VR2 im Test: Lohnt sich die VR-Brille?

Wie gut ist die PS VR2 am PC?

Wir haben einige Apps und Spiele ausprobiert. Nicht Sonys Verschulden, sondern das der einzelnen Entwickler, könnte fehlender oder schlechter Support für die Controller sein. Zu Beginn offen kommuniziert, sind fehlende PS-VR2-Features beim Einsatz am PC zu akzeptieren: kein HDR, kein Eye-Tracking und keine Vibrationen seitens des Headsets sowie nur Rumble-Effekte statt adaptiver Trigger seitens des Controllers. Im Vergleich zum Einsatz an der PS5 ist die Liste ernüchternd – aber eben der momentane Preis für den Einsatz am PC. Man könnte auf künftige Updates hoffen. Aber vorherige Hoffnungen bezüglich PS VR2 wurden schon einmal enttäuscht.

Übrig bleibt am PC ein hochauflösendes VR-Headset mit 110 Grad Field-of-View und zwei OLED-Linsen, die 2.000 x 2.040 Pixel pro Auge mit bis zu 120Hz liefern. Immerhin sind 3D Audio und Foveated Rendering (ohne Eye-Tracking) nicht von der Feature-Liste am PC gestrichen. Spielt der Rechner mit, freuen und ärgern wir uns über die gleichen Eindrücke (abgesehen von HDR) wie auf der PS5, wenn es um Farben, Bildschärfe, (verrutschenden) Sweet-Spot, Performance, Tracking und Co. geht. Verzögerungen bei der Eingabe haben wir nicht vernommen. Je nach Bluetooth-Controller und Treiber kann man solche aber nicht ausschließen.

Unser erstes Fazit

Die PS VR2 punktet mit ihren OLED-Linsen und der hohen Auflösung – sie allein deswegen für 3D- und VR-Filmliebhaber mit PCs (und ohne PS5) zu empfehlen, wäre aber zu viel des Guten. Der Preis liegt mit immer noch 600 Euro (+60 Euro für den Adapter) etwas höher als bei der Meta Quest 3. Bei den wesentlichen Specs für Auflösung und Bildwiederholrate nehmen sich beide Headsets nicht viel. Die Brille des Facebook-Konzerns setzt aber keinen Zuspieler (PC / PS5) voraus und lässt sich dennoch mit Steam-Spielen nutzen. Außerdem wird Augmented-Reality-Passthrough unterstützt, was bei PS VR2 keine Rolle spielt. Während die Durchlassansicht der PS VR2 das Nötigste in Schwarz-Weiß, in schlechter Helligkeit und niedriger Auflösung ermöglicht, ist das Pendant der Meta Quest 3 den sperrigen Begriff aber absolut wert.

Im Vergleich zu PC-Gaming-VR-Brillen von Valve, HTC und Co., aber auch Mixed-Reality-Headsets von HP oder Samsung zeigt sich, dass Sony noch an der Kompatibilität feilen könnte. Die Platzhirsche sind etabliert und das Spielen und Arbeiten mit ihnen ist weitgehend ausgereift. Eine niedrigere, maximale Auflösung ist schnell verschmerzbar, wenn die Alternative bedeutet, dass Controllertasten falsch oder gar nicht belegt sind. Liest man Erfahrungsberichte zu teureren Brillen – etwa für die Valve Index oder HTC Vive Pro 2 – nimmt man seltener Beschwerden über Unschärfe oder eine uneinheitliche Anzeige über die kompletten Linsen hinweg wahr. Außerdem freuen sich deren Besitzer auch noch über SteamVR-Tracking – müssen für alles aber auch einen vierstelligen Betrag hinblättern.

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Sony PS VR2 PC Adapter
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Getestet von der Redaktion connect.de.
August 2024 Zum Produkt

Also: Die PS VR2 macht am PC mit Hilfe des Adapters, was sie soll – zumindest das Allernötigste, wenn denn die Einrichtung reibungslos funktioniert. Sehr schade ist, dass Gamechanger wie HDR oder Eye-Tracking nicht unterstützt werden. Enthusiasten könnten sich in schnellen Action-Titeln am Tracking ärgern – doch diese haben am PC mit den VR-Platzhirschen ohnehin bessere Optionen. Wer sowohl Konsole als auch Gaming-PC sowie eine PS VR2 hat, für den kann sich die Investition in den Adapter lohnen – alleine wegen der Erweiterung des Katalogs für Games und Apps, mit dem der Playstation Store nicht mithalten kann. Ist bereits ein aktuelles und Sie zufriedenstellendes PC-VR-Headset vorhanden, erübrigen sich dieser Punkt und die Anschaffung des Adapters vermutlich - außer Ihnen sind OLED-Kontraste in VR die 60 Euro wert.

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