Mobilfunk-Discounter: Lebara, Lidl Connect, Lycamobile & Mobilcom-Debitel

Lebara

Das auf „Ethno“-Mobilfunkangebote spezialisierte britische Unternehmen nutzt das Telekom-Netz und erzielt trotz kleinerer Schwächen in der Datenratendisziplin ein sehr gutes Ergebnis.

Der global aktive britische Konzern richtet sich mit seinen Prepaid-Angeboten in erster Linie an Kunden, die über Ländergrenzen hinweg in Verbindung bleiben wollen. Das zeigt sich auch in den Tarifdetails – wie etwa Inklusivminuten-Kontingenten für Telefonate in über 50 Länder.

Dieser Fokus hat allerdings auch zur Folge, dass die in den Tarifen enthaltenen Datenpakete etwas kleiner ausfallen als bei anderen Mobilfunkdiscountern. Dafür nutzen die Angebote das als besonders leistungsstark bekannte Mobilfunknetz der Telekom. In den Crowdsourcing-Analysen von umlaut schlägt sich dies in einer hohen Punktzahl in der Kategorie Breitbandversorgung nieder.

Auch bei den Anteilen der Samples in der anspruchsvolleren Latenzklasse „Gaming“ (max. 50 ms) schneidet Lebara überdurchschnittlich ab. In der Bewertung seiner Sample-Anteile in den verschiedenen Download-Geschwindigkeitsklassen fällt Lebara allerdings etwas ab – insbesondere im Vergleich zu anderen Angeboten im Telekom-Netz. Dennoch erzielen die Briten die Gesamtnote „sehr gut“.

Im Telekom-Netz connect-Testurteil: sehr gut (895 von 1000 Punkten)

Lidl Connect

Der andere große deutsche Lebensmitteldiscounter nutzt für sein Mobilfunkangebot das Vodafone-Netz und schlägt damit knapp seinen Erzrivalen Aldi.

Nicht nur im Lebensmittelbereich, sondern auch beim Mobilfunk zählt der in Neckarsulm ansässige Discounterkonzern zu den hartnäckigsten Konkurrenten von Aldi. Doch während Letzterer auf Telefónica setzt, kooperiert Lidl traditionell mit Vodafone. Die Tarife sind nach dem Prepaid-Prinzip ausgelegt, alle 28 Tage werden die fälligen Pauschalbeträge vom Guthaben des Nutzers abgezogen.

Die maximal nutzbare Datenrate bei LTE-Verbindung liegt auch hier bei den für Prepaid-Angebote im Vodafone-Netz mittlerweile typischen 25 Mbit/s. Die von umlaut durchgeführten Crowdsourcing-Analysen bescheinigen Lidl Connect eine gute Breitbandversorgung, auch die Anteile der erfassten Samples in den verschiedenen Download-Geschwindigkeitskategorien liegen über dem Durchschnitt.

Leichtes Steigerungspotenzial gibt es vor allem beim Anteil der Samples, die in der schnelleren „Gaming“-Klasse (höchstens 50 ms) liegen. Insgesamt schneidet Lidl Connect in unserer Bewertung aber mit vier Punkten Vorsprung vor seinem Dauerkonkurrenten Aldi ab.

Im Vodafone-Netz connect-Testurteil: sehr gut (911 von 1000 Punkten)

Lycamobile

Der international tätige MVNO konzentriert sich aufs grenzüberschreitende Telefonieren. Bei Datenraten und Reaktionszeiten offenbart unser Test Schwächen.

Auch Lycamobile hat seinen Stammsitz wie Lebara in UK und konzentriert sich in vergleichbarer Weise auf Kunden, die in erster Linie Kontakt zu Familie und Freunden in anderen Ländern halten wollen.

Das Angebot ist ebenfalls ähnlich strukturiert: Zu den per Prepaid erworbenen Datenvolumen kommen Minutenpakete für Telefonate in rund 50 Länder. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben der größte international tätige MVNO und verweist auf über 15 Millionen Kunden in 22 Ländern.

Während Lebara das Telekom-Netz nutzt, setzt Lycamobile in Deutschland auf die exklusive Kooperation mit Vodafone. Entsprechend gut sehen die Ergebnisse in der Bewertungskategorie Breitbandversorgung aus. Allerdings zeigen die Analysen von umlaut einige Schwächen bei den Download-Datenraten und Latenzen auf, die bei anderen Vodafone-basierten Angeboten nicht auftraten.

Eine mögliche Ursache könnte sein, dass Lycamobile aufgrund seines Geschäftsmodells selbst betriebene Netzwerk- und Routingkomponenten einsetzt – darauf deutet auch eine eigene Netzkennung (MNC) hin.

Im Vodafone-Netz connect-Testurteil: befriedigend (745 von 1000 Punkten)

Mobilcom-Debitel

Bei diesem großen Player gibt es Tarife in allen drei deutschen Mobilfunknetzen – im Original oder als hauseigene, abgewandelte Varianten.

Aus dem Zusammenschluss von Freenet, Mobilcom und Debitel entstand 2011 Mobilcom-Debitel. Das Unternehmen mit Sitz im schleswig-holsteinischen Büdelsdorf ist einer der großen Player auf dem deutschen Mobilfunkmarkt und zeichnet sich durch ein besonders breites Angebot aus.

Als einziger Anbieter in diesem Vergleich zählen dazu SIM-Karten in allen drei deutschen Mobilfunknetzen – dazu zählen neben eigenen Angeboten auch die Originaltarife der Netzbetreiber, gegebenenfalls auch inklusive 5G. Damit ergeben sich aber auch unterschiedliche Maximaldatenraten je nach Tarif. Interessenten sollten auf jeden Fall aufs Kleingedruckte achten.

Die Analysen von umlaut bestätigen im Mobilcom-Debitel-Sortiment, was sich auch bei vergleichbaren MVNO-Offerten beobachten lässt: Klar vorn liegen die Angebote im Telekom-Netz, mit jeweils etwas Abstand gefolgt von Vodafone und O2.

Im Telekom-Netz connect-Testurteil: sehr gut (931 von 1000 Punkten)

Im Vodafone-Netz connect-Testurteil: sehr gut (918 von 1000 Punkten)

Im Telefónica-Netz connect-Testurteil: sehr gut (893 von 1000 Punkten)