Generationenkonflikt
Jede Einführung eines neuen Mobilfunkstandards gleicht einem Weckruf für die Gegner der drahtlosen Kommunikation. Das gilt nun auch für die fünfte Generation, die mit neuen Eigenschaften den längst überwunden geglaubten Widerstand neu anfacht. ...
Jede Einführung eines neuen Mobilfunkstandards gleicht einem Weckruf für die Gegner der drahtlosen Kommunikation. Das gilt nun auch für die fünfte Generation, die mit neuen Eigenschaften den längst überwunden geglaubten Widerstand neu anfacht.
Zu den Argumenten, die Mobilfunkgegner gegen 5G ins Feld führen, zählen die steigende Zahl von Mobilfunkzellen, die zum Einsatz kommenden höheren Frequenzen und das als Beamforming bezeichnete Versorgen von Nutzern mit gerichteten Strahlen.
Dass die Strahlenbelastung durch die wachsende Zellenzahl geringer wird, übersehen die Kritiker oft. Denn die Intensität eines Sendesignals nimmt mit steigender Entfernung stark ab. Um das auszugleichen, muss der Sender seine Leistung umso höher einstellen, je weiter er vom Empfänger entfernt steht.
Schon um die Ausdauer zu erhöhen und in der Basisstation Energie zu sparen, reduzieren Station und Smartphone ihre Leistung separat für jede Verbindung auf ein Mindestmaß und strahlen umso weniger, je näher sie sich sind. So bringt ein dichteres Sendernetz eine geringere Strahlungsbelastung mit sich – sowohl für den Nutzer durch sein Smartphone als auch für Unbeteiligte durch Basisstationen.
Die ins Feld geführten höheren Frequenzen der Millimeterwellen spielen noch keine Rolle, denn zunächst beginnt der Ausbau nur im Sub-6-GHz-Bereich, hierzulande um die 3,6 GHz. Dieser liegt im erprobten Spektrum zwischen 2,6 GHz für LTE und 5 GHz für WLAN. Im Bereich der Millimeterwelllen wird daneben die Forschung vorangetrieben. Wobei schon jetzt klar ist, dass höhere Frequenzen weniger tief ins Gewebe eindringen, was etwa das Gehirn noch besser gegen Millimeterwellen abschirmt.
Das Beamforming, den scharf auf den Empfänger gerichtetenSendestrahl als Gefahr zu sehen, liegt nahe. Doch auch hier gilt, dass das Signal so stark in seiner Leistung reduziert wird, bis nur noch das nötige Minimum beim Empfänger ankommt. Die maximale Strahlenexposition für den Nutzer bleibt etwa gleich. An der Übertragung unbeteiligte Personen bekommen deutlich weniger bis praktisch gar nichts ab, da sie sich ja außerhalb des gerichteten Strahls aufhalten.
Auch nach nunmehr knapp 20 Jahren, in denen mehr als 50% der Bevölkerung in Europa ein Smartphone nutzen, gibt es in den sorgfältig geführten offiziellen Krebsregistern keine Hinweise auf durch Mobilfunk steigende Krebszahlen. Das sollte auch den Mobilfunkgegnern zu denken geben.