Arbeitstier mit S Pen
Samsung Galaxy Note 9 im Hands-On-Test
Wenige Stunden vor der offiziellen Präsentation in New York konnte sich connect das brandneue Samsung Galaxy Note 9 in Berlin bereits anschauen und sich so einen ersten Eindruck verschaffen.

Auf das Galaxy Note 8 folgt nun wenig überraschend das Galaxy Note 9. Dank der zahlreichen Leaks waren die meisten Details zum neuen Phablet-Flaggschiff von Samsung bereits bekannt. Dennoch konnten wir einige spannende Neuerungen entdecken. Optisch wird sich der Laie schwer tun das Galaxy Note 9 vom Vorgänger Galaxy Note 8 zu unterscheiden, denn das Duo gleicht sich optisch doch in sehr vielen Details. Dies ist nicht weiter tragisch, denn echter Handlungsbedarf bestand hier auf keinen Fall. Die Kombination aus kratzerhemmendem und an den Seiten abgerundetem Gorilla Glas 5 auf Vorder- und Rückseite, sowie einem feinen Metallrahmen konnte bereits beim Vorgängermodell überzeugen. Die Haptik des Galaxy Note 9 ist so richtig edel und die Verarbeitung der verschiedenen Vorseriengeräte bereits top. Ebenfalls an Bord des Stift-Phablets ist zudem der praktische Schutz gegen Wasser und Staub nach IP68.
Auf der Rückseite erkennt der interessierte Samsung-Fan den nun unter der Dual-Kamera angeordneten Fingerprintsensor, der sich so im Alltag wesentlich besser erreichen lässt. Apropos Rückseite: Für den deutschen Markt wird es das Galaxy Note 9 in klassischem Schwarz sowie in einem schönen Blauton geben. Das Besondere bei letzterem ist der S Pen in Gold und Gelb, während beim schwarzen Modell auch der S Pen Schwarz trägt.
Die Front des Galaxy Note 9 ziert ein minimal größeres OLED-Display mit einer Diagonalen von satten 6,4 Zoll, beim Galaxy Note 8 waren es noch 6,3 Zoll. Die Auflösung ist mit 1440 x 2960 Pixeln nach wie vor sehr fein und auch die Außenabmessungen des Newcomers sind nur in der Breite etwas angewachsen. Die Darstellung der Anzeige ist wie übliche allererste Sahne und lässt keine Wünsche offen. Dies gilt nun auch für den Sound des Phablets, denn Stereo-Lautsprecher und Dolby Atmos-Surround-Sound lassen fasst mobiles Kino-Feeling aufkommen.

Der S Pen ist der Star des Galaxy Note 9
Das Highlight des Galaxy Note 9 ist aber ohne Zweifel der neue S Pen, der bei einem Note-Modell der Koreaner auf keinen Fall fehlen darf. Das gute Stück findet wie gewohnt seinen Platz im Gehäuse des Phablets. Ein sanfter Druck genügt und schon wandert der S Pen ein paar Millimeter aus seiner Behausung und der Nutzer kann den Bedienstift dann komfortabel entnehmen. Samsung hat den S Pen technisch komplett überarbeitet, denn dieser verfügt nun über Bluetooth und lässt sich so etwa für Präsentationen nutzen, um durch die einzelnen Charts zu zappen. Geladen wird das gute Stück induktiv im Inneren des Galaxy Note 9. Samsung spricht hier von einer Bluetooth-Nutzungsdauer des S Pen von 30 Minuten, bei einer Ladezeit von lediglich 40 Sekunden.
Zudem lässt sich der Button des S Pen vom Nutzer mit Funktionen belegen. So startet ein langer Druck etwa die Kamera und ein kurzer Druck löst die Aufnahme aus. Selbstredend, dass die üblichen S Pen-Features, wie etwa die Notizfunktion auf dem Sperrbildschirm des Phablets, ebenfalls an Bord sind. Hier zeigt sich auch ein nettes Detail, denn während der schwarze S Pen eine graue Schrift bietet, ist die Schriftfarbe des gelben S Pen auch tatsächlich Gelb.

Dual-Kamera mit Szenenerkennung
Doch nicht nur beim Thema S Pen hat Samsung bei seinem neuen Flaggschiff Hand angelegt, sondern auch beim Thema Kamera. Verfügte das Galaxy Note 8 bereits über eine Dual-Kamera, so kommt beim Galaxy Note 9 nun die 12-Megapixel-Dual-Kamera des Galaxy S9+ zum Einsatz. Dank automatischer oder im manuellen Pro-Modus auch vom Nutzer einstellbaren Blende mit f/1.5 und f/2.4, sollen sowohl in heller, als auch in dunkler Umgebung ausgezeichnete Bilder gelingen. Dazu gesellt sich ein optischer Zweifach-Zoom und Echtzeit-Bokeh. Auch die Superzeitlupenfunktion mit 960 Bildern pro Sekunde in HD-Auflösung hat das Galaxy Note 9 an Bord.
Neu ist dagegen eine Szenenerkennung, die die besten Kamera-Einstellungen aus einem Fundus von 20 Szenen anwendet. Auch wird der Nutzer nach einer missratenen Aufnahme informiert und kann so eventuell das Motiv nochmals ablichten. Samsung spricht aber explizit davon, dass es sich hier nicht um Funktionen mit künstlicher Intelligenz handelt.
Volle Ausstattung und dicker Akku, aber hoher Preis
Wie es sich für ein Top-Smartphone gehört, bietet das Galaxy Note 9 in Punkto Connectivity das volle Brett. So verpasst Samsung seinem Flaggschiff Dual-SIM-Slots, LTE Cat.18, ac-WLAN, Bluetooth 5.0, NFC und einen USB-C-Anschluss. Den Sicherheitspart übernimmt der Fingerprintsensor auf der Rückseite sowie der Iris-Scanner auf der Front. Bei „Intelligenter Scan“ kombiniert Samsung den Iris-Scanner mit der Gesichtserkennung und bietet so eine sichere und dennoch schnelle Möglichkeit das Phablet zu entsperren.
Für eine flotte Performance kommt der hauseigene Exynos 9810-Prozessor zum Einsatz, der mit seinen acht bis zu 2,7 GHz schnellen Kernen mächtig auf das Gaspedal treten soll. Samsung kombiniert dies mit 6 GB an Arbeits- und 128 GB an Nutzerspeicher. So gerüstet kostet das Stift-Phablet zum Marktstart am 24. August dann 999 Euro. Wer nochmals 250 Euro dazu packt, der bekommt sogar 8 GB Arbeits- und satte 512 GB Nutzerspeicher. Beide Varianten nehmen bei Bedarf auch noch eine bis zu 512 GB große Micro-SD-Speicherkarte auf. Mit einem Gesamtspeicher von maximal 1 TB bleibt dann auch kein Auge mehr trocken.
Nach der eher schwachen Performance beim Galaxy S9 und Galaxy S9+ in Punkto Ausdauer, hat Samsung reagiert und dem Galaxy Note 9 einen richtig dicken Brummer mit 4000 mAh verpasst. Im Vergleich zum Vorgängermodell sind dies satte 700 mAh mehr. Geblieben sind das drahtlose Laden inklusive Schnellladefunktion, die das Phablet wie üblich auch kabelgebunden beherrscht.
Komplettiert wird das Ganze von zahlreichem Zubehör, wie etwa einem Echt-Leder-Cover oder einer zweifachen drahtlosen Ladestation. Als besonderer Leckerbissen beherrscht das Galaxy Note 9 nun Samsung Dex auch ohne Dockingstation. Es genügt ein USB-C-/HDMI-Adapter und schon lässt sich die spezielle, PC-ähnliche Benutzeroberfläche von Samsung Dex am Monitor nutzen. In dieser Variante lassen sich allerdings lediglich fünf Funktionen parallel nutzen, da sonst die Temperatur des Phablets trotz verbauter Heatpipe zu sehr ansteigen würde. Wer mehr benötigt, der greift also ganz einfach auf die bekannten Samsung Dex-Dockingstations zurück.

Fazit: Das Note 9 könnte ein echter Volltreffer werden!
Samsung hat beim Galaxy Note 9 also ein richtig pralles Paket geschnürt, das mit mindestens 999 Euro aber auch recht kostspielig ist, doch die Veränderungen beim Akku, der Kamera und vor allem dem S Pen sind auch ein entsprechender Gegenwert. Ob dies genügt, um Galaxy-Note-8-Besitzer zu einem Wechsel zu bewegen, wird die Zukunft zeigen. Im kommenden Labortest werden wir das Samsung Galaxy Note 9 auf jeden Fall genau unter die Lupe nehmen.