Drahtloser Kopfhörer mit Noise Cancelling

Sony MDR-XB950N1 im Test

4.10.2017 von Christian Möller

Der Sony MDR-XB950N1 bietet aktives Noise Cancelling, drahtlosen Betrieb und eine Portion Extrabass. Kann der Kopfhörer im Test überzeugen?

ca. 2:25 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Sony MDR-XB950N1
Sony MDR-XB950N1
© Sony

Pro

  • kräftiger, zuschaltbarer Tiefbass
  • neutrales ANC
  • sehr lange Akkulaufzeit

Contra

  • wird bei hoher Lautstärke unpräzise

Fazit

AUDIO Klangurteil: 62 Punkte; Preis/Leistung: gut


Gut

Bass ist nicht alles, aber manchen kann er einfach nicht tief genug sein. Das dachten sich auch die Sound-Ingenieure von Sony und statteten ihren MDR-XB950N1 mit etwas Besonderem aus: einer Basstaste!

Der Kopfhörer lässt auf den ersten Blick erkennen, dass er ungewöhnlich ist. Das kantige, schnörkellose Design in Flat-Optik ist in der Szene gerade so richtig en vogue und es unterstreicht die technische Ausrichtung des Kopfhörers. An Materialien verarbeitet Sony überwiegend Kunststoff, der sich allerdings elegant und hochwertig anfühlt und weit weg ist vom Plastik-Feeling so mancher Billigprodukte aus Fernost.

Der breite Bügel ist etwa zur Hälfte gepolstert und mit Kunstleder überzogen, auch das Bezugsmaterial der Ohrpolster ist Kunstleder. Der Hörer sitzt bequem auf dem Kopf – fest, aber nicht so fest, dass es auf Dauer Druckstellen geben würde. Das Kunstleder ist schön weich und fühlt sich um die Ohren herum sehr angenehm an.

Sony MDR-XB950N1
Zum Transport kann man den Sony-Kopfhörer zusammenfalten. Da er keine 300 Gramm wiegt, eignet er sich als Begleiter im Alltag und auf Reisen.
© Sony

In puncto Bedienung setzt Sony zunächst auf Standards: Ein paar Tasten und ein Schieber reichen, um die Geräuschunterdrückung und den Basseffekt zu aktivieren respektive die Quelle per Bluetooth zu steuern. Die eingebauten Mikrofone dienen nicht nur dem Noise Cancelling, man kann auch schnell mal ein Telefongespräch per Handy führen, ohne den Höher abnehmen zu müssen. Spannend wird es, wenn man die passende (und kostenlose) App auf dem Smartphone installiert: Auch hier kann man das Noise Cancelling ein- und ausschalten, aber der Basseffekt lässt sich überdies in seiner Wirkungsweise regeln. Noch dazu stehen vier DSP-Effekte zur Auswahl: „Arena“ etwa sorgt dafür, dass man sich wie in einer Halle bei einem Livekonzert vorkommt. Der Sinn dieser Effekte ist sicher zweispältig, denn sie verfälschen die Musik schon extrem.

Ein Goodie der App: Sie zeigt den Akkustand des Kopfhörers an, auch wenn dieser im Grunde vernachlässigbar ist – Sony gibt die Laufzeit mit aktiviertem ANC und Basseffekt mit satten 20 Stunden an. Unsere Praxismessung ergab sogar mehr als 30 Stunden. Wow!

AUDIO Testsiegel: Empfehlung Effektvoll
AUDIO Testsiegel: Empfehlung Effektvoll (Sony MDR-XB950N1)
© WEKA Media Publishing GmbH

Hörtest

Kommen wir zum Klang: Klar, basslastige Songs machten mit dem neuen Sony am meisten Spaß. „VTT“, eine funkige Improvisation des Bassisten Victor Wooten von der Fusion-Band „Vital Tech Tones“, groovte hier gewaltig. Und da war der Basseffekt noch ausgeschaltet. Mit gedrückter Basstaste wurde es nochmal druckvoller und kerniger.​

Geht da noch mehr? Es musste der ultimative Klassiker unter den Basstests her: Chris Jones mit „No Sancturay Here“. Nun war die Basstiefe wirklich enorm, aber bei höherer Lautstärke wurde die Qualität des Tieftons ungenauer, teilweise schwammig, selbst mit abgeschaltetem Basseffekt. Hier erreichte der Sony hörbar eine audiophile Grenze.​

Besser gelang ihm das bei Popmusik. „Na Na Na“ von Pentatonix etwa gab er schwungvoll und mit ausgesprochener Spielfreude wieder. Wie steht’s mit härterem Stoff? Gern! Flugs Prog-Metal aus Schweden eingelegt: „On A Tuesday“ von Pain Of Salvation. Hier wirkte der Kopfhörer überfordert. Die Impulsstakkati der komplexen Polyrhythmik brachten ihn an seine Grenzen, das Klangbild wirkte verwaschen und unpräzise, selbst in den leiseren Passagen. Pop und seichteren Rock mochte der Sony-Kopfhörer deutlich lieber.​

Fazit

Der Sony MDR-XB950N1 ist ideal für jüngere Menschen: Bei ihm stehen Effekte im Vordergrund, nicht die hochpräzise Reproduktion der Musik. Und die Effekte gelingen ihm bestens. Wer gar nicht genug Bass haben kann, wird hier fündig, freilich nur bis zu einem gewissen Pegel. Hört man Pop in lauten Bahnhöfen oder Flughäfen, läuft der Sony mit Antischall zur Höchstform auf.

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Quelle: WEKA Media Publishing GmbH
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