Zum Inhalt springen
Technik. Tests. Trends.
VG Wort Pixel
AUDIO+stereoplay Must-Have

Musiktipps: Singer-Songwriter Alben für die Ewigkeit

Autor: Frederick Heinz • 11.7.2025 • ca. 5:50 Min

Chris Jones & Steve Baker - Damn Good RunThe Best OfAcoustic Music/Rough Trade (CD)...

Chris Jones & Steve Baker - Damn Good Run
The Best Of

Acoustic Music/Rough Trade (CD)

chirs-jones-6-steve-baker-damn-good-to-run-the-best-of-chris-jones-steve-baker
„Damn Good Run“ feiert die besten Songs von Chris Jones & Steve Baker – eine Hommage an zwei Musiklegenden, deren einzigartige Partnerschaft die Akustikszene prägte.
© Acoustic Music/Rough Trade

Chris Jones & Steve Baker - Damn Good Run The Best Of

Vollbild an/aus
Bewertung
Musik3,5 - 5 von 5
Klang3 - 4,5 von 5

„Chris Jones hinterließ ein Vermächtnis, das noch lange nach seinem Tod in ­Erinnerung bleiben wird“ – diese Worte fand sein Seelenverwandter Steve Baker für seinen langjährigen Musikgefährten vor rund 14 Jahren. „Damn Good Run“ vereint viele Teamwork-Highlights des hochbegabten Gitarristen, Songschreibers und Sängers aus Nevada mit dem Mundharmonika-Ass Baker aus rund einer Dekade Schaffenszeit.

Mit einem Händchen für countryeske Balladen, einem Faible für Folk, heißblütigem Blues-Schmackes und souligen Vocals glänzen die 14 Stücke auch klanglich – brillante Saiten-Arbeit und souverän gespielte Mundhar­monika des Londoners inklusive. Mit dabei sind Songs wie „Roadhouses & Automobiles“, „Willing“ oder „I Don’t Know Why“, für dessen Inspiration sich Jones bei Randy Newman bedankt.
Rezension von: Claus Dick

Ähnlich:

Simon & Garfunkel - Parsley, Sage, Rosemary And Thyme

MFSL/Sieveking Sound (Hybrid-SACD)

simon-and-garfunkel-parsley-sage-rosemary-and-thyme
Simon & Garfunkel schufen 1966 mit "Parsley, Sage, Rosemary and Thyme" ein zeitloses Meisterwerk, das mit Hits wie "Scarborough Fair" und "The 59th Street Bridge Song" glänzt.
© MFSL/Sieveking Sound

Simon & Garfunkel - Parsley, Sage, Rosemary And Thyme

Vollbild an/aus
Bewertung
Musik4,5 von 5
Klang 4 von 5

Mitte der 1960er war es – es sei denn, man war die Beatles – absolut ungewöhnlich, vier Monate Produktionszeit für ein Album zu ergattern. Paul Simon und Art Garfunkel sowie ihr gewiefter Produzent Bob Johnston schafften das 1966 für die dritte LP des Duos, das dem Folk ganz neue Pop-Qualitäten einhauchte. „Parsley, Sage, Rosemary And Thyme“ brachte ein Dutzend ganz vorzüglicher Songs, von denen einige sanft ins Kulturgut der Menschheit einsickerten.

Wenn’s was zu meckern gibt, dann, dass einige Stücke viel zu kurz ausfielen, etwa der flotte „59th Street Bridge Song“, die Tirade „A Simple Desultory Philippic“ oder das zart-theatralische „For Emily“, das etwas aufgeblasen durchaus das Zeug zu einer zweiten „Bridge Over Troubled Water“ hatte. Die DSD-Überspielung von Rob LaVerde bringt viele zauberhafte Details ans Laserlicht.
Rezension von: Lothar Brandt

Ähnlich:

Simon & Garfunkel - Bridge Over Troubled Water (1970)

The Everly Brothers - Hit Collection

Bert Jansch - Avocet
40th Anniversary Edition

Earth Recordings (CD, LP auch in weißem Vinyl)

bert-jansch-avocet-40th-anniversary-edition
"Bert Jansch’s legendäres Album »Avocet« feiert 40 Jahre: Neuauflage mit exklusiven Lithografien, einzigartigem Coverdesign und drei Bonustracks – eine Hommage an Vögel und Jansch’s Kunst."
© Earth Recordings

Bert Jansch - Avocet 40th Anniversary Edition

Vollbild an/aus
Bewertung
Musik 4 von 5
Klang 4 von 5

Wie Bob Dylan war auch der Glasgower Gitarrist Bert Jansch seiner Zeit stets voraus und gleichzeitig am Puls des Geschehens – er begeisterte die Menschen mit seinen Songs. Das Instrumentalalbum „Avocet“ zählt zu Janschs Meisterwerken und erreicht in Begleitung von Martin Jenkins und Danny Thompson den Zauber seiner Ex-Band Pentangle. Das beschwingte „Kittiwake“ zeigt Janschs Feinsinn für Melodien, das 18-minütige Titelstück die Auseinandersetzung mit Traditionals und seine Genialität für Gitarrenlinien mit Open Tunings.

Diese schöne Jubiläumsversion lässt „Avocet“ klanglich jetzt neu erstrahlen, drei Live-Tracks gibt’s noch dazu obendrauf. Jansch war ein Meister der subtilen Überwältigung des Hörers durch Schönheit, die im Zusammenwirken fast beiläufiger Details zum Kunstwerk wird.
Rezension von: Stefan Woldach

Ähnlich:

Crosby, Stills, Nash & Young - Déjà Vu
50th Anniversary Deluxe Edition

Rhino/Warner Music (Box-Set: 4 CDs, LP, Hardcover-Buch; 5-LP-Box exklusiv über csny50.com)

crosby-stills-nash-young-deja-vu-50th-anniversary-deluxe-edition
„Déjà Vu: 50th Anniversary“ zelebriert einen Rock-Klassiker mit seltenen und unveröffentlichten Tracks, die tiefere Einblicke in die Entstehung des legendären Albums bieten.
© Rhino/Warner Music

Crosby, Stills, Nash & Young - Déjà Vu 50th Anniversary Deluxe Edition

Vollbild an/aus
Bewertung
Musik4,5 von 5
Klang 2 - 4 von 5

Mehr als zwei Stunden rare und ungehörte Demos und Outtakes offenbaren die Entstehung eines Meisterwerkes. Im März 1970 legten die vier Alphatiere Crosby, Stills, Nash & Young ein Gemeinschaftswerk vor, das den Zeitgeist an der Westcoast einfing. Fast 800 Stunden lang hatten sie bis daran getüftelt. Die Stimmung war gereizt, es wurde gestritten und David Crosby bekämpfte den Kummer über den Tod seiner Freundin mit Heroin. Die anderen drei griffen zu Koks und Alkohol.

Dennoch entsprangen mit „Carry On“, „Teach Your Children“ und „Helpless“ Hymnen von zeitloser Schönheit. Die zehn Originale wurden für die Deluxe-Edition um 38 Tracks wie „Our House“ (Nash im Duett mit Joni Mitchell) ergänzt, die den Prozess des Songwritings und der Sessions dokumentieren. Ein Hard­cover-Buch liefert Infos und Fotos.
Rezension von: Willi Andresen

Ähnlich:

Loreena McKennitt - The Visit
The Definitive Edition

Quinlan Road/Tonpool (Box-Set: 4 CDs, Blu-ray)

loreena-mckennitt-the-visit-the-definitve-edition
Loreena McKennitts Juno Award-Gewinner „The Visit“ wurde als „Definitive Edition“ neu aufgelegt – inklusive 4 CDs, einer Blu-ray und exklusiven, unveröffentlichten Inhalten.
© Quinlan Road/Tonpool

Loreena McKennitt - The Visit - The Definitive Edition

Vollbild an/aus
Bewertung
Musik 5 von 5
Klang4,5 von 5

Die kanadische Sängerin lancierte vor 20 Jahren mit ihrem „Besuch“ ein phänomenales Celtic-Rock-Epos: Sensibles Songwriting mit Finesse trägt McKennitts glockenklare Stimme wunderbar. Zwei Millionen mal verkauft und in über 40 Ländern geschätzt – das Album vereint feinfühlige Arrangements mit einem beeindruckenden Instrumentarium an Percussion- und Saiteninstrumenten wie Harfe, aber auch Dudelsack, arabisches Flair, keltische Weisen und eine Stimme, die dank ihrer Strahlkraft immer noch Gänsehaut erzeugt.

Die „Definitive Edition“ enthält auf vier CDs und einer Blu-ray das remasterte Album plus ein 32-seitiges Booklet sowie rares Audiomaterial wie Soundboard-Aufnahmen, Radiosessions, Interviews und audio(phile) Mixe (Dolby Atmos, 5.1 Surround, Stereo-HiRes, Bin-aural für Kopfhörer). Erste Sahne.
Rezension von: Claus Dick

Ähnlich:

Bob Dylan - More Blood, More Tracks – The Bootlegs Series Vol. 14
Deluxe Edition

Columbia/Sony (Box-Set: Deluxe Edition 6 CDs, 2 Bücher; auch als CD bzw. Doppel-LP)

bob-dylan-mor-blood-more-tracks-the-bootleg-series-vol-14-deluxe-edition
Deluxe Edition der Bootleg Series Vol. 14: Alle Aufnahmen von Bob Dylans 'Blood on the Tracks'-Sessions 1974, inkl. Outtakes, Remasters und exklusivem Fotobuch.
© Columbia/Sony

Bob Dylan - More Blood, More Tracks – The Bootlegs Series Vol. 14 - Deluxe Edition

Vollbild an/aus
Bewertung
Musik 4 von 5
Klang3,5 von 5

„Blood On The Tracks“, das den Grundstein für die 14. Ausgabe der „Bootleg ­Series“ bildet, wurde 1974 in sechs Tagen eingespielt – vier in New York, zwei in Minneapolis. Als Dylan die New-York-Tracks seinem Bruder David vorspielte, ­monierte dieser, das Album würde kaum verkaufen, da der Sound zu glatt und kahl sei. Es fehle der Spirit und griffige Sound der frühen elektrischen Phase.

Daraufhin zog Bob nach Minneapolis und spielte fünf der fertigen Tracks neu ein. Die Songs auf seinem 15. Studiowerk waren inspiriert und belastet von Dylans persönlichen Problemen, vor allem der Entfremdung von seiner Ehefrau Sara. Diese Deluxe-Edition lüftet mit 87 bekannten Tracks und Outtakes das Geheimnis dieser Studioarbeit. Ein spannender Hör- und Lese-Trip mit sechs CDs und zwei Hardcover-Büchern.
Rezension von: Willi Andresen

Ähnlich:

Bob Dylan - Blood On The Tracks (1975)

Bob Dylan - No Direction Home
Deluxe 10th Anniversary Edition

White Horse Pictures/Universal (2 Blu-rays, 2 DVDs)

bob-dylan-no-direction-home-deluxe-10th-annivrsary-edition
„No Direction Home“ – Martin Scorseses preisgekrönte Dylan-Doku feiert mit der „Deluxe 10th Anniversary Edition“ ein Revival: 1961-1966 – Aufstieg eines Musik-Genies.
© White Horse Pictures/Universal

Bob Dylan - No Direction Home - Deluxe 10th Anniversary Edition

Vollbild an/aus
Bewertung
Musik4,5 von 5
Klang3,5 von 5
Bild 4 von 4
Regie 4 von 4

Er habe damals keinen Zugang zu Dylans Musik gehabt, erzählt Martin Scorsese freimütig in dem 21-minütigen Interview, das als Bonus zur Jubiläums-Edition der Dylan-Doku beigefügt wurde. Dennoch beweist der legendäre US-Regisseur mit seinem viel Feingefühl und Verständnis für den US-Musiker und dessen Werk – wie er es schon bei der Band-Doku „The Last Waltz“ getan hatte (AUDIO 1/17).

Dylan erzählt rückblickend über die Jahre 1961–66 und Scorsese bebildert die Eindrücke der Umbruchphase mit historischen Clips und impulsiven Konzertaufnahmen 1966 aus England. Die Neuauflage, jetzt erstmalig auch als Blu-ray, serviert den Fans ein Bonusprogramm von 152 Minuten, in dem zusätzliche Live-Szenen sowie Interviews mit den beiden Folk-Legenden Dave Van Ronk und Liam Clancy zu erleben sind. Großes Kino.
Rezension von: Willi Andresen

Ähnlich:

Bob Dylan – Don’t Look Back (D. A. Pennebaker)

Judy Henske - The Elektra Albums

Ace Records (Soulfood) (CD)

judy-henske-the-elektra-albums
Judy Henske, die „Queen of the Beatniks“, kombiniert auf „The Elektra Albums“ Blues, Folk und zynische Texte mit kraftvoller Stimme und ungezähmter Präsenz.
© Ace Records (Soulfood)

Judy Henske - The Elektra Albums

Vollbild an/aus
Bewertung
Musik4,5 von 5
Klang3,5 von 5

Die US-amerikanische Nightclub-Entertainerin Judy Henske faszinierte mit ihrem bluesig röhrenden wie auch sanft schmeichelnden Organ die Folk- und Jazzfans der frühen 60er-Jahre. Doch mit ihren rotzfrechen Comedy-Sprüchen vermas­selte sie sich die Chance, auch als landesweiter Bildschirm- und Radioliebling verehrt zu werden.

Diese CD rehabilitiert ihre beiden LPs, die 1963 beim experimentierfreudigen Elektra-Label erschienen: Das Live-Album „Judy Henske” betont jene große Schnauze, mit der die Comedienne ihr Publikum schockierte und amü­sierte; die Studioproduktion „High Flying Bird” offenbart die Wandlungsfähigkeit und Ausdruckskraft ihrer Stimme. Warum bloß gab Elektra ihr keine dritte Chance und ließ Judy Henske zu Mercury abwandern, wo sie in ein Pop-Korsett gezwängt wurde und kläglich scheiterte?
Rezension von: Winfried Dulisch

Ähnlich:

Yusuf/Cat Stevens - Saturnight: Live From Tokyo

Cat-O-Log Records/Universal (CD, LP, auch als LP 140g in Black und Lava Splatter Vinyl)

cat-stevens-saturnight-live-from-tokyo-cd-lp-cover
Cat Stevens’ erstes Live-Album, 1974 in Tokio aufgenommen – jetzt zum 50. Jubiläum erstmals weltweit erhältlich, remastert und mit neuem Booklet auf Vinyl und CD.
© Cat-O-Log Records/Universal

Yusuf/Cat Stevens - Saturnight: Live From Tokyo

Vollbild an/aus
Bewertung:
Musik:4,5 von 5
Klang: 4 von 5

Cat Stevens war 1974 auf Tournee rund um die Welt. Und in den Hallen, die er füllte, musizierte er deutlich dynamischer als im Studio. Am 22. Juni war er in der Sun Plaza Hall in Nakano/Tokio zu Gast und hatte neben den Hits von „Wild World“ bis „Lady D’Arbanville“ auch Lieder seines damals neuen Album „Buddha And The Chocolate Box“ im Gepäck.

Er spielte auch den Sam-Cooke-Song „Another Saturday Night“, der in Stevens’ Version bald ein Hit werden sollte. Die Aufnahme wurde sein erstes Live­album, erschien aus Vertragsgründen aber nur in Japan. Den Erlös spendete der Künstler, damals als Unicef-Botschafter unterwegs, an das Kinderhilfswerk. Das Album selbst blieb eine Rarität, die nun mit ausführlichem Booklet und in verschiedenen 140g-Vinyl-Pressungen erhältlich ist. Ein beeindruckend kraftvoller Cat Stevens.
Rezension von: Ralf Dombrowski

Ähnlich: