Standlautsprecher

Nubert NuLine 334 und 244 : Klangunterschiede und Fazit

16.11.2017 von Andreas Günther

ca. 3:20 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Nubert NuLine 334 und NuLine 244 im Test
  2. Nubert NuLine 334 und 244 : Klangunterschiede und Fazit

Pro

  • bassstark
  • erstaunlich viel Panorama für die kompakte Bauweise

Contra

Fazit

AUDIO Klangurteil: 84 Punkte; Preis/Leistung: überragend (Nubert NuLine 244)


Hervorragend

Wie süß ist dagegen die NuLine 244 ausgefallen. Sie markiert die Serie nach unten – die kleinste Standbox im Katalog. Die Höhe liegt bei punktgenau 85 cm. Das ist nicht wirklich hoch; mit 15 Kilogramm ist sie auch nicht wirklich schwer. 1.250 Euro wünscht sich Nubert für das Paar vom Endkunden. Wieder so einen unfassbar günstiger Preis, denn abermals verbaut Nubert hier das Feinste aus der hausinternen Forschung. In der Höhe rackert der bekannte, NuOva-Hochtöner mit 26-mm-Seidenkalotte. Darunter schwingen drei Longstroke-Tieftöner mit 123 mm im Durchmesser, eine Neuentwicklung. Das obere Chassis übernimmt zusätzlich den Mitteltonbereich. Wir stehen vor einer 2,5-Wege-Konstellation.

Wer das Pärchen kauft, verfügt also über eine stattliche Membranfläche in der Tiefe. Und tatsächlich: In unserem Test zeigte die 244 nicht den Hauch einer Schwäche im Tiefbass. Auch hier lässt sich die Gesamtkombination über zwei Kippschalter individuell an den Raum anpassen. Fazit bis hierhin: Nubert versteht sein Geschäft, die Optionen und die Verarbeitungsqualität sind aller Ehren wert. Würde man unser Herz und unsere Brieftasche befragen, so müssten wir zugeben, Nubert-Bewunderer zu sein.​

Testsiegel AUDIO Nubert NuLine 244
Testsiegel AUDIO Nubert NuLine 244
© WEKA Media Publishing GmbH

Klang im Cinemascope-Format

Wie klingen die beiden ungleichen Geschwister? Verwandter, als man sich mit den bisherigen Fakten vorstellen kann. Stets verfallen wir auf eine Luxuseinspielung aus den 70er Jahren: Zubin Mehta dirigiert Turandot von Puccini. Da taugt der Superlativ: Das ist die am besten klingende Turandot aller Zeiten. Zumal die Tontechniker der Decca die Bänder neu digitalisiert haben. Jetzt zu haben als doppelte CD-Kombination plus Blu-ray-Audio mit HiRes-Tonspur. Was diese Aufnahme so verführerisch macht: Es glüht in jedem Takt der Partitur, alle Beteiligten scheinen unter Starkstrom zu stehen, das herausragende Vokalensemble inklusive – von Joan Sutherland bis Luciano Pavarotti. Ein guter Lautsprecher muss das umsetzen können; die Glut und gleichzeitig das große Panorama der Tontechniker.

Die 334 und die 244 sind sich hier ebenbürtig, trotz der Größenunterschiede. Beide stehen für Wucht und Analyse. Sicher stemmte die 334 im Test das größere, souveränere Klangbild. Doch auch die 244 wusste mit Singstimmen und Tiefbass-Schlägen umzugehen. Beim Einmarsch des Kaisers von China gibt es einen enormen Dynamik-Peak. Langsame Lautsprecher fallen bei dieser Brachialgewalt reihenweise um. Nicht so die 334, und überraschenderweise auch nicht die 244. Das war ein ganz großes Erlebnis im Cinemascope-Format.

Nubert NuLine 244 back
Bei der NuLine 244 lässt sich die Feinjustage für Bässe und Höhen über zwei Kippschalter vornehmen.
© Nubert

Doch irgendwo muss doch gerade die kleine 244 ihre Schwächen haben? Nun gut, der Tiefstbass ist klar geringer als an der großen 334. Doch der Grundtenor ist da: das stattliche Fundament, über dem jedes Klanggeschehen aufgebaut wird. Und immer wieder huscht die Preisliste durch unsere Imagination: Das ist fast unsittlich, so günstige Lautsprecher anzubieten. Wie gelingt das Nubert nur? Durch einen einfachen Trick: Nubert ist Direktverkäufer – hier entfällt die Gewinnspanne für den Händler. Mit dem Nachteil, dass König Kunde den Lautsprecher nicht beim Händler um die Ecke hören kann. Dafür gibt Nubert eine Garantie: Bei Nichtgefallen wird die Box zurückgenommen, kein Risiko.

Wir wollten ein wenig mehr Pop und Rock von den Neulingen hören. Erst kürzlich hatten uns die Abbey Road Studios eingeladen zum Remix von „Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band“. Nun sind CD und LP auf dem Markt. Nie klangen die Beatles besser und audiophiler. Giles Martin hat die Bänder auf den neuesten Stand der Technik gebracht – eine großartige Leistung, die jeden modernen Lautsprecher richtig fordert. Beispielsweise in der Basswiedergabe: Paul McCartneys Läufe klangen noch nie so raumgreifend, so präzise. Die 334 hatte es in unserem Test ebenso wie die 244 – das war punktgenau und perfekt. Nirgendwo eine Unschärfe, nirgendwo ein Wummern. Natürlich mit dem Kernunterschied, dass an der 334 alles deutlich souveräner klang. Überhaupt die 334: Hier zeigte sich ein wahrer Superlautsprecher. Enorm viel Wucht steckte hinter den Membranen. Da gab es nie den Moment, in dem man sich mehr gewünscht hätte – ein vollkommenes Exemplar seiner Gattung.

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Fazit

Wie machen die das nur? Die Frage stellt sich besonders laut bei Nubert, denn die Profis aus Schwäbisch Gmünd formen erwachsene Lautsprecher zu kleinsten Preisen. Und wieder ist es ihnen gelungen: Die 244 und die 334 sind Meister ihrer Bauform. Das hatte in unserem Test Format, Kontrolle und Kraft. Was vor allem gefällt: die kleinen Kippschalter auf der Rückseite, über die sich Höhenanteile und Bassvolumen individuell justieren lassen. So passen die Lautsprecher in jeden noch so kritischen Raum. Auch der Antrieb fällt leicht, bei der Wahl der Verstärker muss man nicht überkritisch sein. Nirgendwo ein Haken, sondern die vollständige, laute Zustimmung von unserer Seite. Gäbe es noch mehr Nuberts – die Welt wäre ein Paradies des guten Klangs.

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