
Im neuen 65EQ3EA wird durch QLED-Technik mehr Farbenfreude erzielt als in den anderen Geräten dieses Vergleichs. Auch ein modernes Betriebssystem sowie ein namhafter Pate für Soundqualität lassen aufhorchen.
Sharp war einst der Pionier der LCD-Technik und baute die besten und innovativsten Panels für TV-Geräte. Zwischenzeitlich wurden die Markenrechte für Europa verkauft, dann aber die großen Fabriken in Asien durch den Auftragsfertiger Foxconn übernommen, der später die europäische TV-Fertigung zurückerwarb.
Nun steht Sharp wieder gut da und konnte die natürlich noch vorhandene TV-Kompetenz manifestieren. Im neuen 65EQ3EA sehen wir ein Modell, das beim Thema Smart-TV exzellenten Anschluss gefunden hat, indem das neueste Google-TV als Betriebssystem dient. So ist der neue Sharp hier bestens aufgestellt, jedoch fehlen ihm einige selbst zu programmierende Spezialitäten wie USB-Aufnahme, mit denen er sich aus der Masse der Google-TVs nochmals herausheben könnte.
Und weil man auf dem Betriebssystem auch Benchmarks laufen lassen kann, wollen wir hier nicht verschweigen, dass der Quadcore ARM-Prozessor A55 mit 1,5 GHz arbeitet und über 2 GB RAM und magere 4 GB Speicher wacht. Das ist genauso wenig High-End- Rechenpower wie das LCD-Panel, das nur 60Hz bietet, jedoch ist das Menühandling weitaus flüssiger, der Look moderner als beim ok.-Konkurrenten und mit Sky/WOW gibt es eine wichtige Bonus-App.

Gute Farben statt Soap-Opera-Effekt
Sharp hat sich hier für ein Panel ohne Maximalfrequernz entschieden, weil es für TV-Empfang und Streaming von Filmen eigentlich ausreicht. Für Gamer versteckt sich die Möglichkeit, Full-Inhalte in 100 fps zuzuspielen. Ein automatischer Spielemodus existiert, jedoch nicht die auf der Webseite versprochene Funktion der variablen Framerate (48–60 Hz).
Einen weitaus größeren Effekt hat da die Zwischenbildberechnung, mit der 24p-Kinofilme auf 60 Hz ruckelfreier laufen. Noch wichtiger ist, dass der Sharp ausgiebige Kalibrationsoptionen besitzt, die dann auch im jeweiligen Modus gespeichert werden. Details wie ein abschaltbarer Overscan oder eine Schaltung, die Banding schwacher Quellen herausrechnet, zeugen von einer verbesserten Prozessorleistung.
Zu guter Letzt finden wir im Set-up einen Lichtsensor, der das zumindest globale Dimmem des Backlights an die Raumverhältnisse anpasst. Der Kontrast des Panels ist zwar vor allem von vorn nativ sehr gut, Clouding und Unregelmäßigkeiten der Hinterleuchtung sind bei voller Lichtleistung aber allzu leicht spürbar.
Sehr positiv ist der Farbeindruck im Filmmodus. Schon ab Werk stimmt fast alles und die Sattheit der HDR-Farben ist durch Quantum-Dot-LEDs vielen anderen TV-Geräten der Preisklasse überlegen – auch dem Testsieger von Hisense. Dabei liegt die Lichtstärke mit 480 Nits dort, wo HDR erst anfängt, Spaß zu machen. Richtig gut hat uns die Verarbeitung des Rahmens gefallen, durch die der TV sehr leichtfüßig und schlank, fast edel und teuer wirkt.
Vielversprechend war auch die Klangverarbeitung durch harman/ kardon und die Vielzahl an Varianten der Toncodecs. Letztendlich war der Klang aber nicht sonderlich homogen, was jedoch an der wandfernen Aufstellung im Labor gelegen haben könnte. Wirklich nach vorn feuern die Stereoboxen nämlich nicht.
Fazit
Im Vergleich zeigt Sharp die sattesten Farben, allerdings keine optimale Bewegtbildschärfe. Wer Streaming statt Gaming will, bekommt einen edel anmutenden, hochwertigen TV.