Standbox

PSB Imagine X2T im Test

1.6.2017 von Andreas Günther

Beim PSB Imagine X2T bekommen Sie für den Preis von 1300 Euro richtig viel High-Tech. Wie sich das auf den Klang auswirkt, haben wir getestet.

ca. 1:50 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
PSB Imagine X2T
Die Frontseite der Imagine X2T ist vollbestückt mit Chassis und Bassreflex-Öffnungen. Im Rücken wartet ein Bi-Wiring-Terminal auf.
© PSB

Pro

  • herrschaftlich dynamisch
  • ausladend in der Grobdynamik
  • analytisch im Feinen

Contra

Fazit

AUDIO Klangurteil: 84 Punkte; Preis/Leistung sehr gut


Gut

Das muss Liebe sein: Bei der Firmengründung entschied sich Chef Paul Barton dazu, den Namen seiner Frau in den Schriftzug der Company zu integrieren. „PSB“ steht ganz simpel für Paul & Sue Barton. Mittlerweile dehnt die Firma ihr Engagement in Deutschland aus. Die Preise sind menschenfreundlich: Unser Testmodell Imagine X2T kostet 1300 Euro und bietet dafür enorm viel High-Tech-Kost.​

Hoher Wirkungsgrad

​Etwa die 25 Millimeter große Titankalotte, gekühlt mit Ferrofluid und ausgestattet mit einem Neodymmagneten. Der flankierende Mitteltöner schwingt mit einem Geflecht aus Glasfasern. In der Tiefe wuchten zwei identische Chassis den Bass mit einer keramikverstärkten Polypropylene-Membran. Die Weiche trennt bei 500 und 2200 Hertz. Auffällig ist, dass PSB gleich zwei Bassreflexöffnungen zur Frontseite strahlen lässt. Der visuelle Eindruck verkündet Kraft und satten Bass. Dieses Versprechen hält die Imagine X2T. Zuerst waren wir verblüfft über den hohen Wirkungsgrad, denn diese Box klang tatsächlich lauter als mancher Konkurrent. Da zeigte sich ein Energiebündel.​

Wieder haben wir unsere Lieblingsaufnahme von Puccinis Turandot bemüht (Zubin Mehta, Decca). Da geht es teilweise ultratief in den Basskeller hin ab. Die Imagine X2T hatte das Format dazu: Es erklang ein hochpräziser Bass erster Güte, der Umgang mit der Grobdynamik war bestens. In der Aufnahme gibt es den Einmarsch des Kaisers von China. Es klingt herrlich brillant, wie Zubin Mehta dessen Ankunft vorbereitet. Dann ein extremer Dynamikwechsel, die Lautstärke legt nochmals um 20 dB zu.​

PSB Imagine X2T
PSB lässt sich nicht lumpen – in der Höhe schwingt eine ferrofluidgekühlte Titanmembran. Glasfasern stabilisieren den Mitteltöner. Im Bass gibt es keramikverstärktes Polypropylen
© PSB

Manche Lautsprecher fallen dabei tot um und röcheln. Nicht so die Imagine X2T – sie freute sich geradezu über die Wucht. Andere Lautsprecher beginnen bei dieser Dynamikorgie zu schreien – nicht so die Imagine, die bei aller Wucht immer noch auf die Analyse des Aufnahmeraums achtete. Dazu eine herrliche Stimmwiedergabe. Da ging die Sonne auf, als Pavarotti das berühmte „Nessun dorma!“ anstimmte. Die Imagine X2T vollführte den Spagat, das hohe metallische Flirren in Pavarottis Stimme abzubilden, dem Ganzen aber auch Schubkraft und Lungenvolumen zu verleihen.​

Wir wollten noch etwas tiefer in diese Kunst der Stimmwiedergabe hineinlauschen und wählten unsere aktuelle Lieblings-Songwriter-Aufnahme. Christian Kjellvander stimmt seine Songs an und begleitet sich auf der Gitarre (Stockfisch). Das ist intime Kunst. Ein Lautsprecher muss den Raum abbilden können und schnell sein bei der Wiedergabe der angerissenen Saiten. Die Imagine X2T hatte es. Das war analytisch und harmonisch zugleich. Vor allem zeigte sie die Atmosphäre der Live-Aufnahme. Wer Spaß und Analyse sucht – hier ist eine dieser seltenen Kombinationen. Zudem stimmt die Verarbeitung. Eine feine Box zum äußerst moderaten Preis.​​

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