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Elektrostatischer In-Ear-Kopfhörer

Shure KSE 1200 mit Kopfhörerverstärker KSA1200 im Test

Als elektrostatischer Kopfhörer braucht der KSE 1200 Unterstützung vom mobilen Verstärker KSA1200. Im Test beeindruckt der Klang des Gespanns.

Autor: Christian Möller • 4.9.2018 • ca. 3:00 Min

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September 2018
Shure KSE1200 Kopfhörer
Die für elektrostatische Treiber notwendige Spannung erzeugt beim KSE1200 ein separater Verstärker, der im Akkubetrieb bis zu zwölf Stunden lang durchhalten soll.
© Shure

Laut Shure war der KSE1500 der erste elektrostatische In-Ear-Hörer weltweit. Der KSE1200 kommt nun mit leicht abgespeckter Technik zu einem günstigeren Preis. Wir erinnern uns: Elektrostaten arbeiten mit hauchdünnen Membranen, die sich in einem elektrischen (statt magnetischen) Feld bewegen. Um a...

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Pro

  • brillanter, offener Klang mit knalligen Impulsen
  • sehr guter Tragekomfort, da leicht

Contra

  • leichte Schwäche im oberen Tiefbassbereich

Fazit

Klangurteil: 90 Punkte; Preis/Leistung: Highendig

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Laut Shure war der KSE1500 der erste elektrostatische In-Ear-Hörer weltweit. Der KSE1200 kommt nun mit leicht abgespeckter Technik zu einem günstigeren Preis. Wir erinnern uns: Elektrostaten arbeiten mit hauchdünnen Membranen, die sich in einem elektrischen (statt magnetischen) Feld bewegen. Um allerdings ein ausreichend starkes elektrisches Feld zu erzeugen, braucht man einen speziellen Verstärker, der nicht nur das Audiosignal verstärkt, sondern vor allem die hohe elektrische Spannung für das Feld erzeugt. 

So auch hier. Um dem KSE1200 Tönezu entlocken, muss man ihn an den mobilen Verstärker KSA1200 anschließen. Genau hier liegt der Unterschied zum großen Bruder KSE1500: Der akkubetriebene Verstärker bietet anders als beim KSE1500 kein Display und vor allem keinen USB-DAC – der Mikro-USB-Slot dient nur zum Aufladen des Akkus. 

Dass der Neue glatte 1000 Euro günstiger ist als der Alte, dürfte vor allem In-Ear-Fans freuen, die rein analoge Systeme vorziehen, denn abgesehen vom einfacheren Verstärker bekommen sie hier genau die gleiche Technik. Der elektrostatische Wandler, der nach dem Single-Chassis-Prinzip arbeitet, deckt den kompletten Frequenzbereich zwischen 10 und 50.000 Hz ab. 

Lesetipp: Wie funktionieren Kopfhörer-Verstärker?

Mit 44 Gramm sind die beiden Ohrstöpsel erstaunlich leicht – da macht sich das Fehlen eines schweren Permanentmagneten gleich positiv bemerkbar. Das rund 90 cm lange Zuleitungskabel zu den Ohrhörern ist mit Gewebeummantelt und an den Ohrkapseln mit einem biegsamen Ende versehen. 

Testsiegel Audio Empfehlung Klangtipp
Die audio-Redaktion vergibt für dieses Gerät die Empfehlung "Klangtipp".
© WMP
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Man führt das Kabel nach oben hinter die Ohren und kann es dadurch genau an die Ohrform anpassen und praktisch hinter den Ohren festklemmen. Das hielt im Test einwandfrei. Die runde, sechspolige, mechanisch verriegelbare LEMO-Buchse stellte eine äußerst solide Verbindung zum Amp her. 

Da merkt man, dass Shure überwiegend professionelles Equipment für Musiker herstellt. Keinesfalls darf auf der Bühnemal ein Kabel aus der Buchse rutschen. Auch wenn das bei einem HiFi-Ohrhörer nicht unbedingt relevant ist, macht es einen vertrauenerweckenden Eindruck und unterwegs in der U-Bahn kann es ja auch schon mal ruppig zugehen. 

Lesetipp: Digitale Musiksammlung sichern - Tipps fürs Backup

Die normale 3,5-mm-Klinkenverbindung gibt es allerdings trotzdem noch. Irgendwie muss das Signal ja in den Verstärker hineinkommen. Dazu legt Shure gleich zwei Miniklinkenkabel bei: Ein sehr kurzes, das für den stationären Betrieb zu Hause gedacht ist, und ein längeres, mit dem man sein Smartphone oder seinen mobilen Musikplayer anschließt. 

Mit einem gut erreichbaren großen Drehregeler schaltet man den Verstärker ein und regelt die Lautstärke. Eine LED gibt dabei rudimentäre Auskunft über den Pegel. Leuchtet siegrün, ist alles in Ordnung, bei orange wird der Eingangspegel langsam kritsch, rot zeigt Übersteuerungen an. Damit lässt sich die optimale Laustärke leicht finden. Per Schiebeschalter an der Unterseite kann man den Pegel um 10 dB absenken. Das ist für Quellen gedacht, die es mit dem Ausgangspegel etwas zu gut meinen.

Shure KSA1200 Verstärker
Ein- und Ausgang, Volumenregler, LEDs für den Betriebszustand, Ladebuchse und ein Pegelreduzierer um 10 dB – der Verstärker KSA1200 hat das Nötigste an Bord.
© Shure

Shure KSE1200 im Hörtest

Perfekt geeignet, um Elektrostaten im Hörtest auf den Zahn zu fühlen, sind Direktschnittaufnahmen aus dem Hause Jeton. Wir wollten es gleich richtig wissen und legten folglich Charly AntolinisWerk "Countdown" aus dem Jahr 1980 auf, natürlich in der Vinyl-Version. Die Scheibe des Drummers glänzt mit extremen Impulsen, die sich vom Tiefbass bis in die höchsten Höhen erstrecken.

Lesetipp: Lautstärke-Normalisierung statt Loudness War

Schon die ersten Takte zauberten uns im Hörtest ein wohliges Lächeln ins Gesicht. Der KSE1200 erzeugte einen dichten Sound voller schwebender Leichtigkeit. Hohe Frequenzen reproduzierte er mit einer Brillanz und einer Geschwindigkeit, die uns so noch nicht untergekommen waren. Besonders knallige Snareschläge, die sogenannten Rimshots, kamen wirklich in Nullzeit aus dem Nichts, mit Druck und unbändiger Energie. Lediglich im oberen Tiefbassbereich vermissten wir noch ein Quäntchen Zeichnung.

  • Listenpreis: 2.000 Euro
  • Garantie: 2 Jahre
  • Gewicht: 44 g (ohne Verstärker)

Fazit: Mehr Impulse, mehr Dynamik, mehr Leichtigkeit! Diese Darbietung war überzeugend. Der Shure KSE1200 lotete elektrostatische Klanggrenzen aus, wie man es nicht mehr viel besser machen kann. Gut, der kleine Amp ist ein weiteres Gerät, das man mitschleppen muss, aber der Ohrhörer macht auch zu Hause richtig Spaß. Wenn nur dieser gesalzene Preis nicht wäre …

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