connect Festnetztest 2020
Breitband- und Festnetz-Anbieter im Vergleichstest
Jedes Jahr von Neuem erwarten Leser und Netzbetreiber die Ergebnisse unseres renommierten Breitband- und Festnetztests mit Hochspannung. Daher: Vorhang auf dafür!

Die naheliegende Frage haben wir in der Vorbereitungsphase dieses Breitband- und Festnetztests schon sehr früh intensiv diskutiert: Kann man in Zeiten von Corona einen Netztest durchführen? Schließlich verursachen die gestiegene Home-Office-Nutzung und abendliche Streaming-Marathons besondere Bedingungen.
Um diese Frage zu beantworten, hat unser langjähriger Netztestpartner zafaco die Leistungen und Kapazitäten der Netze ständig beobachtet und konnte schnell Entwarnung geben: Der veränderten Belastung hielten die Netze locker stand, die Betreiber machen auch in der Corona-Krise einen hervorragenden Job.
Das belegen auch die Ergebnisse unserer nun ausgewerteten Messungen, auf die zum elften Mal in Folge die connect-Leser wie auch die getesteten Anbieter mit Spannung gewartet haben.
Anbieter und Produkte im Test
Die Auswahl der getesteten Anschlüsse spiegelt die Verteilung der Angebote wider. Dabei messen wir die Anbieter an ihren eigenen Versprechungen.
Bei unseren Testkandidaten unter scheiden wir zwischen überregionalen, also bundesweit aktiven Anbietern und Regionalanbietern, deren Anschlüsse nur in bestimmten Bundesländern oder Regionen erhältlich sind. Überregionale Anbieter nehmen mit insgesamt 16 Testanschlüssen teil, regionale Anbieter mit vier.
Bei der Auswahl der Zugangsprodukte pro Anbieter verfolgen connect und zafaco das Ziel, sich der tatsächlichen Verteilung im Markt anzunähern. Denn nicht jeder Kunde nutzt die schnellsten und teuersten Leitungen. Deshalb berücksichtigt die Verteilung der Anschlüsse über verschiedene Bandbreitenklassen das Angebotsspektrum der Netzbetreiber.
Für die Zuordnung zu Bandbreiten klassen und für die Bewertung einiger Messwerte müssen wir prüfen, welche Leistungen ein Anbieter seinen Kunden tatsächlich zusagt. Dabei checken wir aus Fairnessgründen auch, ob die getesteten Anschlusstypen wirklich so vermarktet werden.
Beides prüfen wir anhand der von der Bundesnetzagentur vorgeschriebenen Produktinformationsblätter. Diese technischen Beschreibungen muss jeder Anbieter öffentlich bereitstellen – per Google Suche lassen sie sich schnell finden.
Überregionale Anbieter
Regionale Anbieter
Fazit
An der Spitze wird die Luft dünn. Das gilt für das Duell zwischen 1&1 und Telekom, das dieses Jahr wieder die Montabaurer knapp für sich entscheiden konnten.
Und es gilt noch viel mehr für den überraschenden Wechsel an der Spitze der Regionalanbieter, wo EWE diesmal mit nur drei Punkten Abstand den langjährigen Kategorieprimus M-net überflügeln konnte.
Auch im restlichen Testfeld sind die diesjährigen Resultate durch die Bank erfreulich. Natürlich decken sich unsere Testergebnisse nicht immer mit den Erfahrungen einzelner Kunden der getesteten Anbieter. Sie seien daran erinnert, dass der Fokus des vorliegenden Tests auf der gesamten Netzinfrastruktur eines Betreibers liegt, und weniger auf Güte und Geschwindigkeit jeder einzelnen Anschlussleitung in dessen Sortiment.
Doch der letzte Aspekt wird durch das Crowdsourcing durchaus mit berücksichtigt – dessen Anteil wir von 100 Punkten im Vorjahr auf diesmal 140 Punkte erhöht haben. Wer die Qualität seines eigenen Anschlusses noch stärker repräsentiert sehen möchte, sollte diese öffentlich machen – unter www.breitbandmessung.de