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Fazit

Autor: Andreas Eichelsdörfer • 7.6.2017 • ca. 1:40 Min

Wir gingen weiter im Programm und widmeten uns den flinken und leichten Fingern von Dave Grusin, der das Peter-Gunn-Theme mit einer solchen Leichtfüßigkeit, sorry: Leichthändigkeit auf dem Piano spielte, dass man seiner Musik lange lauschen wollte. Ja, das ist eine der großen S...

Wir gingen weiter im Programm und widmeten uns den flinken und leichten Fingern von Dave Grusin, der das Peter-Gunn-Theme mit einer solchen Leichtfüßigkeit, sorry: Leichthändigkeit auf dem Piano spielte, dass man seiner Musik lange lauschen wollte. Ja, das ist eine der großen Stärken der schlanken Britin: Man kann ihr wirklich stundenlang zuhören, ohne dass die Ohren müde werden. Liegt das an der englischen Wärme und Gemütlichkeit? Mitnichten. Die "kleine" 804 ist schnell und auf den Punkt genau. Dabei bleibt sie stets neutral, färbt nicht, sondern fächert die Musik fein auf und macht Details der Musik hörbar, die andere Speaker unterschlagen.

Wir blieben beim Jazz, wechselten aber das Instrument und baten Till Brönner an die Trompete. Aus dem Soundtrack zum Film "Höllentour", eine sehenswerte Dokumentation von Pepe Danquart über die Tour de France, suchten wir uns Track 15 aus, "Souffrance dans la Montagne (Reprise)". Wie hier Brönner sanft seinen Atem durch die Trompete hauchte, war, einfach gesagt, atemberaubend. Selbst die unsichtbare Luft, die beim Blasen nicht in Ton gewandelt wird, stand plastisch im Raum.

Wir verließen das Genre, blieben aber bei der Filmmusik. Minimalmusiker Philip Glass mit "Koyaanisqatsi" zeigte, dass die 804 neutral, aber nicht langweilig und sehr wohl in der Lage ist, Emotionen zu vermitteln, denn bei "Prophecies", genau da, wo der Männerchor einsetzt, spürten wir erneut eine Gänsehaut.

Fazit

Die Bowers & Wilkins 804 D3 war ein sehr angenehmer Spielpartner im Hörraum. Mit ihrer neutralen, aber stets präzisen und nie langweiligen Wiedergabe verführte sie zu stundenlangem Hören. Rein optisch trägt sie weniger dick auf als ihre großen Schwestern mit dem zweiten Turbinenkopf. Das kostet auch ein wenig Räumlichkeit und Ortbarkeit. Das insgesamt schmalere Gehäuse mit den kleineren Basstreibern ist nicht in der Lage, die Tiefbassgewitter der 802 D3 vom Stapel zu lassen, aber das sind angesichts der großartigen Leistungen dieses Lautsprechers zu vernachlässigende Korinthen.