Ladetarife für Weniglader
Wer eher wenige Kilometer im E-Auto zurücklegt, lädt auch seltener. Zudem nutzen Weniglader dazu überwiegend ihre heimische Wallbox. Nutzertyp WenigladerDer Weniglader fährt überwiegend Kurzstrecke und nutzt dazu einen Elektro-Kleinwagen wie den Fiat 500e, Renault Zoe oder VW ID.3. Da er überw...

Wer eher wenige Kilometer im E-Auto zurücklegt, lädt auch seltener. Zudem nutzen Weniglader dazu überwiegend ihre heimische Wallbox.
Nutzertyp Weniglader
Der Weniglader fährt überwiegend Kurzstrecke und nutzt dazu einen Elektro-Kleinwagen wie den Fiat 500e, Renault Zoe oder VW ID.3. Da er überwiegend an der heimischen Wallbox lädt, beträgt der Anteil seiner Ladevorgänge in der Öffentlichkeit beim Weniglader nur 10 Prozent.

Günstig, aber Fairness-Klausel
Das überzeugendste Angebot für dieses Szenario machen die Stadtwerke München, deren „SWM Ladekarte“ für jeden bestell- und nutzbar ist. Der Anbieter gehört zum Verbund „Ladenetz“ – mit rund 23 000 Ladepunkten einer der kleineren Vertreter seiner Art, aber dennoch bundesweit präsent.
Eine Ladekarte mit seinem Tarif ist eine gute Ergänzung im Portfolio von E-Auto-Fahrern, da die SWM das mittlerweile seltene Angebot machen, die Kilowattstunde völlig unabhängig von der Stromstärke abzurechnen.
Damit der Anbieter bei Roaming nicht allzu sehr draufzahlt, gilt jedoch eine Fairness-Klausel: Erfolgen innerhalb zwei aufeinanderfolgender Monate mehr als 50 Prozent der Ladevorgänge per Roaming, können die SWM die Roaming-Funktion sperren.

Rund 36 000 deutsche Ladepunkte unterstützt der Offenbacher E-Mobilitäts-Provider Maingau, der in unserem Vergleich ebenfalls sehr gut abschneidet. Seine Tarife für AC und DC liegen mindestens einen Cent unter dem Gros der Konkurrenten. Auch fürs Laden an Ionity-Säulen ist Maingau mit 75 Cent pro kWh etwas günstiger als mancher Mitbewerber.
Wie auch andere Anbieter schlagen die Offenbacher mitterweile Blockiergebühren bei längeren Standzeiten an Ladesäulen auf, wenn dort nicht mehr aktiv Strom getankt wird.
Hinweis: Nach Redaktionsschluss unseres Tarifchecks kündigte auch Maingau eine Preiserhöhung an: Der Preis pro kWh an AC-Säulen steigt von vorher 38 ct auf nun 44 ct, der kWh-Preise an DC- und HPC-Säulen von vorher 48 ct auf nun 54 ct. Da unsere Auswertung auf dem Stichtag 11.06.21 basiert, bleibt das Testergebnis zwar gültig – aber mit seinen ab dem 01.08. gültigen, neuen Tarifen würde Maingau etwas schlechter abschneiden.

Klare und einfache Konditionen
Darauf verzichtet der Stromkonzern EWE bei der „GO Mobility Card“. Sie kostet zwar eine Einmalgebühr von 10 Euro, zeichnet sich dann aber durch klare Konditionen und recht faire Preise aus – inklusive günstiger 49 Cent pro kWh für Ionity. Mit knapp über 34 000 nutzbaren Ladepunkten in Deutschland ist zudem eine hohe Verbreitung gegeben.
Hinweis: Ab dem 1. August erhöht auch EWE GO gegenüber den zum Stichtag 11.06.21 sowie an unserem Redaktionsschluss gültigen Konditionen seine Preise. Ab dann kostet bei diesem Anbieter AC-Laden 44 ct/kWh statt vorher 39 ct/kWh, DC- und HPC-Laden 54 ct/kWh statt vorher 49 ct/kWh. Ausgenommen sind Ladesäulen, die von EWE selbst betrieben werden – dort bleiben die bisherigen Preise unverändert gültig. Im Konkurrenzumfeld zählt EWE GO damit zwar weiterhin zu den günstigeren Anbietern, doch gegenüber unseren Musterberechnungen werden die Preise ab 1. August steigen.
Der baden-württembergische Energieversorger EnBW gilt als Primus unter den Elektromobilitäts-Anbietern und unterstützt deutschlandweit über 43 000 Ladepunkte. Sein Beispiel unterstreicht jedoch, dass es bei der Tarifwahl stark auf das Nutzungsverhalten ankommt: Mit dem für sie ungünstigeren Vielladertarif zahlen Weniglader in unserer Modellierung fast das Doppelte wie im Standardtarif. In beiden Fällen sind auch Blockiergebühren enthalten.