Kompakt-Lautsprecher

Inklang Ayers One im Test

8.9.2022 von Andreas Eichelsdörfer

Namensgeber für die neue Lautsprecherserie bei Inklang ist tatsächlich der Ayers Rock in Australien. Die Aborigenes nennen ihn Uluru und behandeln ihn als Heiligtum. Ayers Rock, Uluru - allein diese Namen wecken bei vielen Sehnsüchte. Gelingt das der kleinen Inklang auch? Hier unser Test.

ca. 2:30 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Inklang Ayers One im Test
Inklang Ayers One im Test
© Inklang

Pro

  • Spielt räumlich, präzise und fein aufgelöst

Contra

Fazit

AUDIO-Klangurteil: 88 Punkte; Preis/Leistung: überragend

Zweimal in meinem Leben konnte ich den Ayres Rock im Zentrum des australischen Outbacks besuchen. Nein, ich bin nicht hinaufgestiegen. Die Aborigines lehnen das ab, für sie ist der Uluru, wie sie ihn nennen, ein Heiligtum und kein Kletterfelsen. Ich habe ihn respektvoll zu Fuß umrundet und muss gestehen, dass ich kaum einen mystischeren Ort auf der Welt kenne.

Die Hamburger Boxenmanufaktur Inklang hat seine komplette Lautsprecherserie nach dem geheimnisumwobenen Felsen benannt. Vor mir steht eine Ayers One in Uluru Red. Die matte Lackierung und die Verarbeitung hinterlassen auch auf den zweiten Blick einen hervorragenden Eindruck.

Zehn erdige Farbtöne, benannt nach australischen Orten, stehen zur Auswahl, jeweils in Matt, Seidenmatt oder Hochglanz. Gegen Aufpreis ist der Farbenlust des Kunden keine Grenze gesetzt.

Inklang Ayers One im Test: Details Anschlüsse, Frequenzweiche
Die Frequenzweiche ist mit wenigen, aber sehr hochwertigen Bauteilen bestückt, die Polklemmen auf der Rückseite sind massiv ausgeführt. Auf Bi-Amping oder Bi-Wiring wird ganz bewusst verzichtet.
© Inklang / Montage: AUDIO

Die Treiberanordnung ist auch irgendwie „down under“, der Hochtöner sitzt unter dem Tieftöner. Ganz unten an der Schallfront befindet sich der Bassreflexport. Da er nach vorne abstrahlt, können die Boxen im Regal oder auf dem Lowboard ganz an die Wand rücken.

Die Chassis kommen von Wavecor. Der Hersteller sitzt in China, Gründer und Chef Allan Isaksen kommt ebenso wie sein technischer Direktor Per Madsen aus Dänemark. Wavecor-Chassis genießen bei Selbstbauern und bei der Industrie einen hervorragenden Ruf. Auf der Rückseite befindet sich ein Paar massive Polklemmen. Kein Bi-Amping, kein Bi-Wiring, einfach das weglassen, was keiner nutzt.

Canton A65 im Test

Standboxen

Canton A65 im Test

Ups – das hat selbst uns überrascht. Canton setzt in seiner Online-Serie ein neues Ausrufezeichen. Die neue A 65 ist ein Schwergewicht, hochanalytisch…

Im Hörraum der AUDIO darf es sich die Ayers One auf Boxenständern bequem machen. Flott war sie mit unseren T+A PA 3100 HV verkabelt. Dann ließ ich die Box über Nacht zum Einspielen im Hörraum. Am nächsten Tag ging es an den Hörtest.

Den Start machte Rebecca Pidgeon mit dem Song „Kalerka“. Die mit Besen sanft geschlagenen Drums wurden samtig aufgelöst, die Feindynamik der gezupften Gitarrensaiten war feinperlig. Die Stimme der US-amerikanischen Schauspielerin und Sängerin löste sich mühelos von den Membranen und säuselte verführerisch durch den Hörraum. Die räumliche Abbildung und die feine Auflösung gefielen mir auf Anhieb.

Es folgte Gitarrist und Klangfetischist Friedemann Witecka, kurz Friedemann genannt, mit dem Track „November Winds“. Das eingängige Gitarrenriff erzeugte eine hypnotische Wirkung, das passte gut zu dem mystischen Nimbus des Lautsprechers. Die Transparenz und seidige Höhenwiedergabe waren auch hier wieder vom Feinsten. Selbst der Bass ist für eine kompakte Box sehr präsent, auch wenn dem Tiefgang physikalische Grenzen gesetzt sind.

Inklang Ayers One im Test: Messlabor
Auf Achse leichte Bass- und Höhenanhebung (+2,5 dB/ 125 Hz, +3,7 dB/ 19 kHz), sonst gerade und wellenarm verlaufender Frequenzgang. Homogene Abstrahlung. Klirrverhalten bis auf kleine Spitze bei 500 Hz unauffällig. 64 Hz bzw. 52 Hz (-6/ -3 dB) untere Grenzfrequenz. Mit 101 dBSPL erstaunlich pegelfest, braucht einen kräftigen Amp – ideal sind ab 130 W (4 Ohm). AUDIO-Kennzahl 73
© AUDIO

Wer die Box probehören möchte, kann das nach Terminvereinbarung im Showroom im Hamburger Stilwerk machen. Alternativ kann sich der Interessent ein Probepärchen übers Wochenende (Freitag bis Montag) nach Hause schicken lassen. Eine Kaution wird per Bezahldienst Paypal hinterlegt.

Kostenlos ist dieser Service nicht, das Probewochenende für die Ayers One kostet zum Beispiel 85 Euro. Kommt es zum Kauf, wird der Betrag gutgeschrieben. Termine für den Showroom und das Probehören fürs Wochenende lassen sich bequem über die Webseite buchen.

Dort ist auch der Webshop für die Lautsprecher. Im Konfigurator können wir Modell und Farbe festlegen. Danach lässt sich die Box um einen Ständer (500 Euro pro Paar) oder einen Lowboardfuß (120 Euro pro Paar) ergänzen. Füße, Spikes, Frontbespannungen in vier Farben und Lautsprecherkabel mit Stoffummantelung, konfektioniert in Länge, Farbe und Stecker, können hier gleich mitgeordert werden.

Details: Inklang Ayers One

Vollbildansicht
Steckbrief
Vertrieb Inklang GmbH Tel. 0800 7242388
www. inklang.de
Listenpreis 1600 Euro
Garantiezeit 5 Jahre
Maße B x H x T 17,5 x 39,4 x 33,3 cm
Gewicht 10,4 kg
Furnier/Folie/Lack – / – / •
Farben Nach Kundenwunsch
Arbeitsprinzipien 2-Wege-Bassreflex
Raumanpassung
Besonderheiten

Fazit

Die Ayers One von Inklang ist in Sachen Transparenz und Räumlichkeit ein Ausnahmetalent. Einziges „Problem“: Klang und Optik passen nicht ganz zum Preis von 1600 Euro. Die Ayers One spielt in einer höheren Klasse, als es der Preis vermuten lässt.

Lautsprecher-Technik: Grundlagen und Wahrnehmung

Auf der Suche nach dem idealen Schallwandler

Lautsprecher-Technik: Grundlagen und Wahrnehmung

Lautsprecher sind so einfach, dass sie fast jeder bauen kann und so komplex, dass selbst kleine Details kontroverse Diskussionen verursachen.…

Mehr lesen

Bestenliste Smartphones mit Android

Top 10: Die besten Android-Handys

Kopfhörer-Bestenliste

Die besten In-Ear-Kopfhörer

Welches Handy hat die beste Kamera?

Die Smartphones mit den besten Kameras

Weiter zur Startseite  

Mehr zum Thema

ELAC Debut Reference DBR62 im Test

Kompaktlautsprecher

ELAC Debut Reference DBR62 im Test

ELACs Debut-Serie bekommt edlere Schwestermodelle: Die Debut Reference bleiben ähnlich günstig, aber punkten mit freundlicherer Holzoptik. Dahinter…

Audio-Physic-Lautsprecher-Aufmacher

Kompaktlautsprecher

Audio Physic Step 35 im Test

Der Step von Audio Physic sind wir schon mehrmals begegnet. Jedes mal hat uns die Kleine verzückt. Ein Superstar unter den kompakten Zweiweglern.

Aufmacher-Mission-30388-1-

Kompaktlautsprecher

Mission QX2 MKII im Test

Die Mission QX2 MKII ist ein Meister mit echtem Ringradiator und erstaunlichem Finish. Mit 550 Euro ein echter Aufschlag im Bereich der Kompaktboxen.

Dali-Oberon-9-black-1-

Standlautsprecher

Dali Oberon 9 im Test

Gewichtig, groß und mit ordentlich Membranfläche will die Dali Oberon 9 für 1800 Euro pro Paar klanglich überzeugen. Zeigt der Aufwand Wirkung?

Mission LX Connect im Test

Kompakt-Lautsprecher

Mission LX Connect im Test

Die Treiber-Anordnung mit dem unten sitzenden Hochtöner zitiert die legendäre Leading Edge 700 aus den 1980er-Jahren. Doch nicht nur die Formgebung…