Genesis GV60 Sport Plus AWD im Test

Der sportlich-luxuriöse Koreaner hat seinen eigenen Charakter, zu dem aber auch gute Ideen bei Infotainment und Bedienung gehören.

Genesis ist die Highend-Marke von Hyundai, in dessen Sortiment der GV60 das erste vollelektrische Modell war. Technisch ist er verwandt mit den E-Autos Hyundai Ioniq 5 und Kia EV6 aus demselben Konzern. Doch der GV60 hat seinen eigenen Charakter – auch bei Infotainment und Ausstattung.

Hinter der beleuchteten Glaskugel auf der Mittelkonsole verbirgt sich übrigens die Gangwahl fürs Automatikgetriebe. Im Cockpit thronen zwei nebeneinander montierte 12,3-Zoll-Displays – eines als Kombiinstrument, das andere mit Touchbedienung fürs Infotainment. Zusätzlich gibt es einen handlichen Controller inklusive Handschriftenerkennung und Lenkradtasten. Auch ein Headup-Display ist an Bord und zeigt nützliche Informationen an.

Die Sprachbedienung funktioniert in vielen Bereichen gut, zeigte aber Schwächen bei der Klimasteuerung. Zudem behauptete das System, dass es Kommandos nicht verstanden habe, obwohl das Display ihre Bedeutung korrekt angezeigt hatte. Der Produktivitätsteil des Genesis-Systems lässt sich mit einem Google- Account koppeln. E-Mail wird jedoch gar nicht und SMS nur eingeschränkt unterstützt.

5G und Wi-Fi-Hotspot werden nicht angeboten, Carplay und Android Auto funktionieren ausschließlich per Kabel. Die zugehörige Smartphone-App bietet viele Funktionen – sie kann den Fahrer zum Beispiel per AR-Darstellung zu seinem Auto führen.

Gute Ideen mit Schwächen

Das Entertainmentangebot ist umfangreich, nur Musik- und Videostreaming werden ab Werk nicht angeboten. Dafür gibt es zahlreiche Personalisierungsmöglichkeiten. Eine nette Idee ist, dass das Auto beim Laden Entspannungsprogramme anbietet – es wäre aber schön, wenn es mehr Auswahl als nur Naturklänge gäbe.

Zudem ist die nur per Menü vorgesehene Bedienung der Ladeklappe umständlich. Das Navigationssystem war im Großstadtverkehr mitunter verwirrend, unterstützt aber bei der Suche nach Ladepunkten gut und kann dabei auch nach Ladeleistung oder Betreibern filtern.

Hingegen lässt sich in den Echtzeit-Verkehrsinfos der Grund einer Verzögerung nur umständlich ermitteln, und die Parkplatzsuche könnte einfacher sein. Die Assistenzsysteme zeigten den umlaut-Testern Stärken und Schwächen: Spurwechsel nach Antippen des Blinkers und der Parkassistent funktionieren gut, Wiederanfahren im Stau gibt es aber nicht. In den per Kamera realisierten Außenspiegeln ist nachts wegen Blendung kaum etwas zu erkennen. Insgesamt landet der GV60 somit im Mittelfeld.