Fernsehen über die DSL-Leitung
IPTV: Fazit & Ausblick
- Telekom, Vodafone und 1&1: IPTV-Streaming im Test
- IPTV bei der Telekom: Funktionen und Performance top
- IPTV bei Vodafone: Viele Optimierungen im Hintergrund
- IPTV bei 1&1: Ältere Variante des Telekom-Dienstes Entertain
- IPTV: So testen connect und zafaco
- IPTV: Fazit & Ausblick
War der neue Entertain-TV- Dienst der Telekom im Vorjahr noch außer Konkurrenz mitgelaufen, holt er sich im Regelbetrieb bei unserem diesjährigen IPTV-Test souverän und verdient den Testsieg. Schnelles und zuverlässiges Zapping und hohe Bildqualität bescheren Telekom-Kunden erfreuliche Erfahrungen beim Fernsehen über die DSL-Leitung. Gleichzeitig surfende und telefonierende Haushaltsmitglieder werden durch den parallelen IPTV-Empfang nicht gestört.
Besonders bemerkenswert sind die Verbesserungen, die Vodafone bei seinem gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich unveränderten Produkt „Vodafone TV“ erzielen konnte. Viel kürzere Zapping-Zeiten bei unverändert guter Bildqualität sprechen eine klare Sprache. Lobenswert ist zudem, dass die Datendurchsätze auch bei zwei parallelen IPTV-Streams deutlich weniger sinken als bei den Mitbewerbern.
Einer noch besseren Note in der Internetdisziplin stehen allerdings die erhöhten HTTP-Antwortzeiten entgegen. Einen sehr guten zweiten Platz haben die Düsseldorfer jedoch absolut verdient. Auch 1&1 liefert solide IPTV-Leistungen ab. Das auf der älteren Plattform der Telekom basierende Angebot ist in seinen Kernfunktionen nach wie vor konkurrenzfähig. Allerdings weisen einige Messwerte wie etwa die lange Aufwachzeit aus dem Standby-Modus doch auf erste Alterserscheinungen hin. Insgesamt liegen die Messwerte des Montabaurer IPTV- Angebots aber wieder auf dem guten Niveau des Vorjahres.
Ausblick
Einige der getesteten Anbieter bereiten bereits den Umstieg auf neue IPTV-Plattformen vor. Und weitere Betreiber werden dazukommen.
Die Messungen für den vorliegenden Test fanden gleichzeitig mit unserem großen Festnetztest statt. Für die darin berücksichtigten Anschlüsse und Dienste galt deshalb der Stichtag 30. Dezember 2016. Das ist auch der Grund, warum wir das erst im Februar 2017 gestartete „Vodafone Giga TV“ noch nicht berücksichtigen konnten. Letzteres ist auch heute, Mitte 2017, nur für Vodafone-Kabelkunden verfügbar, DSL-Kunden erhalten nach wie vor das von uns getestete, etwas ältere Produkt „Vodafone TV“.
Allerdings bereitet sich Vodafone darauf vor, seine neuere IPTV-Plattform auch DSL-Kunden anzubieten. Details und Zeitpläne wollten uns die Düsseldorfer aber noch nicht nennen. Mit der Testnote „sehr gut“ und einem zweiten Platz in diesem Vergleich kann sich Vodafone TV ja auch nach wie vor sehen lassen. Auch bei 1&1 steht vermutlich ein Wechsel der angebotenen IPTV-Plattform an. Ähnlich wie ihre Kollegen aus Düsseldorf wollten uns aber auch die Montabaurer noch keine genaueren Details zu ihren künftigen Plänen nennen.
In der Branche munkelt man jedenfalls, dass 1&1 voraussichtlich nicht auf das jüngere Telekom-Angebot Entertain TV umsteigen werde. Einen interessanten Weg wollen auch einige regionale Netzanbieter gehen. Sie realisieren eigene IPTV-Angebote auf Basis des aus der Schweiz stammenden TV-Streamingdienstes Zattoo. Diese Strategie liegt nahe, denn Zattoo hat sich mit Client-Apps für mehrere Smart-TVs und Multimedia-Boxen wie Apple TV, Chromecast, Fire TV oder die Spielkonsole Xbox in jüngster Zeit stark in Richtung Wohnzimmer vorgearbeitet.
connect und zafaco gehen deshalb davon aus, dass wir in unserem nächsten, fürs kommende Jahr geplanten IPTV-Test eine deutlich gewachsene Zahl an Anbietern und voraussichtlich auch einen bunteren Mix an Technikplattformen präsentieren können.