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Mobilfunk-Discounter: So testen wir & Fazit

Autor: Hannes Rügheimer • 28.9.2021 • ca. 2:40 Min

So testen wirUnser Check von Mobilfunkdiscountern basiert auf dem ausgeklügelten Crowdsourcing-Verfahren aus dem „Framework 2021“ von umlaut.Für die Bewertung von Mobilfunk-Discountanbietern („MVNOs“ – Mobile Virtual Network Operators) hat unser Mobilfunknetztest-Partner umlaut Crowdsour...

Mobilfunk-Discounter im Test 2021
Mobilfunk-Discounter im Test 2021 - So testen wir
© DisobeyArt / shutterstock.com

So testen wir

Unser Check von Mobilfunkdiscountern basiert auf dem ausgeklügelten Crowdsourcing-Verfahren aus dem „Framework 2021“ von umlaut.

Für die Bewertung von Mobilfunk-Discountanbietern („MVNOs“ – Mobile Virtual Network Operators) hat unser Mobilfunknetztest-Partner umlaut Crowdsourcing-Daten ausgewertet, die in den 24 Wochen zwischen dem 15.3. (KW11) und dem 29.8.2021 (KW34) erfasst wurden.

Um die erforderliche Datenbasis zu erhalten, sammeln Tausende populärer Apps im Hintergrund während der Smartphonenutzung Parameter wie die Mobilfunktechnologie der Verbindung und die Datenraten von Downloads – sofern der Nutzer dieser anonymen Datenerhebung vorher zugestimmt hat.

Die Messwerte werden in einem 15-Minuten-Raster aggregiert und regelmäßig an die umlaut-Server übertragen. Die Reports umfassen nur wenige Bytes, sodass sie das Datenvolumen des Nutzers so gut wie nicht belasten. Samples, die etwa über WLANs oder bei aktivem Flugmodus erfasst wurden, werden vor der weiteren Analyse ausgefiltert.

Um die Güte der Breitbandversorgung zu ermitteln, betrachten wir mehrere Parameter: Der Auswertung liegen sogenannte Evaluation Areas (kurz EAs) zugrunde – Kacheln von zwei x zwei Kilometern. Eine EA gilt als gültig, wenn es darin in mindestens zwei Unterkacheln von 500 Kantenlänge mindestens 20 Samples pro Netzbetreiber gibt.

Für die Qualität der Breitbandversorgung wird ermittelt, in welchen EAs für einen Netzbetreiber 4G/5G-Samples vorliegen und in welchen Kacheln alle Anbieter vertreten sind („Common Footprint“).

Der KPI gibt den Anteil an 4G/5G-Samples im Verhältnis zum Durchschnitt aller gültigen EAs an. Die Reichweite der Breitbandversorgung analysiert die Größe des 4G/5G-Footprints mit einem Scoring-Verfahren: Dabei erhält das genutzte Netz (Telekom, Vodafone, O2) drei Punkte für die 4G/5G-Versorgung oder einen Punkt für 3G.

Die Summe der Punkte pro Netzbetreiber wird durch die Anzahl an insgesamt erreichbaren Punkten geteilt (drei Punkte pro EA im „Common Footprint“). Den Zeitanteil mit Breitbandversorgung ermitteln wir nicht pro Mobilfunknetz, sondern für jeden MVNO.

Er sagt aus, wie oft ein einzelner Nutzer im Betrachtungszeitraum 4G/5G-Empfang hatte. Dazu setzt umlaut die Samples, die 4G/5G-Versorgung ausweisen, ins Verhältnis zur Gesamtanzahl aller Samples. Wichtig: Diese Prozentwerte spiegeln den Erfüllungsgrad wider – sie entsprechen nicht der prozentualen 4G/5G-Mobilfunkabdeckung von Fläche oder Bevölkerung.

Um bei der Bewertung von Datenraten der Tatsache Rechnung zu tragen, dass viele Mobilfunktarife – insbesondere Discountangebote – die nutzbare Geschwindigkeit limitieren, hat umlaut drei anwendungsbezogene Geschwindigkeitsklassen definiert: Für Basis-Internet müssen mindestens 2 Mbit/s erreicht werden, für HD-Video 5 Mbit/s und für UHD-Video 20 Mbit/s.

Damit ein Sample gültig ist, muss in einem 15-Minuten-Zeitraum eine Mindestdatenmenge geflossen sein. Analog wird auch die Latenz der Datenpakete anwendungsbezogenen Klassen zugeordnet: Roundtrip-Zeiten bis 100 ms genügen für OTT-Sprachdienste, weniger als 50 ms qualifizieren ein Sample für Gaming.

connect Festnetztest 2021

Fazit

Dass 5G bei den Discounterangeboten bislang noch die absolute Ausnahme ist, darf nicht überraschen und ist auch kein wirkliches Problem – die neueste, schnellste Mobilfunkgeneration ist derzeit sicherlich noch ein Premiumprodukt für Kunden, denen dieses Technikextra auch einen entsprechenden Aufpreis wert ist.

Überaus erfreulich ist jedoch das hohe Leistungsniveau, das unser diesjähriger Discountertest offenbart. Im Vergleich zum Vorjahr konnten sich viele Anbieter deutlich steigern – dass sich in einem Testfeld neben 19 mal „sehr gut“ nur je einmal die Noten „gut“ und „befriedigend“ ergeben, ist schon eine seltene Ausnahme.

Da der Bewertungsschlüssel vorab festgelegt wurde, kam es aber nicht infrage, im Nachhinein „die Daumenschrauben anzuziehen“. Unser Glückwunsch zum Gesamtsieg geht diesmal an Congstar, aber auch Mobilcom-Debitel und seine Tochter Klarmobil in den Netzen von Telekom und Vodafone, 1&1 und Otelo im Vodafone-Netz sowie Tchibo und Fonic im Telefónica-Netz zeigten überdurchschnittliche Leistungen.

Auch wer in Deutschland für Mobilfunk weniger ausgeben kann oder will, erhält in den meisten Fällen sehr gute Leistungen fürs Geld.

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