TP-Link Deco BE85 im Test

Vorteil für Mesh-Systeme: Sie können auch Pre-Wi-Fi 7 ideal für ihre interne Backhaul-Verbindung nutzen – unabhängig von der Verfügbarkeit von Client-Geräten oder Fragen der Interoperabilität zwischen verschiedenen Herstellern. Das nutzt TP-Link bei seinem Mesh-Set Deco BE85 aus. Ein Zweierpaket gibt es zur UVP von 1100 Euro, ein Einzelgerät kostet 600 Euro.

Die drei Funkmodule unterstützen die inzwischen üblichen Wi-Fi-7-Eckdaten: Auf 2,4 GHz liegt das theoretische Maximum bei 1376 Mbit/s mit 4x4 MIMO und 40 MHz Kanalbandbreite. Auf 5 GHz sind in der Theorie so 5760 Mbit/s mit 4x4 MIMO und 160 MHz Kanalbandbreite möglich; auf 6 GHz liegt die Obergrenze bei 11 520 Mbit/s mit 4x4 und einem 320-MHz-Kanal.

Sofern man auf einen Funk-Backhaul setzt und die Mesh-Nodes nicht per Ethernet verkabelt, entscheidet das System auf Basis der angemeldeten Clients und den in der Nutzungsumgebung tatsächlich erzielten Datenraten, welches Funkmodul es für die interne Verbindung nutzt und auf welchen es die weitergeleitete Verbindung an die Clients weitergibt. Diese Eigenintelligenz nennt TP-Link „AI-Driven Mesh“.

Eine verkabelte Backhaul-Verbindung erweitert die Möglichkeiten natürlich noch. Zu diesem Zweck – und für den Anschluss LAN-gestützter Endgeräte – stellt jeder der Nodes zwei 10-Gbit/s-Buchsen und zwei 2,5-Gbit/s-Buchsen zur Verfügung. Einer der 10-Gbit/s-Ports ist überdies mit einem SFP-plus-Port parallel geschaltet.

Wer will und die baulichen Möglichkeiten dazu hat, kann zur internen Verbindung somit sogar eine Glasfaserstrecke nutzen. Eine zusätzliche USB-3.0-Buchse erlaubt zudem NAS-Sharing – wie bei TP-Link üblich, per Samba, FTP oder auch Apple Time Machine. Drucker-Sharing unterstützt auch der Deco BE85 nicht.

Großer Funktionsumfang

Die Geräte lassen sich auch per Web-Interface erreichen – bequemer sind Ersteinrichtung und Alltagsbedienung aber mit der „Deco“- App des Herstellers. Damit lassen sich Rolle, Standort und Anbindung jedes Mesh-Nodes flexibel zuweisen. Zur Wahl steht außerdem der Betrieb im Router- oder Access-Point-Modus.

Hardwareseitig besteht dabei kein Unterschied zwischen dem Haupt-Node und zusätzlichen Satelliten. Wer sein Mesh-System per Sprache steuern will, erreicht Basisfunktionen auch per Alexa oder Google Assistant.

Ein künftiges Firmware-Update soll zudem Kompatibilität zum Smarthome-Standard Matter nachliefern. Ein Gastnetz wird ebenso unterstützt wie VPN-Verbindungen als Server oder Client. Auch eine Firewall und Kinderschutz sind an Bord. Letztere steuert die kostenlose Basisfunktion des cloud- und KI-basierten „Homeshield“ bei. Wer es in der leistungsfähigeren Pro-Version anwenden will, die unter anderem einen IoT-Schutz bietet, bezahlt dafür jedoch 60 Euro pro Jahr.

Ordentliche Datenraten

Selbst mit Wi-Fi-7-tauglichem Endgerät reizt die Client-Verbindung die theoretischen Möglichkeiten noch nicht aus – da sie auch hier durch 2x2 MIMO, die Abwesenheit von Multi Link Operation und 160-MHz- Kanäle ausgebremst wird. Doch der Wi-Fi-7-Backhaul ist definitiv keine Bremse, und der Stromverbrauch von 18 Watt im Betrieb geht angesichts der Leistung in Ordnung.