Service-Test E-Mobilität
Ladenetztest 2020: Wie gut sind die Ladestationen für Ihr E-Auto?
Bei welchen Anbietern klappt das Aufladen von Elektroautos am komfortabelsten und mit maximaler Preistransparenz? connect und umlaut beantworten diese Fragen in unserem ersten Ladenetztest.
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Das elektrische Autofahren strahlt vor allem Faszination aus: Beim Interesse an aktuellen Elektrofahrzeugen spielt neben der Umweltfreundlichkeit der Fahrspaß eine große Rolle. Um mit der Beschleunigung eines in der Mittelklasse angesiedelten Stromers mitzuhalten, braucht es schon ziemlich viele, teure Verbrenner-PS.
Und auch Reichweite ist längst kein wirkliches Problem mehr – etwa 400 Kilometer mit einer Akkuladung (gemäß WLTP) schaffen die meisten aktuellen E-Autos. Gleichzeitig verdichtet sich das Netz an Ladesäulen, sodass sich eine geeignete Station auf jeder Tour ohne größeren Umweg ansteuern lässt.
Die zunehmende Verbreitung von „High Power Charging“ (HPC) bei Fahrzeugen wie auch Ladepunkten sorgt zudem dafür, dass Ladestopps in der Größenordnung von einer halben Stunde bleiben.
Anlaufschwierigkeiten beim E-Auto-Laden
Soweit die guten Nachrichten. Dennoch erleben Elektromobilisten immer wieder auch Ärgerliches: Längst nicht jede Ladesäule unterwegs lässt sich mit dem vorhandenen Arsenal an Lade-Apps und -Verträgen nutzen.
Die tatsächlich zu zahlenden Preise sind nicht immer klar ersichtlich. Bei Weitem nicht jeder Ladeplatz ist klar ausgeschildert, ausreichend groß, gut beleuchtet und überdacht. Und wer während der Ladepause ein WC, ein Restaurant oder einen Shop besuchen will, muss dorthin zum Teil mehrere Hundert Meter laufen.

So manches Thema, mit dem sich Early Adopters der Elektromobilität herumschlagen müssen, erinnert zudem an die Frühzeiten des Mobilfunks. Etwa wenig preistransparentes und bisweilen technisch wackeliges Roaming – also die Nutzung „fremder“ Ladestationen mit dem eigenen Tarif.
Neben Mobilfunknetzen auch Ladenetze unter der Lupe
Darum lag es für connect und seinen Netztest-Partner umlaut nahe, die Qualität von Elektroladestationen in einem ausführlichen Netztest unter die Lupe zu nehmen. Schließlich wissen wir aus eigener Erfahrung: Bei Ladeerlebnis, technischer Ausstattung, Bezahlmöglichkeiten und Preistransparenz gibt es zwischen den in diesem Markt aktiven Anbietern große Unterschiede.
Bei unserem Test tragen wir einer weiteren Analogie zum Mobilfunknetzen Rechnung: Wie bei den Smartphonetarifen gibt es auch bei der Ladeinfrastruktur Netzbetreiber (Charge Point Operators, kurz CPO, deutsch: Ladepunktbetreiber) und Serviceprovider (Elektromobilitäts provider, kurz EMP).

Erstere stellen die Ladestationen und -netze zur Verfügung, Letztere sorgen für Apps und Abrechnungsverfahren – wobei einige Anbieter, wie EnBW auf beiden Gebieten tätig sind oder manche Ladepunktbetreiber wie Fastned auch eigene Apps bereitstellen. Die Tests und Bewertungen haben wir daher in zwei Kategorien betrachtet.
Zum Start nehmen wir die drei aktuell beliebtesten Elektromobilitätsprovider und sechs große Ladepunktbetreiber unter die Lupe. Dabei konzentrieren wir uns auf „High Power Charging“, also schnelles Aufladen entsprechend ausgerüsteter Fahrzeuge mit Ladeleistungen von mindestens 150 Kilowatt.
Denn für Vielfahrer ist dies die praktikabelste Variante, ihr Elektroauto unterwegs zu laden. Für die Tests und Bewertungen haben die Tester von umlaut Testfahrten mit zwei E-Autos absolviert.