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Realme 8 5G, Xiaomi Poco M3 Pro, Oppo A54 5G & A94 5G im quality benchmark
Bei günstigen Modellen sparen die Hersteller häufig an der Fotoausstattung. Alle vier Modelle setzen bei der Hauptkamera auf 48-Megapixel- Sensoren. Zwei Modelle, das Realme 8 5G und das Xiaomi Poco M3 Pro, bieten nur eine Kamera – ein Weitwinkel. Beim Oppo A54 5G und A94 5G kommt immerhin ein Superweitwinkel dazu.
Die Weitwinkelkameras
Die vier Testkandidaten setzen bei ihren Weitwinkelkameras auf 48-Megapixel-Sensoren mit variabler Auflösung: Dank Pixel-Binning können diese nach Lichtsituation mit der maximalen Auflösung oder einer auf 12 Megapixel reduzierten Auflösung fotografieren. Der 48-Megapixel-Sensor wird schon länger in den Smartphones verbaut. Er ist fast schon eine Art fototechnische Mindestausstattung geworden und zeigt meist ordentliche bis sehr gute Ergebnisse. So auch in diesem Fall.
Trotz Schwächen bei Dunkelheit können alle getesteten Weitwinkelkameras insgesamt überzeugen. Bei allen Modellen in diesem Vergleich fällt eine recht aggressive Signalverarbeitung auf. Nur das Oppo A54 5G arbeitet zurückhaltender, wenn man mit seiner Weitwinkelkamera mit der maximalen Auflösung fotografiert.

Die übrigen Geräte, insbesondere das Oppo A94 5G, stimmen die Bilder vergleichsweise hart ab. Sie schärfen die Kanten kräftig nach und heben die Kontraste hoch. Damit wirken die Bilder knackig, aber auch schnell künstlich. In Summe gewinnen meist die JPEGs mit der reduzierten 12-MP-Auflösung den Vergleich mit den 48-Megapixel-Bildern: So liefert die 12-MP-Auflösung insbesondere bei nachlassendem Licht und bei Dunkelheit die besseren Ergebnisse.
Die Ausnahme macht das Oppo A54 5G. Hier holt die 48-Megapixel-Variante die bessere Punktewertung. Insbesondere bei viel Licht setzt das Oppo A54 5G die höhere Sensorauflösung in Qualitätsvorteile im Bild um und überholt die drei Konkurrenten: So steigt nicht nur die Auflösung, auch die Farbwiedergabe ist besser. Zwar werden die Artefakte sichtbarer, sie fallen aber erst bei Betrachtung mit hoher Zoomstufe auf.


Bei den anderen drei Geräten empfehlen wir auch schon bei viel Licht die 12-Megapixel-Lösung: Ihre 48-MP-Aufnahmen belegen mehr Platz, bringen aber keine relevanten Qualitätsvorteile. Den Dreier-Vergleich gewinnt mit leichtem Vorsprung das Oppo A94 5G – doch sind bei viel Licht die Ergebnisse insgesamt vergleichbar.
Dank 12-Megapixel-Auflösung nimmt die Bildqualität bei nachlassendem Licht weniger stark ab. Besonders stabil zeigt sich bei 200 Lux das Realme 8 5G sowie das Xiaomi Poco M3 Pro mit leichtem Vorsprung auf das Oppo A94 5G. Das Oppo A54 5G baut mit seinen hier bewerteten 48-MP-JPEGs stärker ab, liefert aber immer noch gute Bilder. Die Verluste sind am ehesten in kontrastarmen Strukturen sichtbar.
Bei Dunkelheit (5 Lux) bleiben Oppo A94 5G und Realme 8 5G vorne. Klar, man muss erneut Verluste bei den Details hinnehmen. Beim Oppo A94 werden die Strukturen zudem durch die aggressive Signalverarbeitung stark verfremdet. Doch das Ergebnis ist für ein Bild bei Dunkelheit okay. Oppo A54 5G und Xiaomi Poco M3 Pro liefern stark verrauschte Bilder mit nur wenig Details – sie sollten bei Dunkelheit lieber ruhen.


Kurzes Tele / Zweifachzoom
Alle Smartphones verwenden die Hauptkamera auch fürs Zoomen, denn keines der Modelle hat ein Kameramodul mit einer längeren Optik. Grundsätzlich müssen alle vier Geräte Qualitätsabstriche im Vergleich zu den Weitwinkelbildern mit vollem Bildwinkel hinnehmen. Aber die Verluste sind unterschiedlich groß – am besten schlägt sich das Oppo 94 5G.
Die besten Bilder sind wie immer bei viel Licht zu erwarten, hier sind die beiden Oppo-Modelle vorne. Deren Bilder sind im Vergleich zu den Konkurrenten deutlich detailreicher und im Falle des A54 5G auch natürlicher. Beide sind bei gutem Licht für Portraits und Ähnliches gut einsetzbar.
Das Xiaomi Poco M3 Pro und das Realme 8 5G verlieren dagegen bereits bei viel Licht zu viel Feinzeichnung, speziell bei Strukturen mit niedrigen Kontrasten: Der Qualitätsabstand zum Weitwinkel ist zu groß, um bei Xiaomi und Realme das digitale Zweifachtele als sinnvolle Option zu empfehlen.
Mit nachlassendem Licht (200 Lux) bauen erneut alle Geräte ab. Das Oppo A94 5G zeigt sich noch am stabilsten und kann trotz Rauschen und Detailverluste noch verwendet werden – aber auch hier empfehlen wir den Wechsel zur Hauptkamera ohne Zoom.

Die Superweitwinkelkamera
Die Oppos A54 5G und A94 5G verwenden beide ein 8-MP-Superweitwinkelmodul. Die Auflösung des Sensors ist zu klein für Bilder mit durchgehend guter Bildqualität – das klappt gerade so nur bei viel Licht. Das A54 5G ist im direkten Vergleich unterlegen, hat aber die schonendere Bildabstimmung.
Bei viel Licht ist es auch ihr einziger Vorteil gegenüber dem überzeichneten und unnatürlichen A94-Bild. Aber in leichter Dämmerung (200 Lux) erhält man nur noch vermatschte Strukturen mit weniger Zeichnung als beim A94 5G. Bei Dunkelheit ist diese Superweitwinkelkamera in beiden Smartphones vergleichsweise nutzlos.

Fazit - Wadim Herdt
Im Kampf um schöne Bilder ist die (Haupt)-Weitwinkelkamera das stärkste Argument der vier Smartphones. Das Oppo A94 5G kann am Ende die meisten Punkte sammeln. Weil es nicht nur eine sehr gute Weitwinkelkamera hat, sondern auch mit dem Zweifachzoom und dem Superweitwinkelmodul vorne liegt. Auch die anderen Modelle liefern mit der Hauptkamera vergleichbare Bildergebnisse.
Eine Ausnahme ist das Oppo A54 5G, das bei viel Licht und 48 MP gut ist, aber schwach bei Dunkelheit. Als Zweifachzoom sind nur die zwei Oppos und nur bei viel Licht gut. Nur diese beiden haben auch Superweitwinkelkameras – und die schneiden bei viel Licht durchaus brauchbar ab.