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Honor 8 Pro im Test

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Statt einen neuen Preiskracher auf den Markt zu werfen, stößt die Huawei-Tochter Honor mit dem 8 Pro erstmals in Preisregionen jenseits der 500-Euro-Marke vor und kooperiert mit einem Netzbetreiber. Kann Honor Premium? Wir machen den Test.

Autor: Andreas Seeger • 17.7.2017 • ca. 4:05 Min

Honor 8 Pro
Honor 8 Pro
© Honor

Das Honor 8 Pro wird im O2-Shop für 541 Euro verkauft – acht Euro günstiger als im offiziellen Honor-Shop unter www.vmall.eu. Die Tochtermarke des erfolgsverwöhnten Smartphone-Riesen Huawei, der sich innerhalb kurzer Zeit zur weltweiten Nummer drei hinter Apple und Samsung hocharbeiten konnte, ...

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Pro

  • eleganter, ultraschlanker Aluminiumkorpus
  • hochauflösendes QHD-Display
  • leistungsstarker Chipsatz mit 6 GB RAM
  • gute Kameraausstattung
  • moderne Benutzeroberfläche mit vielen Extras
  • Dual-SIM
  • gute bis sehr gute Funkeigenschaften
  • sehr gute Akkulaufzeit

Contra

  • Gehäuse nicht wasserdicht nach IP-Standard

Fazit

connect Testurteil: gut (412 von 500 Punkten

82,4%

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Das Honor 8 Pro wird im O2-Shop für 541 Euro verkauft – acht Euro günstiger als im offiziellen Honor-Shop unter www.vmall.eu. Die Tochtermarke des erfolgsverwöhnten Smartphone-Riesen Huawei, der sich innerhalb kurzer Zeit zur weltweiten Nummer drei hinter Apple und Samsung hocharbeiten konnte, hat bisher vor allem auf den Online-Direktvertrieb gesetzt. 

Nun kooperiert sie erstmals mit einem Netzbetreiber – und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein. Wie Honor und Telefónica erklären, markiert das 8 Pro den Auftakt zu einer strategischen Zusammenarbeit, in deren Rahmen auch künftig Honor-Geräte über O2 angeboten werden sollen.

Neben dem Vertriebskanal ist auch die Preispolitik neu. Bisher hat Honor voll auf günstige Preis-Leistungs-Kracher gesetzt und dabei in der Vergangenheit oftmals Huawei-Technologien, die der Mutterkonzern in seinen Topgeräten bereits eingeführt hatte, quasi mit Verzögerung zweitverwertet. Mit dieser Strategie gelangen in der Vergangenheit wirklich attraktive Pakete.


Testsiegel connect gut
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© WEKA Media Publishing GmbH

Nun stoßen die Chinesen mit dem 8 Pro für 550 Euro in eine Preisregion vor, bei der nicht nur Design und Technik, sondern auch der Name eine Rolle spielt. Wenn der Kunde vor die Wahl gestellt wird, ob er sich für das gleiche Geld ein Honor, ein Samsung oder ein Huawei kaufen soll, warum sollte er dann ausgerechnet zu der Marke mit dem niedrigsten Bekanntheitsgrad greifen?

Ein Teil der Antwort könnte lauten: wegen des attraktiven Designs. Denn wie der Erstkontakt schnell klarmacht, ist das Gerät optisch und haptisch jeden Cent wert. Das kühle Metall fühlt sich sehr gut an, mit den abgerundeten Ecken und der ultraschlanken Bauform (7 Millimeter Bauhöhe) liegt der 5,7-Zöller trotz seiner Größe sehr gut in der Hand. Die Verarbeitung ist rundum exzellent, einzig die fehlende IP-Zertifizierung stört: Im Gegensatz zu Apple und Samsung ist das Gehäuse nicht gegen zeitweiliges Untertauchen geschützt.

Honor 8 Pro
Der nur sieben Millimeter dünne Aluminiumkorpus liegt trotz der Größe sehr gut in der Hand und gefällt mit schnörkellosem Design.
© Honor

Viel Leistung fürs Geld 

Das 5,7 Zoll große LCD bietet eine ultrascharfe Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln und mit 449 cd/m2 eine gute Leuchtkraft. Die Kontraste sind ausgeprägt, die Blickwinkelstabilität ist hoch. Die Farbtemperatur kann der Nutzer in den Einstellungen anpassen – in unseren Augen ist das aber gar nicht notwendig.

Insgesamt eine gelungene Vorstellung, die sich fortsetzt, wenn man unter das Display schaut: Honor setzt auf den aktuellen Top-Chipsatz 960 der Huawei-Tochter Kirin, der auch die Flaggschiffe Huawei Mate 9, Huawei P10 und Huawei P10 Plus antreibt und leistungstechnisch zur Oberklasse gehört. Er wird von üppigen 6 GB RAM flankiert, in Sachen Performance wird einem also fast das Optimum geboten. In Benchmarks übertrifft das Honor 8 Pro Samsungs Vorjahres-Topmodell Galaxy S7 locker, an den aktuellen Spitzenreiter der connect-Bestenliste, das Galaxy S8, kommt es aber nicht heran – ein akzeptables Resultat angesichts eines Preisunterschieds von mehr als 200 Euro.

Honor 8 Pro
Neben schnellem ac-WLAN ist auch ein Infrarotsender an Bord, außerdem Bluetooth 4.2 und LTE Cat 6. Auf der Unterseite sitzen eine Klinken- und eine USB-C-Buchse, letztere aber nur nach USB-2.0-Standard.
© Honor

Für den internen Speicher gilt das Gleiche: 64 GB (knapp 50 GB verfügbar) bewegen sich im Rahmen dessen, was ein 500-Euro-Smartphone im Jahr 2017 bieten muss. Mehr wäre natürlich besser gewesen, weniger ein schwerwiegender Kritikpunkt. Der Micro-SD-Steckplatz schluckt entweder Speicherkarten bis 128 GB oder​ eine zweite Nano-SIM. Der Nutzer hat also die Wahl.​

Aktuelle Software

Die Software übernimmt Honor eins zu eins von Huawei: Als Systembasis ist Android in der aktuellen Version 7.0​ installiert, über der die herstellereigene Benutzeroberfläche EMUI 5.1 liegt. Und die bietet jede Menge Komfort: Die Oberfläche reagiert schnell, ist intuitiv und optisch ansprechend aufgebaut und gespickt mit zahlreichen Extras, die Google ab Werk nicht bietet – unter anderem eine App-Sperre und einen Telefonmanager zur Performance-Optimierung. Auch die Machine-Learning-Algorithmen​, die dafür sorgen sollen, dass das Smartphone nach längerer Nutzung noch flüssig reagiert, sind beim Honor 8 Pro implementiert. Was sich mit Blick in die Zukunft sagen lässt: Honor bietet genauso wie die Dachmarke einen guten Software-Support, ein Update auf die kommende Android-Version ist also so gut wie sicher.​

Honor 8 Pro
Neben dem Fingerabdrucksensor ist auch die Kamera leicht im Gehäuse versenkt, sodass sie nicht aufliegt – das reduziert das Risiko für Kratzer.
© Honor

Dual-Kamera: Leica ist für Huawei reserviert

Die Dual-Kamera auf der Rückseite erinnert an die Leica-Doppeloptik von Huaweis P-Serie, reicht aber nicht an diese heran. Während das P10 einen 20-Megapixel-Monochrom- und einen 12-Megapixel-Farbsensor kombiniert, liefern beim 8 Pro beide Sensoren 12 Megapixel. Außerdem fehlt der Porträtmodus, der automatisch Personen im Bild erkennt und scharf stellt und den Hintergrund mit einem feinen Bokeh überzieht. Das Kameramenü ist nicht so übersichtlich wie bei den Leica-Phones, das merkt man vor allem im Profi-Modus. Schnell wird deutlich, dass Huawei darauf bedacht ist, bestimmte Premium-Funktionen für seine Flaggschiffe zu reservieren – eine nachvollziehbare Strategie, schließlich sind diese preislich höher angesetzt.

Wie unser Kamera-Testverfahren​ ​zeigt, fällt die Bildqualität sowohl in heller als auch in dunkler Umgebung minimal ab, auch das Spiel mit der Schärfentiefe, bei dem unterschiedliche Blendenöffnungen simuliert werden, bekommt ein P10 sauberer hin. Für die 8-Megapixel-Frontkamera ist der Befund im Prinzip recht ähnlich: Die Bildqualität ist sehr ansehnlich, allerdings fehlen Extras wie der Selfie-Porträtmodus, den Huawei mit der P10-Serie eingeführt hat. Letztendlich sind die Unterschiede bei Bildqualität, Funktionen und Bedienoberfläche aber sehr gering und werden den meisten Nutzern vermutlich gar nicht auffallen.​

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Labortest und Fazit

Mit seinem kräftigen 4000-mAh-Akku erreicht das Honor 8 Pro in unserem Ausdauerverfahren respektable 8:05 Stunden und rückt damit ziemlich dicht an Huaweis P10 und P10 Plus heran. Bei intensiver Nutzung sollten ein bis anderthalb Tage drin sein, wer weniger häufig zum Smartphone greift, könnte sogar zwei Tage ohne Nachladen auskommen.​

Ein starkes Ergebnis, das sich in der Hochfrequenzkammer fortsetzt: Das Honor 8 Pro bietet gute bis sehr gute Funkeigenschaften in allen drei Netzen. Mit diesen rundum guten Leistungen sichert sich das Premium-Honor einen Platz in unseren Top 10 und damit eine uneingeschränkte Empfehlung. Das 8 Pro ist keine Preis-Leistungs-Rakete, aber ein exzellentes Smartphone. Daumen hoch!​

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