Kompakt-Lautsprecher
Inklang Ayers One im Test
Namensgeber für die neue Lautsprecherserie bei Inklang ist tatsächlich der Ayers Rock in Australien. Die Aborigenes nennen ihn Uluru und behandeln ihn als Heiligtum. Ayers Rock, Uluru - allein diese Namen wecken bei vielen Sehnsüchte. Gelingt das der kleinen Inklang auch? Hier unser Test.

Zweimal in meinem Leben konnte ich den Ayres Rock im Zentrum des australischen Outbacks besuchen. Nein, ich bin nicht hinaufgestiegen. Die Aborigines lehnen das ab, für sie ist der Uluru, wie sie ihn nennen, ein Heiligtum und kein Kletterfelsen. Ich habe ihn respektvoll zu Fuß umrundet und muss gestehen, dass ich kaum einen mystischeren Ort auf der Welt kenne.
Die Hamburger Boxenmanufaktur Inklang hat seine komplette Lautsprecherserie nach dem geheimnisumwobenen Felsen benannt. Vor mir steht eine Ayers One in Uluru Red. Die matte Lackierung und die Verarbeitung hinterlassen auch auf den zweiten Blick einen hervorragenden Eindruck.
Zehn erdige Farbtöne, benannt nach australischen Orten, stehen zur Auswahl, jeweils in Matt, Seidenmatt oder Hochglanz. Gegen Aufpreis ist der Farbenlust des Kunden keine Grenze gesetzt.

Die Treiberanordnung ist auch irgendwie „down under“, der Hochtöner sitzt unter dem Tieftöner. Ganz unten an der Schallfront befindet sich der Bassreflexport. Da er nach vorne abstrahlt, können die Boxen im Regal oder auf dem Lowboard ganz an die Wand rücken.
Die Chassis kommen von Wavecor. Der Hersteller sitzt in China, Gründer und Chef Allan Isaksen kommt ebenso wie sein technischer Direktor Per Madsen aus Dänemark. Wavecor-Chassis genießen bei Selbstbauern und bei der Industrie einen hervorragenden Ruf. Auf der Rückseite befindet sich ein Paar massive Polklemmen. Kein Bi-Amping, kein Bi-Wiring, einfach das weglassen, was keiner nutzt.
Im Hörraum der AUDIO darf es sich die Ayers One auf Boxenständern bequem machen. Flott war sie mit unseren T+A PA 3100 HV verkabelt. Dann ließ ich die Box über Nacht zum Einspielen im Hörraum. Am nächsten Tag ging es an den Hörtest.
Den Start machte Rebecca Pidgeon mit dem Song „Kalerka“. Die mit Besen sanft geschlagenen Drums wurden samtig aufgelöst, die Feindynamik der gezupften Gitarrensaiten war feinperlig. Die Stimme der US-amerikanischen Schauspielerin und Sängerin löste sich mühelos von den Membranen und säuselte verführerisch durch den Hörraum. Die räumliche Abbildung und die feine Auflösung gefielen mir auf Anhieb.
Es folgte Gitarrist und Klangfetischist Friedemann Witecka, kurz Friedemann genannt, mit dem Track „November Winds“. Das eingängige Gitarrenriff erzeugte eine hypnotische Wirkung, das passte gut zu dem mystischen Nimbus des Lautsprechers. Die Transparenz und seidige Höhenwiedergabe waren auch hier wieder vom Feinsten. Selbst der Bass ist für eine kompakte Box sehr präsent, auch wenn dem Tiefgang physikalische Grenzen gesetzt sind.

Wer die Box probehören möchte, kann das nach Terminvereinbarung im Showroom im Hamburger Stilwerk machen. Alternativ kann sich der Interessent ein Probepärchen übers Wochenende (Freitag bis Montag) nach Hause schicken lassen. Eine Kaution wird per Bezahldienst Paypal hinterlegt.
Kostenlos ist dieser Service nicht, das Probewochenende für die Ayers One kostet zum Beispiel 85 Euro. Kommt es zum Kauf, wird der Betrag gutgeschrieben. Termine für den Showroom und das Probehören fürs Wochenende lassen sich bequem über die Webseite buchen.
Dort ist auch der Webshop für die Lautsprecher. Im Konfigurator können wir Modell und Farbe festlegen. Danach lässt sich die Box um einen Ständer (500 Euro pro Paar) oder einen Lowboardfuß (120 Euro pro Paar) ergänzen. Füße, Spikes, Frontbespannungen in vier Farben und Lautsprecherkabel mit Stoffummantelung, konfektioniert in Länge, Farbe und Stecker, können hier gleich mitgeordert werden.
Details: Inklang Ayers One
Steckbrief | |
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Vertrieb | Inklang GmbH Tel. 0800 7242388 |
www. | inklang.de |
Listenpreis | 1600 Euro |
Garantiezeit | 5 Jahre |
Maße B x H x T | 17,5 x 39,4 x 33,3 cm |
Gewicht | 10,4 kg |
Furnier/Folie/Lack | – / – / • |
Farben | Nach Kundenwunsch |
Arbeitsprinzipien | 2-Wege-Bassreflex |
Raumanpassung | – |
Besonderheiten | – |
Fazit
Die Ayers One von Inklang ist in Sachen Transparenz und Räumlichkeit ein Ausnahmetalent. Einziges „Problem“: Klang und Optik passen nicht ganz zum Preis von 1600 Euro. Die Ayers One spielt in einer höheren Klasse, als es der Preis vermuten lässt.