Metz Mgreen PMG0850A01 im Test: Photovoltaik-Luxus mit Solarmodulen und WLAN-Wechselrichter

Die Marke Metz kennt man hauptsächlich von Fernsehgeräten. Beim Thema Photovoltaik ist Metz dagegen ein Newcomer. Der Hintergrund ist das Portfolio des chinesischen Mutterkonzerns Skyworth, der auch in diesem Feld aktiv ist.

Allerdings will Metz mit seinen Markenqualitäten in den Bereichen Vertrieb und Service punkten – deren Verlässlichkeit die Handelspartner aus der TV-Branche seit Jahrzehnten schätzen. So ist denn auch der Vertrieb der Metz-Balkonkraftwerke in erster Linie über qualifizierte Fachhändler geplant.

Dazu hat Metz ein Produktportfolio aus zertifizierten Wechselrichtern, Energiespeichern und Solarmodulen verschiedener Markenhersteller zusammengestellt. Mit seinen Lösungen richtet sich der Anbieter dabei sowohl an Käufer von Balkonkraftwerken als auch an Interessenten, die größere Photovoltaik-Anlagen realisieren wollen.

Im aktuellen Balkonkraftwerk-Portfolio ist das Modell "Mgreen" die etwas luxuriösere Ausführung mit bifazialen Modulen und höheren Leistungsdaten zur UVP von 699 Euro. Das kleinere Schwestermodell "Coocaa" mit monofazialen Modulen und etwas weniger Leistung spricht mit seiner UVP von 399 Euro dagegen das besonders preissensitive Marktsegment an.

Elegante bifaziale Glas-Glas-Module

Das von uns getestete Set "Mgreen" wartet mit zwei bifazialen Glas-Glas-Modulen auf, die nominell zweimal 425 Watt Peak-Leistung bieten. Der zugehörige Wechselrichter vom Typ NEP BDM-800 liefert den maximal zulässigen Output von 800 Watt. Das komplette Set wurde durch die DGS (Deutsche Gesellschaft für Solar) zertifiziert.

Zum Set gehören außerdem alle benötigten Anschlusskabel sowie ein variables Montagesystem. Mit Letzterem lassen sich die beiden jeweils rund 20 Kilogramm schweren Solarpanels wahlweise an einem Balkongeländer oder auf einem planen Untergrund wie einem Flachdach oder einer Gartenwiese installieren. Der Clou dabei ist, dass sich die Neigung je nach Bedarf stufenlos zwischen 10 und 30 Grad anpassen lässt – was der optimalen Ausrichtung auf die Sonne und somit höheren PV-Erträgen zugute kommt.

Der schon auf den ersten Blick hochwertige Eindruck bestätigte sich bei der Montage – die Befestigungsmaterialien sind aus kräftigem Aluminium, alle nötigen Schrauben sind im Set enthalten. Im Test haben wir die Panels auf einer Garage platziert, mit einem Unterbau aus Holz sowie Betonplatten zur Fixierung.

Wechselrichter mit integriertem WLAN

Der Wechselrichter vom Hersteller NEP (Northern Electric Power) mit Sitz in den USA und China verfügt über ein integriertes WLAN-Modul – wie üblich beschränkt sich die Wi-Fi-Anbindung aber auf Wi-Fi 4 mit 2,4 GHz. Ob die heimische WLAN-Abdeckung bis zum Wechselrichter reicht, hängt vom Aufstellort und den baulichen Verhältnissen ab – gegebenenfalls muss ein WLAN-Repeater auf dem Weg zum Standort des Wechselrichters dem Funknetz-Signal unter die Arme greifen.

Auf Wunsch ließe sich die Peak-Leistung auch auf 600 Watt drosseln – dieses Relikt aus der Zeit vor der Einführung des "Solarpakets I" der Bundesregierung wird aber heute nicht mehr gebraucht. Der Anschluss des NEP BDM-800 ans heimische Stromnetz erfolgt wie bei den meisten Balkonkraftwerken über einen Schuko-Stecker. Reicht die Standard-Kabellänge von 5 Metern nicht bis zur nächsten Steckdose, gibt es von Metz optional auch ein 15-Meter-Anschlusskabel.

Gelungene und problemlose App

Für die App-Anbindung stellt der Wechselrichter-Anbieter die App "NEP Viewer" zur Verfügung. Zur Ersteinrichtung meldet man das Smartphone an der vom Wechselrichter erzeugten SSID an, übergibt auf diesem Weg die Zugangsdaten zum eigenen Heimnetz und erlaubt dem NEP BDM-800, sich dort anzumelden. Das klappte im Test einfach und problemlos.

Die von Metz mitgelieferte Anleitung enthält auch eine Hilfe zur Anmeldung des Balkonkraftwerks beim Marktstammdatenregister des Bundesnetzagentur. In der App erscheint die aktuelle Energieproduktion als Zahlenwert oder auch als Tagesverlauf-Diagramm. Die Tageserträge werden aufaddiert und lassen sich dann auch als Wochen- oder Monats-Werte abrufen.

Optionale Batteriespeicher verfügbar

Optional lässt sich in die Anlage ein Batteriespeicher integrieren. Dazu bietet Metz verschiedene Varianten des Herstellers INVT Solar mit Kapazitäten zwischen 7,68 kWh und 25,6 kWh an. Zur Installation werden die Speicherbänke zwischen die Solarmodule und dem Wechselrichter eingeschleift.

Entsprechende Konfigurationen werden bislang allerdings nicht online vertrieben, sondern ausschließlich über Fachhändler – die dann auch den Gesamtpreis dafür anbieten, sodass wir für die Speichermodule keine Einzelpreise ermitteln konnten.

In jedem Fall gilt auch hier: Ob die Integration eines Batteriespeichers Sinn macht oder nicht, hängt vom Verbrauchsverhalten des eigenen Haushalts ab. In jedem Fall werden seine höheren Kosten die Amortisationszeit der Gesamtanlage aber verlängern.

Ertrag und Bedienkomfort überzeugen

Der im Hochsommer 2024 durchgeführte Test lieferte in der Aufstellsituation auf dem Garagendach regelmäßig Peak-Erträge über 600 Watt, Tageserträge über 5 kWh waren keine Seltenheit.

Sollten im Betrieb doch einmal Schwierigkeiten oder Rückfragen auftauchen, bietet Metz ein deutschsprachiges Service-Center, über das es sein traditionelles Servicebewusstsein in die PV-Branche einbringen will.

Mit deutschen Fachkräften besetzt, steht man laut Anbieter von netzbasierten Fernwartungs-Services und Support-Tickets bis hin zum Austauschservice im Falle eines Defekts für die Kunden bereit.