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Videokonferenz Tools im Sicherheitstest: So testen wir, Ergebnisse & Fazit

Autor: Joachim Bley • 26.6.2020 • ca. 2:00 Min

Wer die Sicherheit von acht Videokonferenzplattformen unter die Lupe nehmen möchte, muss sich mächtig ins Zeug legen. Das hat unser Testpartner umlaut getan. Hier die Hintergrundinformationen zum Ablauf und die Vergleichscharts der sechs Kategorien.In Zeiten, in denen Treffen von Angesicht zu Ange...

8 Videokonferenz Tools im Sicherheitstest
8 Videokonferenz Tools im Sicherheitstest
© Andrey_Popov / shutterstock.com

Wer die Sicherheit von acht Videokonferenzplattformen unter die Lupe nehmen möchte, muss sich mächtig ins Zeug legen. Das hat unser Testpartner umlaut getan. Hier die Hintergrundinformationen zum Ablauf und die Vergleichscharts der sechs Kategorien.

In Zeiten, in denen Treffen von Angesicht zu Angesicht zunehmend vor den Bildschirmen zu Hause stattfinden, werden in Videochats noch mehr persönliche, sensible Informationen über das Internet ausgetauscht.

Umso wichtiger ist es für geschäftliche wie private Nutzer, dass der gewählte Videokonferenzanbieter gerade auch der Sicherheit einen hohen Stellenwert einräumt und mit den ihr anvertrauten Daten sorgsam umgeht.

Motivation und Grund genug für connect, dieses wichtige Thema einmal umfassend zu beleuchten: Gemeinsam mit unserem Testpartner umlaut haben wir dazu acht namhafte Videokonferenzplattformen auf sicherheitsrelevante Schwachstellen und Nutzungsrisiken untersucht. 

Aus Gründen der Vergleichbarkeit haben wir uns dabei auf die Windows-Desktop-Anwendungen konzentriert. Sieben Sicherheitsexperten von umlaut haben die einzelnen Punkte anhand eines vordefinierten Testkatalogs untersucht und mit mindestens einem zweiten Durchlauf verifiziert. 

Teil der anschließenden Auswertungen war die Einordnung in ein mehrdimensionales „Verwundbarkeitsbewertungsystem“ (Common Vulnerability Scoring System, CVSS), das auch Aspekte wie die Dringlichkeit sowie das Schadenspotenzial der gefundenen Sicherheitslücken berücksichtigt. 

Anhand dieser Risikoklassifizierung können Anbieter Prioritätenlisten ableiten und Gegenmaßnahmen effektiv durchführen. Damit die Risiken potenzieller Angriffe oder krimineller Handlungen nicht unnötig erhöht werden, haben wir auf detaillierte Beschreibungen der entdeckten Schwachstellen verzichtet. 

Welchen Aufwand umlaut betrieben hat, belegt auch die Unterteilung der Ergebnisse in sechs verschiedene Sicherheitsklassen, die wie folgt lauten (Gewichtung in Klammern): 

  • Authentifikation/Zugangskontrolle (12%)
  • Datensicherheit (14%)
  • Identitätssicherheit (20%)
  • Quellcodesicherheit (16%)
  • Videokonferenzfunktionssicherheit (20%) 
  • Datenverkehrssicherheit (18%)

Wie gut die Testkandidaten in den sechs Sicherheitsklassen jeweils die von umlaut gestellten Anforderungen erfüllen konnten, veranschaulichen die abgebildeten Balkendiagramme in der folgenden Bildergalerie. Über alle Sicherheitsklassen hinweg konnte Teamviewer Blizz am meisten überzeugen.

Authentifikation/Zugangskontrolle

Hier die gesamt Ergebnisse als pdf-Download:

Fazit von Joachim Bley, connect-Autor

​Um die Sicherheit der untersuchten Videochat-Desktop-Anwendungen steht es – anders als anfangs befürchtet – insgesamt erfreulich gut. Zu den Gewinnern unseres Vergleichs gehört die kostenlose Variante von Blizz. 

Das Videochat-Angebot der Teamviewer AG erreichte in den Disziplinen Sicherheit und Handhabung die höchsten Punktzahlen. Wer eine deutlich besser ausgestattete, businessaffine Videokonferenzlösung mit unlimitierter Meetingdauer und ebenfalls starker Absicherung sucht, kann auf Microsoft Teams zurückgreifen. 

Den Gesamtsieg holte sich Zoom mit dem dritten Platz im Security-Durchlauf und mit dem besten Mix aus einem breiten Funktionsangebot und hoher Bedienfreundlichkeit. Klar ist aber auch: Vom Ideal der 100%- Sicherheit sind alle Testkandidaten noch – mehr oder weniger – weit entfernt. 

Und da die Anbieter ihre angesagten Kommunikationsdienste permanent anpassen, können Softwaretests ohnehin stets nur eine Momentaufnahme sein. Hier hilft nur eins: Immer wieder genau hinschauen. Und das wird connect auch künftig tun.​