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Motorrad-Navis im Test
Die Motorradbranche boomt – das bringt auch einen Aufschwung für Motorrad-Navis. Wir haben uns mit fünf aktuellen Modellen auf Tour begeben, um zu klären, wer am Ende als Bester durchs Ziel rauscht.
- Motorrad-Navis im Test
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Beim Motorradfahren ist es meist nicht wichtig, möglichst schnell von A nach B zu kommen - schon gar nicht über die Autobahn. Beim Biken geht es vielmehr um das Fahren an sich - also um Kurven, Steigungen, angenehme Gefälle und einen lohnenswerten Ausblick auf die Umgebung. Gerade für größere Touren und das Erkunden ungewohnten Terrains bieten sich spezielle Routenführer an. Aus diesem Grund haben wir uns fünf aktuelle Motorrad-Navis näher angeschaut.
Hausaufgaben wurden gemacht
Das Gute zuerst: Richtig große Fehler leistete sich keines der fünf getesteten Navis. So funktionierten motorradspezifische Basisfunktionen wie die Bedienung per Handschuh, die Bluetooth-Kopplung zu einem Headset und die stabile Montage am Lenker problemlos mit jedem Testkandidaten. Alle Modelle waren zudem mit einem Bordcomputer, einer Streckenaufzeichnung, einem spritzwassergeschützten Gehäuse sowie ebenfalls vor Feuchtigkeit geschützten Stromverbindungen ausgestattet. So weit, so gut!
Weniger schön ist dagegen das bis auf eine Ausnahme enorm hohe Preisniveau, das sich wohl mit Montagematerial, Verkabelung, Gehäuse und den eher geringen Stückzahlen begründet. Wer zudem sein Motorrad-Navi auch im Auto nutzen möchte, der sollte besonders aufpassen, denn nicht jedes Modell kommt mit passender Halterung und Stromversorgung aus dem Karton.

Das Navi am Bike
Navigationssysteme am Motorrad sind in vielen Bereichen eine echte Herausforderung. Dies beginnt bei der Montage am Lenker - wofür allen Testkandidaten Halterungen beilagen -, oder alternativ an motorradspezifischen Aufnahmen, die es optional zu kaufen gibt. Danach geht es an die Verkabelung: Bis auf die Strippe des Zumo 595 von Garmin besitzen alle Navis im Test eine wassergeschützte Steckverbindung, um die Halterung und das Kabel unabhängig voneinander zu montieren. Dies erleichtert die Kabelverlegung enorm.
Möchte der Biker kein Kabel am Rahmen seines Motorrads sehen, muss er für die Ästhetik oft einen hohen Aufwand betreiben. Wer den einfachen Weg beschreiten will, der schnappt sich einfach Kabelbinder und verlegt die Leitung mehr oder weniger offensichtlich. Hier ist zu beachten, dass sie auf keinen Fall den Lenkereinschlag beeinträchtigen, nicht an heißen Teilen geführt und auch nicht lose herumhängen darf. Den Anschluss des Kabels an die Batterie können versierte Laien selbst durchführen - wer sich das nicht traut, geht zum Händler.
Zusätzlich sollte man die Kosten für ein spezielles Helm-Headset einplanen, das es ab etwa 70 Euro gibt. Dies verringert die Unfallgefahr enorm, da der Blick auf das Navi-Display meist entfallen kann. Solche Bluetooth-Systeme bestehen aus Bedieneinheit, Lautsprecher, Akkupack sowie Mikrofon und werden komplett im und am Helm verbaut.
Hochwertige Lösungen wie im Bild das 10R von Sena (UVP 229 Euro; sena.com) bieten nicht nur die Kopplung mehrerer Bluetooth-Geräte, sondern auch eine Gegensprechfunktion mit unterschiedlicher Reichweite, um mit dem Sozius sowie einem oder mehreren Bikern während der Fahrt zu sprechen.
Doch genug der Vorrede: Lesen Sie, wie sich das Quintett aus Becker, Blaupunkt, Garmin und Tomtom im Detail geschlagen hat.
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