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Urbanista Los Angeles im Test: Kraft der Sonne

Ein drahtloser Kopfhörer, der über die Sonne aufgeladen wird. Was längst überfällig erschien, wird nun wahr. Der Urbanista Los Angeles hat Solarzellen im Kopfbügel. Lesen Sie unseren Test dazu.

Autor:Joachim Bley • 29.12.2021 • ca. 1:20 Min

Urbanista Los Angeles im Test
Urbanista Los Angeles im Test: Kraft der Sonne
© Urbanista

Warum ist diese Idee niemandem früher eingefallen? Den Akku eines Kopfhörers mit Solarzellen im Kopfbügel aufzuladen ist doch naheliegend. Stimmt, aber ganz so trivial ist die Durchführung in der Praxis dann doch nicht. Zunächst einmal bietet ein Kopfbügel wenig Fläche. Solarzellen müssen sc...

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Pro

  • Solarzellen unterstützen den Ladevorgang
  • gute App

Contra

  • schlecht unterscheidbar

Fazit

AUDIO Klangurteil: 67 Punkte; Preis/Leistung: überragend; audio-"Preistipp"

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Warum ist diese Idee niemandem früher eingefallen? Den Akku eines Kopfhörers mit Solarzellen im Kopfbügel aufzuladen ist doch naheliegend. Stimmt, aber ganz so trivial ist die Durchführung in der Praxis dann doch nicht.

Zunächst einmal bietet ein Kopfbügel wenig Fläche. Solarzellen müssen schon sehr effektiv arbeiten, um einen Akku damit aufzuladen. Außerdem muss der Kopfbügel biegsam bleiben, denn er passt sich schließlich Kopfgrößen an. Solarzellen aus starrem Silizium würden da leicht brechen.

Urbanista Los Angeles im Test - Screenshot
Eine App zeigt an, wie hoch der Wirkungsgrad der Solarunterstützung beim Laden gerade ist.
© audio

Erst dem neu entwickelten Solarzellenmaterial „Powerfoyle“ der schwedischen Firma Exeger brachte den Durchbruch. Diese sogenannte „dye-sensitized“-Solarzelle arbeitet laut Hersteller so effektiv, dass sie sogar mit künstlichem Licht in Innenräumen wie Büros eine ausreichende Ladeleistung erzeugen soll. Außerdem ist das Material flexibel, lässt sich also auf biegsame Folien auftragen.

Die ebenfalls schwedische Marke Urbanista ist einer der ersten Hersteller, der Powerfoyle in einem kommerziellen Produkt einsetzt. Der Los Angeles kommt dann auch gleich mit Vollausstattung.

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Bluetooth-Übertragung, Transparenzmodus und Noise-Cancelling sind mit an Bord. Eine App gibt Auskunft über den Ladezustand und zeigt in Echtzeit an, ob das Licht gerade ausreicht, um den Akku zu laden.

Im Test schaffte pralles Sonnenlicht (im Oktober) etwa 90% Ladeleistung. Der Akku wurde also auch hier leicht entladen, aber deutlich langsamer, als ohne Solarunterstützung. Das Prinzip funktioniert also!

Der Los Angeles war klanglich modern abgestimmt. Die Bässe drückten mächtig. Mit aktiviertem ANC änderte sich das Klangbild, aber erstaunlicherweise eher zum Positiven. Mehr Höhen, breitere Bühne, straffere Dynamik. Toll!

Fazit

Schweden scheint sich zum Innovationsmotor Europas in Sachen grüne Technologien zu entwickeln. Der Los Angeles ist der erste Kopfhörer, der spürbaren Nutzen aus der Solartechnologie zieht.

Noch reichte es nicht aus, um den Kopfhörer etwa bei Kerzenlicht aufzuladen, aber die Unterstützung der Solarzellen sorgt für ganz neue Laufzeiten. Ein Langzeittest wird zeigen, wie sich das auf Dauer auswirkt, doch schon jetzt ist großes Lob angebracht.