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Heizungsregelung mit Smart-Home-Technik

eQ-3 Heizkörperthermostat Evo im Test

Autor: Hannes Rügheimer • 5.10.2022 • ca. 2:30 Min

eQ-3 hat für sein Homematic-IP-System gleich mehrere Varianten von Heizventilreglern im Angebot. Die Varianten kompakt und kompakt 2 (bei um 60 Euro) verzichten bewusst auf Bedienelemente am Gerät und sind somit für den Einsatz in öffentlich zugänglichen Räumen, Büros oder auch Kinderzimmern ...

eQ-3 hat für sein Homematic-IP-System gleich mehrere Varianten von Heizventilreglern im Angebot. Die Varianten kompakt und kompakt 2 (bei um 60 Euro) verzichten bewusst auf Bedienelemente am Gerät und sind somit für den Einsatz in öffentlich zugänglichen Räumen, Büros oder auch Kinderzimmern gedacht, wo niemand lokal in die Programmierung eingreifen soll. Das für rund 40 Euro erhältliche Ursprungsmodell gibt es unverändert bereits seit 2017, die Version „basic“ für rund 50 Euro hat sie sanft modernisiert.

Die aus technischer und optischer Sicht wohl interessanteste Variante ist aber das Modell „Evo“. Es schlägt zwar mit 80 Euro zu Buche, wartet dafür aber mit besonders schickem Design, erweiterten Funktionen sowie einem besonders schnellen und geräuscharmen Stellantrieb auf. Daher haben wir diese Regler-Variante in unserem Vergleich berücksichtigt. Zum umfangreichen eQ-3-Smart-Home-Sortiment zählt im Übrigen auch ein spezialisierter Fußbodenheizungscontroller für bis zu 12 Regelkreise (um 200 Euro). Außerdem offeriert eQ-3 verschiedene Starter-Sets, die allerdings zum Teil ältere Heizkörperthermostat-Varianten enthalten.

Den in Weiß oder Silber erhältliche Heizkörperthermostat Evo versorgen zwei mitgelieferte AA-Batterien mit Strom. Dann meldet sich sein durchs Gehäusematerial durchscheinendes Segment-Display. Zur lokalen Temperatureinstellung wird der gesamte Regler leicht nach links oder rechts gedreht, was er mit einem deutlich vernehmbaren Klicken sowie der gewünschten Temperaturerhöhung oder -absenkung quittiert. Die neben dem Display montierte Bedientaste schaltet zwischen verschiedenen Anzeigen um und kann etwa auch die Ausrichtung der Displayanzeige um 180 Grad drehen. Schutzfunktionen gegen Verkalkung und Frost sind natürlich ebenfalls an Bord. Zum Lieferumfang zählen außerdem gleich drei Kunststoffadapter für unterschiedliche Ventilgewinde.

Problemlose Installation

Das Anlernen des Reglers am Homematic-IP-Access-Point beziehungsweise der Zentraleinheit CCU2/CCU3, falls die Smart-Home-Installation ohne Cloud-Funktionen allein auf lokale Vernetzung setzt, erfolgt noch vor der Montage. Dazu scannt man per einen mit dem Regler mitgelieferten QR-Code ein. Dann wird der Heizkörperthermostat Evo am Ventilgewinde festgeschraubt und führt die Adaptierfahrt seines Stellmotors durch.

Via App oder Weboberfläche lässt sich der Regler einem Raum zuordnen. Die Steuerung unterscheidet dabei mehrere Heizprofile wie etwa einen Standard- und einen Party-Modus sowie zwei zusätzliche, frei programmierbare Alternativprofile. Die Steuerung kennt auch einen besonders energiesparenden Eco-Betrieb oder eine Optimierungsfunktion, die automatisch den nötigen Vorlauf für eine Wunschtemperatur zu einem bestimmten Zeitpunkt berechnet. Und auch eine Bediensperre gegen manuelles Übersteuern der Heizprogrammierung ist in der App vorgesehen.

eQ-3-Heizk-rperthermostat-Evo
© WEKA Media Publishing
CHECK_eQ-3-Heizk-rper-thermostat-Evo
© WEKA Media Publishing

Großer Funktionsumfang

Im Regler ist zudem eine Fenster-auf-Erkennung eingebaut, die zur Absenkung der Raumtemperatur auf eine vorgegebene „Fenster-auf-Temperatur“ führt. Darüber hinaus lassen sich Tür/Fenster-Sensoren und ein Wandthermostat in Steuerung und Bedienung mit einbeziehen. Und auch eine Anbindung an die Sprachsteuerungen durch den Google Assistant oder Amazon Alexa hat eQ-3 realisiert.

Zu den Besonderheiten des eQ-3-Reglers zählt der dynamisch-adaptive Abgleich. Dabei handelt es sich um eine algorithmische Variante des zur Heizungsoptimierung empfohlenen hydraulische Abgleichs: Die vernetzte Steuerung ermittelt anhand der gemessenen Heizkurve den Durchfluss pro Heizkörper und steuert die Regler im Verbund dann so, dass das Heißwasser optimiert auf alle einbezogenen Heizkörper verteilt wird.

Temperaturabsenkungen lassen sich in eine Szene „Aus dem Haus“ integrieren. Eine Anwesenheitserkennung per Geofencing ist im System nicht direkt vorgesehen, im Internet finden sich aber Hinweise, wie sie mithilfe der Steuerplattform IFTTT doch realisiert werden kann.

Für wen geeignet?

Die Algorithmen zur Heizungsregelung im Homematic-IP-System sind fortgeschritten und erlauben feine Anpassungen an den eigenen Bedarf. Dafür muss der Nutzer allerdings etwas mehr Zeit und Mühe in die Feineinstellungen investieren. Somit eine perfekte Lösung vor allem für ambitionierte Smart-Home-Enthusiasten.