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Car Connectivity

Mirror Link im Test: Unausgereift

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Autor: Michael Peuckert • 10.10.2017 • ca. 2:00 Min

Während der Umgang mit Android Auto und Apple Carplay ganz nach dem Motto „Plug-and-play“ funktioniert, wird es bei Mirrorlink, dem dritten und zugleich auch ältesten Player im Bunde, deutlich komplizierter. Hier ist nicht nur die Auswahl an kompatiblen Fahrzeug-modellen und Nachrüstradios de...

Mirror Link Screen
Abhängig vom Autohersteller ist das App-Angebot bei Mirrorlink auf einige wenige Programme reduziert (links). Manche Hersteller wie Samsung und HTC bieten zudem einen speziellen Automodus, der den Funktionsumfang erweitert (rechts).
© Mirror Link

Während der Umgang mit Android Auto und Apple Carplay ganz nach dem Motto „Plug-and-play“ funktioniert, wird es bei Mirrorlink, dem dritten und zugleich auch ältesten Player im Bunde, deutlich komplizierter. Hier ist nicht nur die Auswahl an kompatiblen Fahrzeug-modellen und Nachrüstradios deutlich geringer, sondern vor allem auch das Angebot an Smartphones. Die Modelle von Apple bleiben komplett außen vor, und auch das Angebot an Android-Smartphones ist alles andere als berauschend, wie der Blick auf die Homepage von Mirrorlink zeigt. Ob sich der Aufwand für den Nutzer dennoch lohnt, zeigt der Praxistest. 

Verbindungsprobleme und kaum Apps 

Wir haben Mirrorlink in einem VW Polo, ausgestattet mit dem Navigationssystem „Discover Media“ und „Mirrorlink“ und einem Samsung Galaxy S8 sowie einem bereits etwas älteren HTC One M8s getestet. Auch mit einem LG G6 und einem Samsung Galaxy S7, die sich laut Liste mit Mirrorlink verstehen sollten, haben wir unser Glück versucht. Trauriges Ergebnis: Das LG ließ sich überhaupt nicht, das Galaxy S7 nur hin und wieder verbinden. Wir haben zum Glück Zugriff auf eine Vielzahl an Smartphones – da geht’s dem normalen Kunden in der Regel anders.

Die nächste Enttäuschung folgt auf dem Fuß. Da der jeweilige Autohersteller definiert, welche Apps für die Nutzung mit Mirrorlink erlaubt sind, wird hier vielem von Anfang an ein Riegel vorgeschoben. So gibt es für die Testkombination nur sehr wenige, hauptsächlich VW-spezifische Apps zu entdecken. Über die zusätzliche Mirrorlink-App „Rockscout“, lassen sich aber wenigstens Streamingdienste wie Spotify, Deezer oder Stitcher im Auto komfortabel nutzen. Auch bei der Navigation sieht es nicht besonders gut aus, denn bis auf die gute, aber auch kostenpflichtige Lösung von Sygic ist bislang nichts am App-Horizont zu sehen. 

Erst mit Automodus der Hersteller gut

 Um es noch etwas komplizierter zu machen, gibt es von Samsung und HTC zudem optionale Oberflächen für den Einsatz im Auto, die so die Möglichkeit eröffnen auf weitere Apps zugreifen zu können. Alles klar? So ist es mit dem „Automodus“ von Samsung etwa möglich, auch Nachrichten über Mirrorlink auf den Bildschirm des Fahrzeugs zu bringen. Auch Telefoniefunktionen und eine Sprachsteuerung gibt es erst über diesen Umweg. Läuft die ganze Sache erst einmal, hinterlässt Mirrorlink in Verbindung mit den Auto-Oberflächen von HTC und Samsung einen recht ordentlichen Eindruck, doch der Weg dahin war zumindest in unserer Konfiguration mehr als steinig. 

So fehlen am Ende im direkten Vergleich mit Android Auto – und dieser muss gezogen werden – die Argumente für Mirrorlink. Die wenigen spezifischen Apps der Autohersteller wiegen die Probleme unserer Ansicht nach bei Weitem nicht auf. Schade, doch das Gute an der Sache ist, dass nur sehr wenige Automodelle ausschließlich auf Mirrorlink setzen.


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