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Handy Videos: Dateiformate, Videoschnitt & Fazit

Autor: Michael Hiebel • 25.9.2020 • ca. 2:00 Min

Dateiformate mit Vor- & NachteilenDie Dateiformate zum Aufzeichnen von Filmen auf dem Handy sind auf geringe Datenraten optimiert. Dabei gehen Informationen verloren.Alle aktuellen Smartphones zeichnen Full-HD-Videos im Format MP4 (H.264) auf, 4K-Videos im neuen, sehr guten HEVC-Codec (H.265). M...

Vor- & Nachteile
Vor- & Nachteile
© docstockmedia / shutterstock.com

Dateiformate mit Vor- & Nachteilen

Die Dateiformate zum Aufzeichnen von Filmen auf dem Handy sind auf geringe Datenraten optimiert. Dabei gehen Informationen verloren.

Alle aktuellen Smartphones zeichnen Full-HD-Videos im Format MP4 (H.264) auf, 4K-Videos im neuen, sehr guten HEVC-Codec (H.265). MP4 und HEVC sind hoch­komprimiert, sie liefern bestmögliche Bildqualität bei minimalen Datenraten. Die Aufzeichnung erfolgt in den Smartphones auf die interne Speicherkarte.

Naturgemäß sollte die Speicherkarte so groß wie möglich sein, denn pro Minute MP4-Video werden etwa 130 MB benötigt, das macht pro Stunde etwa 78 GB. MP4 und HEVC sind in erster Linie Wiedergabeformate. Durch die hohe Komprimierung werden verlustbehaftet alle die Daten weggelassen, die für nachträgliche Korrekturen nötig sind.

Das ist nachteilig für die profes­sionelle Weiterbearbeitung, denn die hintereinander fol­genden Einstellungen eines Filmbeitrags werden nach dem Schnitt immer hinsichtlich Farbe und Kontrast an­einander angeglichen. Das passiert beim sogenannten Grading (auch Color Matching genannt). Bei hochkom­primierten Formaten funktioniert das eher eingeschränkt, denn genau diese Daten sind weitestgehend herausge­rechnet.

Formate zur besseren Nachbearbeitung

Aufnahme und Schnitt erfolgen bei einer professionellen Produktion immer in Formaten mit geringerer Kompri­mierung und damit besserer Filterungsmöglichkeit, bei­spielsweise in Apple ProRes 422 HQ mit etwa 1,4 GB Datenvolumen pro Minute. Diese Datenmengen sind bei einem Smartphone aber derzeit technisch nicht zu be­wältigen

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Videoschnitt

Videoschnittprogramme für das Smartphone gibt es eine ganze Menge, viele sind kostenlos. Sie alle ermöglichen eine rudimentäre Schnittbearbeitung mit ein paar Effekten. Beim Samsung Note 10 Plus ist ein Video-Editor bereits mit an Board. Praktisch unter den Kaufprodukten ist der CyberLink PowerDirector 2019. Er ermöglicht zudem den einfachen Upload nach Facebook und YouTube.

Beachten Sie bitte eventuelle Hardwareanforderungen der Schnittprogramme an das Smartphone. Wesentlich komfortabler ist allerdings der Videoschnitt auf dem PC, denn auf einem großen Monitor sind Details besser erkennbar als auf einem Smartphone-Display. Das Arbeiten ist angenehmer und die Funktionsvielfalt der Programme deutlich größer.

Fazit

Smartphones liefern sehr gute Videos. Mit Filmic Pro oder einer ähnlichen Applikation fügen Sie Ihrem Telefon die Einstellmöglichkeiten einer Film­kamera hinzu. Die Videofunktionen eignen sich zum Beispiel für gefilmte Schnappschüsse, als Video-Notizbuch oder für Video-Telefonie.

Durch ihre unscheinbare Größe eignen sich Smartphones für Versteckte-Kamera- Aufnahmen, die sich in begrenztem Umfang auch professionell einsetzen lassen.

Nutzen Sie manuelle Einstell­möglichkeiten in der Kamera vor der Aufnahme, um nachträgliche Bildmanipulationen möglichst zu vermeiden. Die starke Komprimierung des Auf­nahmematerials ist ungünstig für ein nachträgliches Grading.

Für Internet-Plattformen lassen sich mit Smartphones sogar dokumentari­sche Kurzbeiträge drehen. Für szeni­sche Aufnahmen mit Schauspielern und Drehbuch ist eine handelsübliche HD-Kamera jedoch robuster.

Und, rechnet man das Zubehör zusammen, oft auch günstiger. Sie bietet zudem einen schnelleren Wechsel des Daten­trägers, verhindert damit lange Dreh­pausen und hat keine VFR.