TP-Link Deco BE65-5G im Test
Der TP-Link Deco BE65-5G kann entweder als einzelner 5G-Router dienen oder als Basis eines Wi-Fi-7-Mesh-Systems, bei dem die anderen Nodes idealerweise aus TP-Links Deco-BE65-Serie stammen. In beiden Fällen bietet der Hersteller viele Funktionen und viel Leistung. Mehr dazu lesen Sie in unserem Test.

Parallel zu seinem Mesh-System Deco BE65 (hier unser Test) bietet TP-Link auch eine 5G-Version des zugehörigen Mesh-Nodes an. Anders als beim Basissystem gibt es keine Mehrfach-Sets, der UVP für die 5G-Basis liegt bei 600 Euro, bei Online-Händlern war das Gerät zum Testzeitpunkt um 520 Euro erh...
Parallel zu seinem Mesh-System Deco BE65 (hier unser Test) bietet TP-Link auch eine 5G-Version des zugehörigen Mesh-Nodes an. Anders als beim Basissystem gibt es keine Mehrfach-Sets, der UVP für die 5G-Basis liegt bei 600 Euro, bei Online-Händlern war das Gerät zum Testzeitpunkt um 520 Euro erhältlich.
Der Deco BE65-5G kann solo als stationärer 4G/5G-Router genutzt werden oder als Haupt-Node im Mesh-Verbund mit weiteren BE65-Nodes (UVP einzeln: 399 Euro, 2er-Paket: 699 Euro, 3er: 999 Euro – auch hier liegen die Online-Preise bis zu 100 Euro darunter). Prinzipiell kann die 5G-Basis auch mit anderen, etwas älteren Deco-Modellen zusammenarbeiten – dann kommt es auf deren WLAN-Ausstattung an, nach welchem Standard und auf welchen Frequenzen der interne Backhaul und die Versorgung der angemeldeten Client-Geräte funken.
Wi-Fi 7 mit 2x2 MIMO
Wie seine Verwandten aus der Deco-BE65-Serie bietet auch der BE65-5G Triband-WLAN mit 2x2 MIMO. Da Wi-Fi-7-Clients wohl auch in ansehbarer Zukunft keine größeren MIMO-Konfigurationen unterstützen, ist diese Beschränkung verschmerzbar. Daraus ergeben sich die theoretischen Maxima 574 Mbit/s auf 2,4 GHz (max. Wi-Fi 6 bzw. 802.11ax), 2880 Mbit/s auf 5 GHz und 5760 Mbit/s auf 6 GHz (bei 320 MHz Kanalbandbreite, beide Wi-Fi7 bzw. 802.11be). Diese Datenraten können sich sehen lassen – und selbst wünschenswert höhere Geschwindigkeiten auf dem Backhaul müssten ja erst mal bei den Endgeräten ankommen.
Während die Standard-Version des Deco BE65 vier 2,5-Gbit/s-Buchsen an jedem Node bietet, verfügt die 5G-Variante über „nur noch“ drei davon. Den eingesparten Platz nutzt sie, um zwei SMA-Buchsen für eine externe 2x2-5G-Antenne bereitzustellen. Wird so eine externe 5G-Antenne beispielsweise nah am Fenster platziert, lässt sich damit unter Umständen der Indoor-5G-Empang verbessern.
Die Ethernet-Buchsen ermöglichen neben dem Anschluss kabelgebundener Clients – abhängig von der Verkabelung des Heimnetzwerks – auch, den Mesh-Backhaul per LAN-Kabel zu realisieren. Per USB 3.0 lassen sich externe Speichermedien anbinden und wie bei TP-Link üblich über ein breites Angebot an Zugriffsprotokollen ansprechen.

MLO ist bei ersten Endgeräten angekommen
Als Besonderheit kann das Deco-System die Frequenzen 5 und 6 GHz auch zu einem separaten Wi-Fi-7-MLO-Netz (Multi-Link-Operation, WLAN-Kanalbündelung) kombinieren – mittlerweile ist das dafür erforderliche Windows-11-Update erschienen, nun liegt es an der Treiberunterstützung für das im Rechner eingesetzte Wi-Fi-7-Modul, ob dieser Modus in der Praxis genutzt werden kann.
Wenn es klappt, stellt der BE65-5G (dies gilt für die BE65-Variante ohne 5G-Anbindung im Übrigen genauso) das kanalgebündelte Netz unter einer eigenen SSID zur Verfügung. In einem ersten Test-Setup mit dem Qualcomm-basierten Surface Pro 11 wurde eine aggregierte Verbindungsgeschwindigkeit von 5764 Mbit/s angezeigt (2880 Mbit/s auf 5 GHz und 2880 Mbit/s auf 6 GHz).
Bislang konnten wir auf 6 GHz nicht mehr als 160 MHz Kanalbandbreite realisieren – ob dies am Surface 11 Pro, am BE65-5G oder an der Aushandlung der Verbindung zwischen beiden Geräten liegt, ließ sich im Testzeitraum nicht abschließend klären.
Zudem kann der Deco BE65-5G ein Gast-Netzwerk einrichten, bei dem sich separat einstellen lässt, auf welchen der drei WLAN-Frequenzen es bereitgestellt wird. Das ebenfalls optional aktivierbare IoT-Netzwerk kann nur 2,4 und 5 GHz nutzen, was aber auch der Praxis bei Smarthome-Komponenten entspricht.

App kann mehr als Browser-Oberfläche
Bei Konfiguration und Bedienung unterscheidet sich die 5G-Variante nicht vom normalen Deco-BE65-Meshsytem: Einrichtung und Steuerung laufen über die Deco-App von TP-Link. Hier lassen sich alle erforderlichen Einstellungen bequem vornehmen.
Der Node lässt sich auch über eine konventionelle Browser-Oberfläche ansteuern. Interessanterweise ist deren Funktionsumfang aber gegenüber der Darstellung in der App eher eingeschränkt – im Wesentlichen lassen sich der Gerätestatus, eine „Network Map“ und das System-Log abrufen, zudem sind Firmware-Updates möglich.
In der App lassen sich hingegen detaillierte Einstellungen wie etwa die verschiedenen SSIDs vornehmen. Außerdem steht ein Speedtest zur Verfügung, und die App hilft bei der Platzierung von mehreren Deco-Nodes in Wohnung oder Haus. Während früher bei anderen Geräten das Web-Interface den größeren Funktionsumfang bot, steht mittlerweile die App an erster Stelle. Basisfunktionen lassen sich außerdem per Alexa und Google Home steuern.

Bei der Ersteinrichtung fragt die Deco-App den gewünschten Betriebsmodus ab (Access Point, Mesh-Node), zudem lässt sich die WAN-Anbindung zwischen 5G und LAN wechseln. Enthalten ist die Grundversion des KI-basierten Netzwerkschutzes Homeshield, dessen stärkere Pro-Version gibt es optional zum Abopreis von 60 Euro/Jahr.
Ein kleiner Kritikpunkt: Für die Nano-SIM-Karte gibt es einen Einschub-Slot auf der Geräteunterseite. Der hat einen Feder-Mechanismus, verzichtet also auf einen SIM-Schlitten oder Ähnliches. Legt man die Karte, wie bei uns im Test passiert, versehentlich falsch herum ein, verklemmt sie sich im Schacht. Dann braucht es einige Mühe, sie wieder herauszubekommen.
Benchmark-Messungen zeigen gute Datendurchsätze
Im Praxistest war der 5G-Indoor-Emfang deutlich langsamer als die interne LAN-Anbindung. Hier hängt die tatsächliche Datenrate natürlich von den Gegebenheiten vor Ort ab. TP-Link gibt eine maximal unterstützte 5G-Datenrate von bis zu 3,4 Gbit/s auf kombinierten Sub-6-GHz-Frequenzen an.
Benchmark: TP-Link Deco BE65-5G
Vollbild an/ausBenchmark | Wert |
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Download Wi-Fi 6 (2,4 GHz) an Basis | 427 Mbit/s |
Download Wi-Fi 7 (5 GHz) an Basis | 1617 Mbit/s |
Download Wi-Fi 7 (6 GHz) an Basis | 1609 Mbit/s |
Download Wi-Fi 7 MLO (5+6 GHz) an Basis | 2292 Mbit/s |
Stromverbrauch bei LAN-WLAN-Brücke | 12 Watt |
Stromverbrauch im 5G-Betrieb | 14 Watt |
Stromverbrauch idle | 6 Watt |
Die in den Benchmarks angegebenen Datenraten haben wir mit iPerf auf dem Surface Pro 11 und einer übers LAN verbundenen Mess-Gegenstelle erreicht. Der Stromverbrauch betrug in dieser Konfiguration maximal 12 Watt während der laufenden Übertragung, bei 5G-Anbindung haben wir maximal 14 Watt gemessen. Im Idle-Betrieb beschied sich der Deco BE65-5G mit 6 Watt.
Fazit
Der TP-Link Deco BE65-5G ist eine sinnvolle Erweiterung des Deco BE65 und anderer Mesh-Systeme von TP-Link, wenn die Internet-Anbindung nicht übers Festnetz, sondern per Mobilfunk kommt. Seine WLAN-Leistung ist hoch, der (ebenfalls hohe) Funktionsumfang und Bedienkomfort entsprechen der Standard-Ausführung dieses Mesh-Systems. Seine 5G-Performance konnten wir im Praxistest standortbedingt nicht voll ausreizen.