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ChromeOS

Acer, Asus & Lenovo: 3 Chromebooks im Test

Mehr zum Thema: ASUS Acer Lenovo

Es ist kaum zu glauben, doch ChromeOS, das auf Chromebooks laufende Betriebssystem von Google, existiert bereits seit etwa 13 Jahren. In dieser Zeit haben sich die Geräte massiv weiter entwickelt. Was die heutige Generation leistet und für wen sich die Laptops eignen, lesen Sie in diesem Vergleichstest.

Autor: Stefan Schasche • 22.2.2024 • ca. 7:00 Min

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Acer, Asus & Lenovo: Chromebooks im Vergleichstest
Acer, Asus & Lenovo: Chromebooks im Vergleichstest
© CC Photo Labs / shutterstock.com

Das Vorurteil ist so alt wie Googles Betriebssystem ChromeOS selbst: „Auf Chromebooks kann man nicht wirklich ernsthaft arbeiten.“ Im Jahr 2010, als ChromeOS und die ersten Chromebooks das Licht der Welt erblickten und im Grunde nicht mehr waren als ein Browser auf einem Bildschirm mit angehäng...

Das Vorurteil ist so alt wie Googles Betriebssystem ChromeOS selbst: „Auf Chromebooks kann man nicht wirklich ernsthaft arbeiten.“ Im Jahr 2010, als ChromeOS und die ersten Chromebooks das Licht der Welt erblickten und im Grunde nicht mehr waren als ein Browser auf einem Bildschirm mit angehängter Tastatur, war das weitgehend auch korrekt.

Doch es hat sich viel getan in den inzwischen 13 Jahren, und aus einer mitleidig belächelten Idee ist eine durchaus ernst zu nehmende Windows-Alternative geworden. Nicht nur kommen Chromebooks, die in der Regel deutlich günstiger sind als Windows-Pendants, häufig bei Schülern zum Einsatz, sondern auch im professionellen Umfeld, vor allem derzeit in den USA.

Global gesehen besitzt ChromeOS im PC-Markt heute einen Marktanteil von immerhin 6,5 Prozent, in den USA sind es sogar knapp 20 Prozent. Doch für wen eignet sich ein Chromebook eigentlich, und was sind die Unterschiede zu Windows?

ChromeOS vs. Windows

Grundsätzlich ist ChromeOS ein auf Linux basierendes Betriebssystem, auf dem Internet applikationen laufen. Auf Windows- oder MacOS-Rechnern sind hingegen Softwareprogramme installiert, und viele davon sind eigens für das jeweilige Betriebssystem programmiert. Das gilt natürlich auch für viele von Unternehmen genutzte Programme, die dann zum Beispiel nur auf Windows-Rechnern laufen, nicht jedoch auf Chromebooks oder MacBooks.

Wer also ein solches Programm nutzen möchte oder gar muss, für den ist ein Chromebook weitgehend aus dem Rennen. Zwar gibt es die Möglichkeit, mithilfe einer optional zu erwerbenden Lizenz das in die neueren Versionen von ChromeOS integrierte Parallels Desktop zu nutzen, um Windows-Anwendungen auf Chromebooks einzusetzen, doch sind die Hardwareanforderungen dafür beträchtlich.

Preiswerte Chromebook-Modelle mit schwächerer Ausstattung kommen hier nicht infrage, was dann wiederum Zweifel an der Sinnhaftigkeit des ganzen Prozederes aufkommen lässt. Schließlich sind ChromeOS-Geräte ja gerade deshalb so attraktiv, weil die Hardwareanforderungen des Betriebssystems gering sind und das System auch auf Plattformen mit weniger performanten Komponenten blitzschnell startet und sehr zügig läuft.

Da das ChromeOS-Leben weitgehend im Browser sowie mit vergleichsweise „schmalen“ Apps aus dem Chrome Web Store stattfindet und Daten in der Regel in der Cloud gespeichert werden, müssen die Festplatten nicht so groß sein. Das spart Kosten und Gewicht. Abschließend ist zu sagen, dass Chromebooks für den Onlineeinsatz geschaffen wurden, doch nutzlos sind die Geräte auch offline keineswegs.

Wie kann man einen Chromebook offline nutzen und was genau muss beim Offline-Einsatz beachtet werden?

Obwohl ChromeOS für den Online-Einsatz geschaffen wurden, lassen sich Chromebooks zwischendurch auch sehr gut ohne Internetanbindung verwenden. Alle Dateien, mit denen Sie offline arbeiten möchten, dürfen allerdings nicht nur in der Cloud lagern, sondern sie müssen zuvor in Google Drive für die Offline-Nutzung verfügbar gemacht werden.

Das geschieht mithilfe des Kontextmenüs und dem Befehl Offline verfügbar. Die wichtigen Google-Applikationen Docs, Sheets, Slides and Drawings sind allesamt offline nutzbar – und zwar mit den für die Offline-Nutzung markierten Dateien. Allein mit diesen vier Apps sind sie bestens gerüstet, um Dokumente, Excel-Dateien, Präsentationen und Bilder zu bearbeiten oder anzufertigen – ganz so, also wären Sie mit Office unterwegs.

Darüber hinaus finden sich im Chrome Web Store viele Apps, die offline genutzt werden können, darunter auch diverse Games. Suchen Sie im Web Store am besten einfach nach dem Stichwort Offline und Sie erhalten eine Liste.

Hier unsere drei Kandidaten:

1. Acer Chromebook 516GE

Das 516GE ist ein rundherum sehr gut gelungener Vertreter der Chromebook-Klasse. Das 16-Zoll-Gerät besitzt ein hell und gleichmäßig ausgeleuchtetes Display mit einer hohen Auflösung von 2560 x 1600 Pixeln, das ein sehr scharfes Bild liefert und obendrein reichlich Platz für Inhalte. Wer also beispielsweise mit Spreadsheets arbeitet, bekommt jede Menge Zeilen und Spalten angezeigt.

Die beleuchtete Tastatur ist ganz ausgezeichnet, was sowohl für das Layout als auch das Schreibgefühl gilt, und in Sachen Leistung flitzt das Gerät der Konkurrenz ziemlich locker davon.

Chromebooks im Test: Acer Chromebook 516GE
Das Chromebook von Acer sieht ganz hübsch aus und ist ordentlich verarbeitet. Das Acer 516GE bietet als einziger Kandidat einen LAN-Anschluss, ein Kartenleser fehlt aber.
© Christoph Mukherjee / supergenijalac / shutterstock.com

Allerdings sind alle getesteten Chromebooks deutlich flotter unterwegs als das durchschnittliche Windows-Notebook, was zum Beispiel den Start von Apps oder des Rechners generell betrifft. Seine Leistung bezieht das 516GE einerseits vom aktuellen Intel-Core-Prozessor der 12. Generation, zum anderen von der schnellen SSD mit für ChromeOS absolut ausreichenden 256 GByte Kapazität. Mit seinen 1720 Gramm ist das Acer-Chromebook zwar kein wirkliches Leichtgewicht, doch wiegt es trotz des großen Bildschirms deutlich weniger als die beiden Konkurrenten in diesem Test.

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Fazit: Acer Chromebook 516GE

Das Acer 516GE fährt einen souveränen Testsieg ein. Das Gerät überzeugt auf ganzer Linie und erlaubt sich keine gravierenden Schwächen.

2. Asus Vibe CX55 Flip

Das Asus Vibe CX55 Flip ist, wie das Wort Flip schon vermuten lässt, ein Convertible, das sich voll umklappen und alternativ als Zelt oder Tablet nutzen lässt. Das glänzende Touchdisplay bietet eine Full-HD-Auflösung auf 15,6-Zoll, was einer Pixeldichte von 141 ppi entspricht.

Mit knapp zwei Kilogramm Gewicht ist das Vibe schwerer als die beiden Rivalen, obwohl das Display das – wenn auch nur knapp – kleinste im Testfeld ist. Die Tastatur gefällt uns durchaus gut, wenngleich die des Acer 516GE ein leicht besseres Schreibgefühl vermitteln kann. Das Touchpad ist etwas zu klein geraten, dafür besitzt das Vibe rechts ein Nummernpad, dessen Tasten allerdings ziemlich schmal ausfallen. Dennoch: Wer große Zahlenkolonnen eingeben muss, wird das Feature sicher zu schätzen wissen.

Chromebooks im Test: Asus Vibe CX55 Flip
Das Asus Vibe ist sehr stabil gebaut und verfügt über robuste Scharniere aus Metall.
© Christoph Mukherjee / supergenijalac / shutterstock.com

Bei den Anschlüssen bietet das Asus Durchschnittliches, die SSD liegt mit 128 GByte Kapazität am unteren Limit dessen, was ein Chromebook haben sollte. In den Leistungstests und auch bei der Akkulaufzeit bleibt das Gerät recht deutlich hinter dem Testsieger von Acer zurück.

Voraus ist das Asus der Konkurrenz, mit gewissen Einschränkungen, dagegen beim Lautsprecherklang, denn die eingebauten Harman-Kardon-Speaker können sich wirklich hören lassen. Allerdings spielen sie ihr wahres Können vor allem im Zeltmodus aus, da sich die Lautsprecher an der Unterseite befinden und im Notebook-Modus direkt auf der Unterlage stehen. Das wiederum ist gutem Sound nicht förderlich – wie auch das zuweilen deutlich hörbare Lüfterrauschen.

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AsusVibe CX55 Flip
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Fazit: Asus Vibe CX55 Flip

Das Vibe CX55 Flip ist ein gutes und robustes Convertible zu einem fairen Preis. Von der Leistung her hält es mit dem Testsieger aber nicht ganz mit.

3. Lenovo IdeaPad 5 Chrome 16IAU7

Wie auch das Acer-Chromebook besitzt das Lenovo IdeaPad 5 ein 16-Zoll-Display mit einer Auflösung von 2560 x 1600 Bildpunkten. Angesichts des niedrigen Kaufpreises verfügt das IdeaPad über ein erstaunlich gutes Display, und das Bild ist gestochen scharf.

Die Verarbeitung des Lenovo IP5 ist gut, die Tastatur und deren Layout überzeugen ebenfalls. Wie das Asus-Pendant besitzt auch das IdeaPad 5 ein Nummernpad auf der rechten Seite, und auch hier fällt es ziemlich schmal aus. Der Lautsprecherklang entspricht dem, was ein preiswertes Notebook normalerweise bietet. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Chromebooks im Test: Lenovo IdeaPad 5 Chrome 16IAU7
Nützlich: Beim IdeaPad 5 Chrome von Lenovo lässt sich die Kamera mechanisch abdecken.
© Christoph Mukherjee / supergenijalac / shutterstock.com

Bei den Anschlüssen fehlt ein HDMI-Port. Wer einen Monitor anschließen möchte, muss das über einen der beiden USB-C-Anschlüsse machen. Einen LAN-Anschluss hat das Lenovo ebenfalls nicht, dafür gibt es einen Leser für microSD-Karten. Das Gewicht liegt mit 1820 Gramm ziemlich exakt zwischen den beiden Konkurrenten.

Kommen wir zum größten Manko des Geräts: der langsamen eMMC, die statt einer SSD als Massenspeicher zum Einsatz kommt. Vor allem bei größeren Dateien, die lokal gespeichert werden, macht sich die mangelnde Geschwindigkeit spürbar bemerkbar. Im Normalbetrieb, der ja bei Chromebooks online und über den Cloud-Speicher erfolgt, ist die eMMC dagegen kein Problem.

So muss am Ende jeder selber entscheiden, ob das Chromebook mehr als nur sehr gelegentlich im Offline-Modus genutzt werden soll. Wer oft offline unterwegs ist, sollte unserer Ansicht nach lieber zu einem IP5 mit SSD greifen, denn auch das bietet der Hersteller an. Der Aufpreis von 50 Euro ist absolut vertretbar, zumal sich der Speicherplatz auf 256 GByte verdoppelt.

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Fazit: Lenovo IdeaPad 5 Chrome 16IAU7

Das deutlich preiswertere Gerät im Testfeld ist das Lenovo IP 5, dennoch schlägt es sich gut. Punktverluste gab es wegen der langsamen eMMC.

Hier können Sie die Ausstattungs- und Testergebnis-Tabelle herunterladen:

Gesamt-Fazit

Zu vertretbaren Preisen bieten Acer, Asus und Lenovo ihre Chromebooks an. Unsere Empfehlung ist der Testsieger von Acer, der von allem ein bisschen mehr bietet als die Mitstreiter und keine nennenswerten Schwächen aufweist. Wer ein Convertible bevorzugt, der liegt beim Asus Vibe auch nicht falsch – auch wegen des guten Lautsprecherklangs im Zeltmodus. Sparfüchse liegen dagegen beim Lenovo richtig, doch empfehlen wir hier, lieber auf die Variante mit SSD statt eMMC zuzugreifen. Auch dann bleibt das Lenovo aber deutlich preiswerter als die beiden anderen.

Experten-Meinung: Stefan Schasche, Autor

Unsere drei Testkandidaten sind sehr unterschiedlich mit verschiedenen Stärken und Schwächen. Sehr gut hat uns das Chromebook von Asus gefallen, das hervorragend verarbeitet ist, über eine ausgezeichnete Tastatur verfügt und als einziger der Kandidaten ein Touchdisplay besitzt. Sehr gut ist auch der Sound der Lautsprecher, weniger gut dagegen das hörbare Rauschen der Lüfter. Für den gleichen Preis bekommt man von Acer jedoch ein Chromebook, das uns alles in allem noch etwas besser gefallen hat. Highlights sind hier die lange Akkulaufzeit, das hoch auflösende Display und die insgesamt gute Ausstattung.

Testverfahren: Chromebooks

Unser Testverfahren für Chromebooks unterscheidet sich deutlich von dem für klassische Windows-Notebooks. Zum Einsatz kommen spezifische Benchmarktests für ChromeOS, die entweder im Google Play Store verfügbar sind oder online über den Chrome-Browser ausgeführt werden.

Einzige Ausnahme von dieser Regel ist der Ausdauertest zur Feststellung der Akkulaufzeit, den wir über die Chrome-Shell Crosh durchführen. Den Leistungsbenchmark CPDT verwenden wir zur Messung der Geschwindigkeit von Festplatte und Arbeitsspeicher. Der Test Speedometer misst die Geschwindigkeit von Web-Anwendungen, Geekbench die Geschwindigkeit des Systems und hier vor allem der CPU und WebGL Aquarium die Grafikleistung des Rechners.

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