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Fotoqualität: Google Pixel 6 & Pixel 6 Pro im Kameratest

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Autoren: Lennart Holtkemper und Wadim Herdt • 6.12.2021 • ca. 2:40 Min

Beide neuen Pixel-Modelle haben eine Weitwinkelkamera mit 50-MP-Sensor und ein 12-MP-Superweitwinkelmodul an Bord. Das optische Vierfach-Telezoom ist dem Pro-Modell vorbehalten....

Beide neuen Pixel-Modelle haben eine Weitwinkelkamera mit 50-MP-Sensor und ein 12-MP-Superweitwinkelmodul an Bord. Das optische Vierfach-Telezoom ist dem Pro-Modell vorbehalten.

Die Weitwinkelkamera

Google verbaut in beiden 6er-Modellen ein 50-MPWeitwinkelmodul mit einem 1/1,31-Zoll-Sensor und einer 1,9/6,81-mm-Optik (24 mm KB) inklusive Bildstabilisator. Beide Modelle liefern sehr ähnliche Testergebnisse.

Effektiv erhält der Fotograf mit den Modellen Pixel 6 und 6 Pro wie schon beim Vorgänger Fotos mit 12 Megapixeln, die nun aber auf der Datenbasis eines 50-MP-Sensors erstellt werden.

Mit Pixel-Binning, das zusätzlich zu Mehrfachbelichtungen zum Technikarsenal gehört, steigern die Pixels ihre Leistung bei schlechtem Licht brachial – schöpfen aber zugleich das maximale Auflösungspotenzial bewusst nicht aus.

Google Pixel 6 & Pixel 6 Pro im Kameratest - Bilder 1 und 2
Wie kaum ein anderes Modul auf dem Markt konnten die Hauptkameras der bisherigen Pixels aufgrund einer ausgereiften Mehrfachbelichtungstechnik gut mit dunklen Aufnahmesituationen umgehen und lieferten überzeugende Ergebnisse. Bei der sechsten Generation kommt Pixel-Binning hinzu, und die Geräte zeigen sich von nachlassendem Licht noch unbeeindruckter. Vergleicht man die Aufnahmen bei viel Licht (1) mit denen bei Dunkelheit (2), entdeckt man kaum Detailverluste, allerdings eine härtere Bildabstimmung bei Nachtaufnahmen. Dank dieser erreicht das Pixel bei Dunkelheit etwas höhere Messwerte, die Fotos wirken zugleich aber ein wenig unnatürlicher.
© connect

Bei wenig Licht und bei Dunkelheit sind die Neuen nochmal besser als die Vorgänger. Dass die Geräte trotz „nur“ 12 Megapixeln bei viel Licht eine so hohe Detailtreue bei Strukturen mit viel und mit wenig Kontrast erreichen, ist bereits anerkennungswürdig. Doch kein anderer Konkurrent kann die Leistungskurve so stabil oben halten, wenn das Licht nachlässt.

Pixel 6 und Pixel 6 Pro schaffen das – sie fotografieren auch nachts sehr gut. Natürlich hilft die geschickte Signalverarbeitung dabei mit. Der Kontrast wird mit zunehmender Dunkelheit immer kräftiger angehoben – das begünstigt höhere Messwerte, aber auch eine plakativere Bildwirkung.

Google Pixel 6 & Pixel 6 Pro im Kameratest - Bilder 3 und 4
Gegenüber Fotos aus dem iPhone 13 Pro (3 – viel Licht, 4 – Nachteinstellung) fällt die knackigere Bildabstimmung sofort auf, doch auch die überlegene Detailzeichnung.
© connect

Kurze Telebrennweite / Zweifachzoom

So toll die Weitwinkelkamera bei vollem Bildwinkel auch ist, als Zweifachzoom kann sie das Qualitätsniveau nicht halten und fällt auf ein „befriedigend“ zurück. Im Vergleich mit dem Weitwinkelmodul ist der Rückgang der Auflösung kräftig, im Vergleich zur Zweifachzoom-Konkurrenz wirken die Ergebnisse dennoch ordentlich. In beiden Geräten zeigt sich das Zweichfachzoom über alle Helligkeitsstufen recht stabil und kann deswegen im Dunkeln sogar manche Hauptkameras ausstechen. Unterm Strich ist das Zweifachzoom nutzbar, aber kein Überflieger.

Google Pixel 6 & Pixel 6 Pro im Kameratest - Bilder 1 und 4
Das 6 Pro ist erneut ein Pixel mit einem optischen Tele, und die Ergebnisse sprechen für sich. Bei viel Licht zeigen die Aufnahmen eine Detailtreue auf dem Niveau sehr guter Weitwinkelmodule (1). Das schafft zurzeit keine andere Telekamera. Dem Pixel 6 fehlt das optische Zweifachzoom, zweifach gezoomte Fotos schießt die Weitwinkelkamera – es wird ein entsprechender Sensorausschnitt aus der Mitte ausgelesen. Das kostet Auflösung, trotzdem bleiben die Ergebnisse über die Helligkeitsstufen konstant (4).
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Langes Tele

Ein langes Tele mit einem optischen Vierfachzoom – 3,5/19 mm (104 mm KB) – hat nur das 6 Pro. Auch hier setzt Google auf Pixel-Binning: Die Bilder sind 12 Megapixel groß, der Sensor hat aber nativ 48 Megapixel. Angesichts des kleineren Sensors und der lichtschwächeren Optik vermag das lange Tele nicht die Qualität des Weitwinkels zu erreichen. Aber unter den Teles ist dieses Modul schlicht das aktuell beste.

Bei viel Licht erreicht es eine sehr hohe Wertung dank guter Feinzeichnung. Bei wenig Licht und bei Dunkelheit arbeitet das lange Tele auf einem außergewöhnlichen Niveau. Die qualitativen Verluste im Vergleich zu den Bildern, die bei viel Licht aufgenommen wurden, sind zwar sichtbar, doch die Ergebnisse sind immer noch gut: Gerade bei Dunkelheit ist das Pixel-Tele derzeit konkurrenzlos.

Google Pixel 6 & Pixel 6 Pro im Kameratest - Bilder 3 und 2
Das Dreifachtele im aktuellen iPhone 13 Pro (3) liefert bei viel Licht in etwa die Detailtreue, die das Pixel 6 Pro mit seinem Vierfachzoom schon bei wenig Licht bietet (2). Zugleich verschlechtert sich die Bildqualität des Pixel 6 Pro kaum bei Dunkelheit, die des iPhone schon.
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Das Superweitwinkelmodul

In beiden Pixels steckt das gleiche Ultraweitwinkelmodul. In unserem Test schneidet das Pixel 6 besser ab als das Pro; vermutlich wurde das Modul beim 6 Pro nicht ganz optimal verbaut. So fällt das Ergebnis mit dem Pro insgesamt „befriedigend“, beim Pixel 6 aber „gut“ aus. Bei viel Licht kratzt das Pixel 6 an der „sehr gut“-Schwelle. Die Verluste bei nachlassendem Licht sind moderat. Das Superweitwinkelmodul des 6 ist bei allen Lichtstufen fürs Fotografieren geeignet. Die Superweitwinkeleinheit des 6 Pro bleibt dagegen im Mittelmaß hängen.

Smartphone-Sefies

Fazit

Google beherrscht auch die dunkle Seite der Macht. Am eindrucksvollsten zeigt das die Weitwinkelkamera mit einer Bildqualität ohne nennenswerte Einbußen, egal bei welchem Licht – solange alles ruhig bleibt. Aber auch das Telemodul des Pro und die Superweitwinkelkamera sind trotz Verlusten bei wenig Licht der Konkurrenz genau dann überlegen.

Das Tele holt auch bei viel Licht eine Topbewertung und verhilft dem Pro-Modell zur Platzierung an der Spitze unserer Bestenlisten. Das Pixel 6 hat nur ein digitales Zoom. Als Zweifachzoom liefert die Hauptkamera über die Helligkeitsstufen konstante Leistung, arbeitet aber insgesamt nur befriedigend.

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