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Festnetztest 2023: So testen wir & Experten-Meinung

Mehr zum Thema: o2 Deutsche Telekom Vodafone

Autor: Hannes Rügheimer • 20.7.2023 • ca. 3:50 Min

So testen wirMit seiner Crowdsourcing-Methodik, die bereits aus unseren Mobilfunknetztests bekannt ist, kann umlaut, Teil von Accenture, auch Performance-KPIs von Festnetzdiensten analysieren....

So testen wir

Mit seiner Crowdsourcing-Methodik, die bereits aus unseren Mobilfunknetztests bekannt ist, kann umlaut, Teil von Accenture, auch Performance-KPIs von Festnetzdiensten analysieren.

Festnetztest 2023: So testen wir - Leistungskennwerte
Ausgewogene Anforderungen: Die erfassten Leistungskennwerte („KPIs“) berücksichtigen sowohl alltägliche Basis-Anforderungen als auch auf höhere Leistungen Prozentsätze werden auf eine Dezimalstelle und Punkte auf ganze Zahlen gerundet. Für die Berech- fokussierte Spitzenwerte.
© connect

Die Ergebnisse dieses Tests basieren auf einer umfassenden Analyse von Crowdsourcing-Daten, die von umlaut, mit Sitz in Aachen und Teil von Accenture, durchgeführt wird.

Festnetz-Crowdsourcing

Die Datenbasis für die Analysen wird auf Smartphones und Tablets ermittelt. Auf ihnen erfolgt bei der Nutzung von Tausenden populärer Apps im Hintergrund eine Erfassung der im Folgenden beschriebenen Parameter – sofern der Nutzer der vollkommen anonymen Datenerhebung zugestimmt hat. In bestimmten Intervallen (von einer Sekunde bis zu 15 Minuten) werden Stichproben erzeugt und täglich an die Cloud-Server von umlaut gesendet, wo die Daten weiterverarbeitet werden.

Durch Filterung der Netzzugangstechnik auf Stichproben, die während einer WLAN-Verbindung gesammelt wurden (im Gegensatz zu mobilen Netzverbindungen) und die Identifikation des Netzbetreibers lassen sich die Samples auf Festnetzverbindungen einschränken. Ein komplexes Regelwerk und umfangreiche Prüfungen stellen dann die Validität der Auswertungen sicher. So werden beispielsweise auffällig langsame Anschlüsse ausgefiltert – der Schwellenwert leitet sich dabei aus der durchschnittlichen Leistung aller in einem Land beobachteten Leitungen ab.

Die Analyse von WLAN-Verbindungen trägt der Tatsache Rechnung, dass die meisten Internetverbindungen heute per WLAN stattfinden. Da die mit aktuellen Smartphones erreichbaren WLAN-Geschwindigkeiten zudem meist deutlich höher sind als die beobachteten Gesamtdatenraten, ist der Einfluss der WLAN-Link-Geschwindigkeit auf die Messergebnisse zu vernachlässigen.

Passive Datenraten

Die passive Erfassung der Datenraten für Downloads und Uploads findet im Hintergrund statt, während der Nutzer auf seinem Gerät alltägliche Anwendungen wie Webbrowsing, Streaming oder Gaming nutzt. Um die beobachteten Datenraten zu klassifizieren, hat umlaut anwendungsbezogene Geschwindigkeitsklassen definiert:

UHD Video erfordert 20 Mbit/s und HighSpeed erfordert 50 Mbit/s. Für die typischerweise langsameren Uploads werden dagegen die Geschwindigkeitsklassen HD Video (min. 5 Mbit/s) und UHD Video (min. 20 Mbit/s) berücksichtigt.

Die passiv beobachteten Download-Geschwindigkeiten machen 9 % des Gesamtergebnisses aus, die Upload-Geschwindigkeiten tragen 5 % bei.

Aktive Datenraten

Neben den passiven Beobachtungen der von Apps angeforderten Datenraten erfolgen einmal im Monat auch aktive Messungen der Up- und Download-Datenraten. Sie ermitteln die Datenmenge, die in 3,5 Sekunden übertragen werden kann, und leiten daraus die Datenrate ab. Unser Scoring berücksichtigt für die ermittelten Messwerte die durchschnittliche Datenrate, den P10-Wert (90 % der Werte liegen über dem angegebenen Schwellenwert, eine gute Annäherung an die typische Mindestgeschwindigkeit) und den P90-Wert (10 % der Werte liegen über diesem Schwellenwert, ein Blick auf die Spitzenwerte). Die ermittelten aktiven Download-Geschwindigkeiten machen 36 % des Gesamtergebnisses aus, die aktiven Upload-Tests tragen 20 % dazu bei.

Latenzen

Latenzmessungen erfolgen alle 15 Minuten – dazu werden „Pings“ in direktem Anschluss an die Verbindungstests durchgeführt. Dabei wird der durch WLAN beeinträchtigte erste „Hop“ herausgerechnet. Die Ergebnisse ordnet umlaut ebenfalls einer anwendungsbezogenen Klasse zu: Roundtrip-Zeiten von weniger als 50 ms qualifizieren ein Sample für Standard Gaming und weniger als 20 ms für Highend Gaming.

Ist die Latenz kürzer als 10 ms, wird das Sample als Ultra Low Latency (ULL) gezählt, was für echtzeitnahe Anwendungen ausreicht. Unsere Tabellen zeigen den prozentualen Anteil der Verbindungen, die die geforderten Schwellenwerte in den genannten Klassen erreichten oder besser abschnitten. Die Latenz-Wertung macht 25 % des Ergebnisses aus.

Stabilität

Basierend auf den ermittelten Datenraten und zusätzlichen Browsing- und Verbindungstests untersucht umlaut zudem, wann eine Breitbandverbindung überhaupt zur Verfügung steht. Die gemittelten und gewichteten Ergebnisse definieren den prozentualen Anteil des Erfolgsquote von Internet-Transaktionen und machen 5 % der Gesamtpunktzahl aus.

Zuverlässigkeit

Alle erhobenen Messwerte unterteilt umlaut in Basisanforderungen („Qualifier KPis“) und auf Höchstleistungen bezogene Werte („Differentiator KPIs“). Die Darstellung der Zuverlässigkeit berücksichtigt allein die „Qualifier KPIs“ und erlaubt somit eine Aussage, wie gut das Netz eines Anbieters die reinen Basisanforderungen erfüllt.

Zitat von Hakan Ekmen

Hakan_Ekmen-Portrait
Hakan Ekmen - Globaler Leiter der Netzwerksparte in der Telekommunikation und gleichzeitig CEO umlaut, Teil von Accenture
© Hakan Ekmen / umlaut

„Der Sieger in unserem Festnetztest sind die Kunden, alle Betreiber liefern einen sehr guten Service. Gratulation an die Deutsche Telekom zum bundesweiten Testsieg und an Wilhelm.tel in der Regional-Kategorie. Auch die Deutsche Glasfaser schneidet überragend ab. Das insgesamt hohe Leistungsniveau ist überaus erfreulich“

Experten-Meinung - Hannes Rügheimer, connect-Autor

Die neue crowdsourcing-basierte Methodik unseres Breitband- und Festnetztests liefert interessante Erkenntnisse. In der bundesweiten Kategorie belohnt sie verdientermaßen Anbieter, die sich beim Ausbau schneller Internetanschlüsse in der Breite engagieren.

Gratulation an die Deutsche Telekom zum Gesamt­sieg bundesweit! Auch Vodafone erntet zu Recht die Früchte seines Gigabit-Ausbaus in seinen Kabelnetzen. Und auch wenn sich 1&1 und O2/Telefónica nicht ganz an der Spitze einordnen, zeigen sie doch sehr gute Leistungen und bieten ihren Kunden stabile und oft auch performante Internetanschlüsse.

In der Regionalwertung führt ein Kopf-an-Kopf-Rennen zum Kategoriesieg von Wilhelm.tel. Der Hamburger Anbieter geht mit hauchdünnem Vorsprung von nur einem Punkt vor der Deutschen Glasfaser ins Ziel. Beide Anbieter überzeugen mit einem überragenden Ergebnis. NetCologne, M-net und EWE-Tel zeigen ebenfalls sehr gute Leistungen und verdienen dafür die gleichnamige Note. Dies trifft schließ­lich auch für Pÿur zu, auch wenn unser Test bei diesem Anbieter das meiste Verbesserungspoten­zial identifiziert.

Für Leser und alle Interessenten an einem stationären Internet-an­schluss liefert unser Test eine gute Orientierung, bei welchem Anbieter sie die höchsten Leistungen erwarten können. Natürlich gilt es, unser Ranking noch mit der Verfügbarkeit vor Ort und den angebotenen Tarifen abzugleichen – schließlich ist unsere Wertung allein technisch begrün­det und trifft insofern keine Aussage über das Preis-Leistungs-Verhältnis der jeweiligen Angebote.

Mehr zum Thema: o2 Deutsche Telekom Vodafone
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