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Mobilfunk

Der Netztest 2007

Autoren: Redaktion connect, Bernd Theiss und Wolfgang Boos • 21.9.2007 • ca. 2:50 Min

So schlägt sich Vodafone Vodafone stellt eindrucksvoll unter Beweis, wie man die Krone des Netztests zurückerobert. So lassen die Düsseldorfer die Konkurrenz vor allem durch schnelle und stabile Datenverbindungen hinter sich. Aber auch die Sprachverbindungen sind nirgends stabiler und besser. ...

So schlägt sich Vodafone

Vodafone stellt eindrucksvoll unter Beweis, wie man die Krone des Netztests zurückerobert. So lassen die Düsseldorfer die Konkurrenz vor allem durch schnelle und stabile Datenverbindungen hinter sich. Aber auch die Sprachverbindungen sind nirgends stabiler und besser.

Die letzten connect-Netztests haben gesessen: Nachdem Erzrivale T-Mobile den letztjährigen GSM-Test und dann auch noch den diesjährigen HSDPA-Test für sich entscheiden konnte, geriet  nach gut informierten Kreisen, das Vodafone-Management in Panik. Neben viel Geld für den Netzausbau und vereinzelten Urlaubssperren gab es die Order, die Lufthoheit vor allem bei den Datendiensten wieder zurückzuerobern. Und das ist auch grandios gelungen, vor allem das Tempo ist erstaunlich. Ein Beispiel: Während im Frühjahr auf die Frage nach dem Vodafone-EDGE-Ausbau offiziell zu vernehmen war, man rüste nur die Speckgürtel der großen Städte mit dem GSM-Datenbeschleuniger aus, wurde das Steuer flugs herumgerissen, und so kann man seit Juni verstärkt EDGE-Stationen im roten Netz finden.

Datenverkehr

Bedarfsgerechter Ausbau heißt jetzt das Credo, und der macht im Vodafone-Beispiel auch Sinn: Der Netzbetreiber analysiert den Datenverkehr der einzelnen Stationen und wird diese bei Bedarf umrüsten. So sieht man beispielsweise auf der Bahnstrecke zwischen Stuttgart und Köln, wenn es gerade kein UMTS gibt, fast durchgehend EDGE - kein Wunder bei der Businesskunden-Dichte.

Mess-Equipment
Im Server des Messbusses laufen die Ergebnisse der einzelnen Messrechner in einer Datenbank zusammen.
© Archiv

Und beim UMTS-Ausbau hat Vodafone fast schon traditionell die Nase vorn. Zwar bewegen sich die Datenraten in den großen Städten praktisch gleichauf mit Konkurrent T-Mobile, außerhalb davon hat Vodafone aber schlicht mehr Sender zu bieten, was sich bei den Überlandfahrten denn auch deutlich bemerkbar machte: Während T-Mobile in nur gut 42 Prozent der Messungen mit UMTS- oder HSDPA-Versorgung glänzen konnte, bekamen die Messcomputer übers Vodafone-Netz in fast 86 Prozent der Fälle eine 3G-Highspeedverbindung.

Das erklärt auch die hohen durchschnittlichen Datenraten im Vodafone-Netz: Selbst bei den Überlandfahrten kommen die Düsseldorfer noch auf gut 950 kbit/s im Durchschnitt bei den IMAP-Messungen, T-Mobile dümpelt bei 402 kbit/s und damit nicht einmal der Hälfte des Vodafone-Wertes. Zwar ist der EDGE-Anteil der GSM-Datenverbindungen bei T-Mobile durch den flächendeckenden Ausbau deutlich höher, dafür gab es bei Vodafone deutlich weniger GSM-Verbindungen durch den hohen Grad der UMTS-Versorgung. Auch innerhalb von Gebäuden trafen die Tester bei Vodafone deutlich häufiger auf HSDPA als bei T-Mobile: Vodafone überträgt hier durchschnittlich mit 1645 kbit/s, T-Mobile kommt nur auf 1151 kbit/s, was auf einen höheren Anteil von langsamen Verbindungen oder langsam angebundenen Stationen schließen lässt.

Aber auch wer nur telefonieren möchte, ist bei Vodafone am besten aufgehoben: In keinem anderen Netz war die Rate der erfolgreich zu Ende gebrachten Gespräche höher als im Vodafone-Netz. Auch bei der Gesprächsqualität kann sich der Testsieger leicht abheben. Nur die Rufaufbauzeiten sind bei den E-Netzen traditionell geringer, was mit jüngeren und einheitlicheren Systemkomponenten zu tun hat.

Wer also Wert auf maximale Datenraten und hohe Zuverlässigkeit der Daten- und Sprachverbindungen legt, ist bei Testsieger Vodafone an der richtigen Adresse.

connect-Urteil: gut (401 Punkte)

Kommentar: Glückwunsch an Vodafone! Die Düsseldorfer fahren derzeit eine Netzstrategie, an der sich die Konkurrenz orientieren kann: Ein dicht gestricktes UMTS-Netz versorgt in Städten auch Räume in Gebäuden recht zuverlässig mit schnellem und mobilem Internet. Gut auch, dass sich Vodafone vor einiger Zeit entschieden hat, den GSM-Beschleuniger EDGE bedarfsgerecht auszubauen. Aber auch die Richtfunkanbindung der Standorte hat sich als Vorteil herausgestellt, da Vodafone bei HSDPA die enormen Datenmengen meist auch problemlos abführen kann. Auf den Lorbeeren ausruhen dürfen sich die Düsseldorfer nicht, denn wenn T-Mobile die Anbindung der Standorte überarbeitet hat, geht der Kampf ums beste Netz in eine neue Runde.

Vodafone
© Archiv

Vodafone ist bei der UMTS-Versorgung vorbildlich. Fast entlang der kompletten Drivetestroute fand der Scanner ein 3G-Signal der Düsseldorfer. Zwar sagt das noch nicht aus, ob eine UMTS oder gar HSDPA-Verbindung möglich gewesen wäre, ein gemessener UMTS-Anteil von knapp 94 Prozent spricht aber für sich.

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