Volkswagen ID.Buzz Pro im Test

Selbst wer den legendären Bully nicht mehr kennt, findet den daran angelehnten Elektro-Van sofort sympathisch. Im Test schneidet er aber durchwachsen ab.

Als sich in der Vorbereitungsphase dieses Tests die Frage stellte, welches ID-Modell von Volkswagen umlaut unter die Lupe nehmen soll, war der vom Hersteller empfohlene elektrische Bully-Nachfolger ID.Buzz vielleicht nicht die nächstliegende Wahl – zog aber schnell viele Sympathien auf sich.

Obwohl der heckgetriebene Fünfsitzer in puncto Fahrleistungen gar nicht erst versucht, mit dem überwiegend sportlichen Testumfeld mitzuhalten. Im Cockpit des Elektro-Van informieren ein 5,3 Zoll großes Kombiinstrument und ein 12,0-Zoll-Infotainment-Bildschirm.

Die Bedienung via Sensortasten am Multifunktionslenkrad und über den Slider für Klima- und Lautstärkeeinstellung erwies sich jedoch als etwas hakelig. Mancher ID.Buzz-Fahrer dürfte da lieber auf die insgesamt gut funktionierende Sprachsteuerung ausweichen.

Die Konnektivitätsabteilung ist alles in allem gut bestückt, nur auf 5G und einen digitalen Schlüssel muss man im ID.Buzz verzichten. Ausgesprochen dünn geht es hingegen in der Kategorie Produktivität zu: Es gibt ein Adressbuch, mehr Features inklusive E-Mail und SMS bleibt der VW jedoch schuldig.

An Unterhaltungsquellen wird das Wesentliche geboten, lediglich Audio- und Videostreaming fehlen. Gut funktionierte die Smartphone-Anbindung über Carplay oder Android Auto – gleichermaßen kabelgebunden wie auch drahtlos.

Die VW-App macht einen guten Eindruck, obwohl anspruchsvollere Funktionen wie Remote-View oder elektronisches Fahrtenbuch fehlen. Gut sind Tourenplanung inklusive Adressübertragung und Planung von Ladestopps vor Fahrtantritt.

Routenführung ist insgesamt gut

Ebenso gefällt die Routenplanung im Fahrzeug – sie berücksichtigt erforderliche Ladestopps transparent und komfortabel. Eine Priorisierung bevorzugter Ladeanbieter erlaubt sie allerdings nicht. Die Routendarstellung auf dem Zentralbildschirm ist klar und übersichtlich, Luxus-Features wie Augmented Reality gibt es jedoch nicht.

Die Assistenzsysteme machen insgesamt einen sehr guten Job – selbstständiges Bremsen und Wiederanfahren in der Stadt, der Spurhalteassistent auf Fernstraßen und das automatische Parken vermerkten die Tester als sehr angenehm. Nur die Bildqualität und die Ansicht der Rückfahrkamera haben noch Verbesserungspotenzial.

Insgesamt hat der ID.Buzz durchaus Stärken, doch Entscheidungen des Herstellers über Priorität von Funktionen und kleinere Softwaremängel verhindern eine bessere Note.