E-Autos im Test: So haben wir getestet

Auch 2023 haben wir unseren E-Auto-Test weiterentwickelt. Dabei haben wir den Testkatalog umfassend reformiert und noch enger an die Alltagsanforderungen der E-Mobilität angepasst. Die reine Ausstattungswertung haben wir auf maximal 300 Punkte reduziert, während die User Experience, das „Nutzererlebnis“, nun 700 Punkte zum Gesamtergebnis beisteuert.

Wie in jedem Jahr haben wir auch diesmal das Bewertungsschema und die Bewertungskriterien an die Entwicklungen bei der Technik und im Markt angepasst. Da wir uns in unserem Test auf rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge konzentrieren, spielen die damit zusammenhängenden Kriterien wie Ladeplanung und Unterstützung während des Ladens eine zentrale Rolle.

Grundsätzlich haben wir die Ausstattungswertung, also das reine Vorhandensein von Features, in der Gewichtung etwas reduziert, während die User Experience, also die Bedienbarkeit der vorhandenen Funktionen, eine wichtigere Rolle einnimmt. Dies folgt der Überlegung, dass noch so umfangreiche Funktionen nur wenig bringen, wenn Fahrerinnen und Fahrer mit deren Nutzung überfordert sind.

Deshalb setzt sich die Gesamtwertung (max. 1000 Punkte) zusammen aus

• maximal 300 Punkten für den Themenblock Ausstattung sowie
• 700 Punkten für den Themenblock User Experience.
  Letztere Bewertung besteht wiederum aus einem aufgabenbezogenen Teil (maximal 500 Punkte) und einem objektbezogenen Teil (maximal 200 Punkte). Worin sich diese Ansätze unterscheiden, lesen Sie unten.

Ausstattung

Der Themenblock Ausstattung untergliedert sich in die Hauptkategorien Smartphone-App, Navigation, Produktivität, Konnektivität, Sprachbedienung, Infotainment sowie Display und digitales Cockpit.

Auch bei der Gewichtung dieser Feature-Kategorien tragen wir der Bedeutung für E-Auto-Fahrer Rechnung. Mit besonders hoher Punktzahl werden Navigation, Fahrerassistenz und E-Mobilitäts-Unterstützung bewertet. Dabei gibt es in der Kategorie Navigation Punkte für die Features bei Routen- und Ladeplanung, die Optionen zur Aktualisierung des Kartenmaterials, die visuelle Darstellung sowie verfügbare Live-Dienste.

Bei den Assistenzsystemen bepunkten wir Tempo- und Abstandsregelung, einen intelligenten Geschwindigkeitsassistenten, Ampel- und Verkehrszeichenerkennung, Stau- und Spurhalteassistent, Einparkhilfe und/oder -assistent sowie adaptives Fern- und Kurvenlicht.

In der Kategorie E-Mobilität zählen vor allem Reichweitenmanagement, Ladesäulenübersicht, Bezahlfunktionen wie Plug&Charge sowie die Remote-Ladeüberwachung.

Wichtig sind auch die Smartphone-App, die Konnektivität, das Infotainment, die Sprachbedienung und das digitale Cockpit. Hier werden sowohl Basisfunktionen als auch fortgeschrittene Komfortoptionen bewertet.

Ergänzt wird die Wertung um die Aspekte Produktivität (etwa Terminplanung, E-Mail- und SMS-Unterstützung oder ein digitales Fahrtenbuch). In der Kategorie „Sonstiges“ fassen wir die Themen Nachhaltigkeit und weitere Fahrunterstützungs-Funktionen zusammen. Beim Thema Nachhaltigkeit werden Aspekte wie etwa die Verfügbarkeit von veganem Leder oder der Wiederverwendbarkeit von Batterien mit Extrapunkten belohnt. Hinzu kommen Punkte für einen Eco-Fahrmodus, einen gegebenenfalls angebotenen Concierge-Service sowie unterschiedliche Fahrmodi.

User Experience

Die Grundlage für die Bewertung der User Experience ist ein zweistufiges Modell: Zunächst führt das Testteam eine Vielzahl vordefinierter Anwendungsszenarien (Use Cases) in den Fahrzeugen durch. Diese aufgabenbezogenen Tests werden ergänzt von objektbezogenen Tests auf Basis standardisierter Fragebögen, in die sowohl die gesamtheitliche Usability als auch die visuelle Ästhetik der Smartphone-App und des vernetzten Systems im Fahrzeug einfließen.

Die Anwendungsszenarien beziehungsweise aufgabenbezogenen Tests decken den Umgang mit der App und ihre Remote-Funktionen, die Navigation, die Komfort-Features des Fahrzeugs sowie Produktivitätsanwendungen wie E-Mail, SMS, Adressbuch oder Kalenderintegration ab. Außerdem wird die Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit bei Kommunikationsfunktionen von eCall bis Telefonie, der Sprachbedienung, der Unterhaltungs-Funktionen, eines gegebenenfalls vorhandenen digitalen Cockpits und der Fahrerassistenzsysteme bewertet.

Bei den E-Mobilitäts-Funktionen steht unter anderem die Berücksichtigung der elektrischen Reichweite bei der Routenplanung neu im Fokus. Dazu gehören auch Informationen über Ladepunkte oder Ladehaltempfehlungen. Ein weiterer Aspekt in dieser Kategorie ist die App-basierte Ladeüberwachung aus der Ferne.

Bei der Bewertung des Themenblocks User-Experience werden nur die vorhandenen Funktionen bewertet. Somit können auch weniger umfangreich ausgestattete Fahrzeuge eine gute Bewertung der User-Experience erhalten und werden hierbei nicht für fehlende Features „doppelt bestraft“.