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Alu-Gehäuse für nackte NVMe-SSDs

ZikeDrive USB4 NVMe SSD Enclosure Z666 im Test

Der chinesische Hersteller Zike verspricht mit seinem Gehäuse Transferraten von weit über 3000 MByte/s. Doch es gibt ein Problem mit dem USB4-Alubrocken. Hier ist unser Test.

Autor: Oliver Ketterer • 29.8.2024 • ca. 2:50 Min

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Dieses Produkt wurde von der Redaktion PCgo + PC Magazin getestet.
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ZikeDrive Z666
Das SSD-Gehäuse von Zike.
© Oliver Ketterer

Das ZikeDrive Z666 ist genau genommen kein Laufwerk (Drive), sondern ein Gehäuse. Und zwar eines, das SSDs mit M.2-Anschluss aufnimmt und somit den doch recht empfindlichen Hightech-Chips im Kaugummistreifenformat ein sicheres Zuhause bieten kann. Das Gehäuse ist wirklich sehr robust gebaut, aus r...

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Pro

  • Hohe Leserate
  • Stabile Gehäuse
  • Einfacher SSD-Einbau
  • Sehr gute passive Kühlung

Contra

  • Schreibrate

Fazit

Das ZikeDrive Z666 ist seiner Zeit ein wenig voraus - so fühlt es sich jedenfalls an. Um sehr hohe Transferraten erreichen zu können, muss eine USB4-Anschluss am PC oder Notebook vorhanden sein. Diese Anschlüsse sind aber bisher kaum verbreitet. Mit rund 140 Euro ist das Alugehäuse zudem nicht eben günstig.

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Das ZikeDrive Z666 ist genau genommen kein Laufwerk (Drive), sondern ein Gehäuse. Und zwar eines, das SSDs mit M.2-Anschluss aufnimmt und somit den doch recht empfindlichen Hightech-Chips im Kaugummistreifenformat ein sicheres Zuhause bieten kann. Das Gehäuse ist wirklich sehr robust gebaut, aus reichlich Aluminium gefertigt, was das Gewicht auf 245 Gramm treibt. Es ist laut Hersteller das erste USB4-Gehäuse, das Übertragungsraten von mehr als 3800 beziehungsweise 3100 MByte/s (Schreiben) ermöglichen soll. Das hat unsere Neugier geweckt.

USB4: Hürde mit Ansage

Ein Problem ist uns aber gleich klar gewesen: USB4-Anschlüsse findet man derzeit enorm selten – nicht mal in unserem reichlich bestückten Testlabor mit diversen Testplattformen. Thunderbolt 3 und 4 dagegen schon, doch leider ist Thunderbolt eine lahme Ente, wenn es um USB-Geräte geht. Mehr als 10 Gbit/s sind nicht drin. Da hilft es auch nicht, dass das zukünftige Thunderbolt 5 mit 40 Gbit/s für USB winkt. Diese Technologie hat die Welt der Notebooks und Mainboards noch nicht nachhaltig durchdrungen.

Wer also das USB4-Gehäuse ausreizen will, braucht zwingend einen USB4-Port. Wir haben es zunächst mit dem Nachrüsten einer Testplattform per PCIe-Adapterkarte versucht. Doch auch dies ist mit Hürden verknüpft. Das Mainboard muss relativ neu sein und es muss bestimmten Anforderungen genügen, die wohl die wenigsten privaten Heimanwender in ihrem PC vorfinden werden.

So muss ein interner USB4-Port, ein weiterer USB-Connector und ein PCIe-6-Pin-Power-Connector vorhanden sein, um die Karte voll auszureizen. Und dann sollte die Karte von Windows erkannt werden und funktionieren. Bei uns war das leider nicht der Fall. Der Gerätetreiber wusste mit dem guten Stück nichts anzufangen und dedizierte Treiber, die man hätte manuell nachinstallieren können, gibt es schlicht nicht.

Was kann man daraus lernen? Wer Glück hat ein passendes Mainboard mit internem USB4-Anschluss zu haben, sollte bei Bestellung einer USB4-Karte dennoch Kompatibilität und Funktionsfähigkeit der Steckkarte so zeitig überprüfen, dass eine Rücksendung noch möglich ist.

ZikeDrive Z666
Das ZikeDrive Z666 erreicht am Asus-Notebook mit USB4-Anschluss sehr gute Leseraten.
© Oliver Ketterer

Die Rettung: Test in zwei Teilen

Was macht man also wenn kein adäquates Testsystem bereit steht für einen Test? Man wartet und testet erstmal mit dem, was da ist. An unserer USB-Testplattform erreichte das Zike-Gehäuse mit einer Crucial T500 gute 1040 MByte Maximaltransferraten beim Lesen. Dieser Wert liegt im Bereich des maximal möglichen der eindirektionalen USB-3-Spezifikation, also USB 3.2 Gen 2x1 (10Gbps).

Wie der Zufall es will, fiel uns ein nagelneues Notebook mit zwei USB4-Anschlüssen in die Hand. Den Test des Asus Zenbook S16 können Sie übrigens über den verlinkten Text lesen.

Mit diesem Notebook haben wir dann den zweiten Teil unseres Zike-Gehäuse-Tests absolviert. Die Messungen haben wir an beide USB4-Ports durchgeführt und praktisch identische Transferraten erzielt.

Mit der von uns eingebauten Crucial T500 erreichte das Gehäuse nun sehr gute Leseraten von über 3.800 MByte/s. Beim Schreiben hätten wir mehr erwartet. Eine maximale Schreibrate von 890 MByte/s ist für ein Gehäuse respektabel, aber erfüllt die Angaben des Herstellers nicht.

ZikeDrive Z666
Auch der von uns eingesetzte ATTO-Benchmark bescheinigt dem ZikeDrive Z666 sehr gute Leseraten. Die Schreibraten sind am Notebook ausreichend.
© Oliver Ketterer

Einbau und Konstruktion

Sehr positiv darf man erwähnen, dass der Ein- und Ausbau einer NVMe-SSD keine Schwierigkeiten verursacht und uns eher leicht von der Hand ging. Ebenfalls sehr gut gefiel uns, dass das Alugehäuse selbst unter Dauerlast eine sehr gute passive Kühlung bietet.

Fazit: ZikeDrive Z666

Das ZikeDrive Z666 konnten wir nicht wie gewohnt an einer leistungsstarken Testplattform testen. Wir mussten auf ein Test-Notebook mit USB4-Anschluss ausweichen. Beim Lesen hat das ZikeDrive hervorragende Transferraten erreicht. Beim Schreiben leider nicht, was aber womöglich am Notebook gelegen haben könnte.

Mobile Festplatten sind primär für den Datentransport gedacht. Aber gerade hier gibt es eine Einschränkung für das Z666, denn der USB4-Anschluss ist noch extrem selten. Man muss sich also fragen, ob es wirklich sinnvoll ist, so ein Gehäuse zu kaufen. Immerhin ruft der Hersteller einen Preis von 140 Euro auf. Dafür bekommt man bereits eine mobile Festplatte mit einem TByte Speicherkapazität, und das Gehäuse ist natürlich mit dabei. Beim ZikeDrive muss eine NVMe-SSD noch beigesteuert werden.

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Dieses Produkt wurde von der Redaktion PCgo + PC Magazin getestet.
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