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Service-Test IPTV

IPTV-Anbieter-Test 2021: So testen wir, Ergebnisse & Fazit

Mehr zum Thema: Deutsche Telekom Vodafone

Autor: Hannes Rügheimer • 4.8.2021 • ca. 2:45 Min

Die Messungen für unseren IPTV-Test führte die zafaco GmbH mit Sitz in Ismaning zwischen dem 17.5.2021 und dem 13.6.2021 durch – parallel zur Datenerhebung unseres Breitband- und Festnetztests (hier unser Test). In diesem Testzeitraum wurden 603 003 Messungen bewertet. Dazu nutzte zafaco Testans...

Die Messungen für unseren IPTV-Test führte die zafaco GmbH mit Sitz in Ismaning zwischen dem 17.5.2021 und dem 13.6.2021 durch – parallel zur Datenerhebung unseres Breitband- und Festnetztests (hier unser Test). In diesem Testzeitraum wurden 603 003 Messungen bewertet. Dazu nutzte zafaco Testanschlüsse in vielen Städten – wobei nicht in jeder Stadt jeder Provider oder jede Anschlusstechnik verfügbar ist.

Damit unaufschiebbare Wartungen durchgeführt werden können, ohne damit die Testergebnisse zu beeinträchtigen, wurde ein tägliches Wartungsfenster morgens zwischen 2.00 und 6.00 Uhr berücksichtigt – in diesem Zeitraum erfasste Messwerte wurden vor der Bewertung ausgefiltert.

Die Testsysteme steuerten die für die IPTV-Angebote gelieferten Set-top-Boxen fern und erfassten ihre Start-, Reaktions- und Umschaltzeiten. Zur Bewertung der Bild- und Tonqualität der per IPTV empfangenen TV-Bilder analysierte zafaco die ankommenden Videodatenströme.

Genutzt wurde dabei zum einen ein Qualitätsmessverfahren, das die Forschungsgruppe Datennetze der Technischen Hochschule Köln gemeinsam mit zafaco entwickelt hat. Es bewertet sowohl die objektive als auch die subjektive (also von einem menschlichen Zuschauer empfundene) Bild- und Tonqualität auf Basis von Netzparametern (Delay, Jitter, Packet Loss und andere), Quality of Service (QoS) sowie durch Analyse des Video-Codec-Layers mit „Deep Packet Inspection“.

Auch Error-Correction-Mechanismen nach RFC 5109 fließen in die Bewertung ein. Zum anderen fand bei Anbietern mit Adaptive Streaming die Qualitätsanalyse nach dem Verfahren Perceptual Evaluation of Streaming Video Quality (PEVQ-S) der Firma Opticom statt.

IPTV-Anbieter im Test: So haben wir getestet - Testsystem Rack
Unermüdliche Zapper: Automatisierte Testsysteme steuerten die Original-Set-Top-Boxen der Anbieter und analysierten dabei viele Qualitätsparameter der untersuchten IPTV-Dienste.
© zafaco

Die in den Messungen berücksichtigten Szenarien sind an die alltägliche Nutzung angelehnt. Die reine IPTV-Leistung ohne gleichzeitigen Abruf weiterer Dienste bildet das Szenario „IPTV ohne Last“ ab. Ein weiteres Szenario geht von der Annahme aus, dass zeitgleich noch telefoniert und gesurft wird. Diese Messungen wurden deshalb bei gleichzeitigen Downloads, Uploads und IP-Telefonaten („mit Last“) vorgenommen.

Dabei erfolgt die Bewertung der Ende-zu-Ende-Sprachqualität nach dem ITU-T-Standard P.863 (POLQA – Perceptual Objective Listening Quality Analysis). Die Internet-Verbindungsqualität wird durch standardisierte Up- und Download-Messungen (ETSI EG 202 057 – Part 4 und TS 103 222) bestimmt, die zu Messservern bei den Anbietern erfolgen.

In einem dritten Szenario werden gleichzeitig zwei IPTV-Streams empfangen. Dazu kommt es etwa beim Ansehen eines TV-Programms und gleichzeitiger Aufnahme eines zweiten Programms im Hintergrund oder bei paralleler Nutzung von zwei IPTV-Empfangsboxen an zwei Fernsehern.

Zum Testkatalog zählt zudem „erweitertes Zapping“: Fast-Zapping, Number-Zapping (Aufruf eines TV-Senders durch direkte Kanaleingabe) und EPG-Zapping (Programmwahl über den EPG der Set-top-Box).

Fazit - Hannes Rügheimer, connect-Autor

Auch wenn Homeoffice-Pflicht und Lockdowns in jüngster Zeit aufgehoben wurden, hat beides neben der Bedeutung privater Internetanschlüsse auch die wichtige Rolle Internet-basierter Entertainment-Angebote unterstrichen. Da ist es eine gute Nachricht, dass kein Anbieter schlechter als „gut“ abschneidet.

Ein klarer Glückwunsch geht an die Telekom, die ihr überragendes Vorjahrsergebnis für „Magenta TV“ halten konnte – obwohl sich die Mitbewerber erkennbar ins Zeug gelegt haben, um den Bonnern die Siegerkrone abspenstig zu machen.

So hat auch 1&1 sein eigenes Angebot deutlich verbessert – und beweist damit zudem, dass ein Topergebnis auch mit der von einigen anderen Anbietern mittlerweile wieder verlassenen B2B-Plattform des Schweizer Streaming-Profis Zattoo möglich ist.

Vodafone hätte sein gutes Vorjahresergebnis wohl gehalten, hätte nicht ein unglückliches Softwareupdate (oder eine entsprechende Änderung im Backend) kurz nach Beginn der Messungen zu massiv erhöhten Fehlerraten beim Zapping und beim Starten der Set-top-Box geführt.

Unter den Regionalanbietern hält M-net seine Bestplatzierung und schafft es sogar, sich gegenüber dem Vorjahr zu steigern. Noch deutlicher fällt dies bei EWE auf, das sich von der Note „befriedigend“ auf „gut“ hochkämpfen konnte. Trotzdem scheinen beide Anbieter zu dem Ergebnis gekommen zu sein, dass ihnen die alternative Technik-Plattform von Ocilion noch bessere Leistungen und/oder attraktivere Angebote verspricht.

Auch NetCologne hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert, doch sein Ergebnis zeigt Schwächen der – derzeit gar nicht lieferbaren – Set-top-Box sowie Verbesserungspotenzial vor allem in Lastsituationen.

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