
Hisense hat sich in den letzten Jahren prächtig entwickelt, was Features und Qualität der TV-Geräte betrifft. Jetzt gönnt der Hersteller der U7-Reihe ein kontrastreiches 120-Hz- Panel und versieht es mit Local Dimming.
Vor ein paar Ausgaben hatten wir den Hisense 65U8HQ im Test (hier unser Test) – ein Gerät, das uns nicht allein durch seine extrem brillante und farbstarke Mini-QLED-Technik mit Hunderten Dimmingzonen im Backlight begeisterte. Die strahlende Bildvorstellung öffnete eine Lücke im Portfolio von Hisense, die der 65U77HQ jetzt füllt.
Bisher war das nächstgünstigere Modell der U7-Reihe nämlich mit einem 60-Hz-Panel ausgestattet, lieferte also eine schwächere Bewegungsschärfe und eignete sich nicht für High-End-Gaming. Hier hat der Hersteller jetzt nachgebessert und setzt ein kontraststarkes LCD-Panel mit schneller Reaktionszeit ein. Dabei bleibt ein guter Qualitätsabstand zum teureren Bruder gewahrt, denn statt 160 gibt es gerade 4 × 8 Dimmingzonen.
Bei schwächerem Blickwinkel wurde seine Maximalhelligkeit halbiert, und das im minimal kleinerem HDR-Farbraum durch den Verzicht auf Quantum-Dot LED-Technik. Was sich hier wie eine große Einschränkung anhört, ist in der Realität gar nicht so schlimm, denn den Testsieg holt sich der Hisense in diesem Vergleich locker. Ja, das Gerät spielt sogar in derselben Technikklasse wie ein teurerer Samsung Q70.

Dem großen Konkurrenten aus Korea hat der Hisense sogar die Unterstützung von DolbyVision und DTS-Raumklang voraus, Dolby Atmos und -True-HD sind ebenfalls an Bord. Durch Dolby-Vision IQ wird HDR stets mit überlegener Durchzeichnung umgesetzt, auch weil der U77 die Spitzlichter an die statischen Metadaten anpasst, auf Wunsch auch Kontraste überhöht und das Raumlicht analysiert.
Dank HDR10+ und selbstverständlich HLG ist die Normvielfalt umfassend umgesetzt. Das gilt auch für die HDMI-Eingänge. Zwei der vier liefern die maximal erlaubte Bandbreite in variabler Bildrate von 48–120 fps, also bestens auf High-End-Gaming. Eine Eingangslatenz bis hinunter zu 12 Millisekunden trägt dem ebenfalls Rechnung. Für Gaming spielt es auch eine untergeordnete Rolle, dass Farben ab 30° Blickwinkel etwas verblassen.
Hauptsache, der Kontrast ist spitze, und das ist in diesem Vergleich absolut der Fall. Es gibt zwar nur relativ grobe Dimmzonen und der Lichtsensor ist im düsteren Raum etwas zu mächtig, aber insgesamt ist das, was in Schwarz und dessen Nähe passiert, den global dimmenden Mitbewerbern auf jeden Fall vorzuziehen.
Und in den Messdiagrammen sieht man, dass Hisense auch genau weiß, wo alle Mischfarben und Helligkeitsnuancen sitzen müssen, um ein besonders natürliches Bild zu ergeben. Positiv fiel im Test gegenüber der Konkurrenz das geringere Ruckeln bei 24p-Kinofilmen und die insgesamt bessere Bewegungsschärfe auf.
Fazit: Hisense 65U77HQ
Bei Betriebssystem und Installation hat Hisense große Fortschritte gemacht. Per App ließen sich alle Daten des in unserem VIDAA-Account befindlichen Vorgängermodells übernehmen. So schnell war noch kein Gerät der letzten Jahre eingerichtet. Natürlich gibt es weniger Apps als bei Android-TVs, aber die entscheidenden VoD-Anbieter werden unterstützt.