Service-Test E-Mobilität
Ladenetztest 2022: Ladepunkt-Betreiber in den Benelux-Ländern
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Ladepunkt-Betreiber Belgien, Luxemburg & Niederlande - CPOs
Niederlande
Tesla
Als Weltpremiere öffnete Tesla seine Supercharger in den Niederlanden schon für andere Fahrzeugmarken. Wir haben es ausprobiert, vergeben aber keine Note.

Schon im vergangenen Jahr wurde spekuliert, dass Telsa sein Supercharger-Netzwerk mit Ladesäulen bis 350 kW für Fremdmarken freigeben will. Da auch Tesla-Fahrer zunehmend bei anderen CPOs laden und Tesla in Europa auf den hier üblichen CCS-Ladestecker setzt, bietet sich dies an. Den Anfang machten die Niederlande – was für unsere Testplanung nahelegte, uns diese Funktionalität hier schon einmal näher anzusehen. Allerdings zeigte sich dabei schnell: Das Ladeerlebnis hat Tesla ganz auf seine eigenen Fahrzeuge zugeschnitten.
Da die Kommunikation über deren Borddisplay läuft, verzichten die Supercharger auf weitere Bedienelemente. Für Tesla-Fahrer funktioniert das prima, Fahrer von Fremdmarken brauchen für Statusinformationen und auch zur Identifikation und Abrechnung auf jeden Fall die Tesla-App. Konzeptionell sind die Tesla-Standorte somit nicht mit den Ladestationen „normaler“ CPOs vergleichbar – sodass eine Benotung nach einheitlichen Kriterien unfair wäre. Die Beobachtungen unserer Tester finden Sie deshalb außer Konkurrenz in der Ergebnis-Tabelle. Dazu zählt, dass es auch bei Aspekten wie Ausschilderungen und Wetterschutz sowie bei Komfortangeboten an den Ladeparks durchaus noch Verbesserungspotenzial gibt.
Luxemburg
Chargy
Seit dem Vorjahr ist die Zahl der HPC-Säulen des Luxemburger Anbieters zwar gewachsen. Bei der Bedienung gibt es aber noch Verbesserungspotenzial.

Unter der Marke Chargy bietet der Luxemburger Energieversorger Eida in seinem Heimatland ein Netz von derzeit rund 700 Ladestationen an. Außer mit der hauseigenen Bezahlkarte mKaart kann dort auch ad-hoc oder per Roaming über EMPs aus den Nachbarländern geladen werden. Die „Superchargy“ getauften Schnelllader pumpen dabei zwischen 150 und 300 kW ins Elektroauto. Von ihnen gab es laut Anbieter zum Zeitpunkt unserer Recherche immerhin schon 33 Exemplare – bis Ende 2023 will der Anbieter 88 Stück von ihnen im Großherzogtum aufstellen.
Die Testfahrer besuchten auf ihrer Tour vier dieser Schnellladestationen. Die Ausschilderung dürfte besser sein, und einen Wetterschutz suchten die Tester an allen vier Standorten vergeblich. Für Beleuchtung sorgten immerhin die umliegenden Straßenlaternen. Für Toilettenstopps kommen oft nahe gelegene Restaurants oder Tankstellen infrage, am Standort Junglinster auch ein öffentliches Bezahl-WC.
Deutschsprachige Nutzer müssen die Sprache an der Ladesäule erst etwas umständlich umstellen, auch der Ladestart erforderte bisweilen mehrere Anläufe – zumal er auf jeden Fall eine Ladekarte voraussetzt. Anrufe bei der Hotline führten nur in einem von vier getesteten Fällen zum Kontakt.
connect-Urteil: befriedigend (682 von 1000 Punkten)
Belgien
Powerland
Die Historie der belgischen Firma führt zum Einsatz vieler verschiedener Ladesäulentypen – hinzu kamen in zwei Fällen Sprachbarrieren.

Das im belgischen Poperinge ansässige Unternehmen Powerland gehört zum Tankstellenbetreiber Vandotec. Ursprünglich startete sie als Distributor von Ladesäulen für Belgien, Luxemburg und Frankreich, betreibt mittlerweile aber auch ihr eigenes Ladenetz. Zum Powerland-Angebot in Belgien zählten im Erhebungszeitraum auch 13 HPC-Schnellladesäulen, von denen unsere Testfahrer vier besuchten. Wie schon im Vorjahr begegneten ihnen dabei immer wieder unterschiedliche Ladesäulentypen – die Chance, sich an eine einheitliche Bedienung zu gewöhnen, hatten die Tester und haben Powerland-Kunden somit nicht.
Ausschilderungen und Wetterschutz ließen die Teststandorte vermissen, Licht spenden nur umliegende Straßenlaternen oder benachbarte Firmen. Für einen WC-Besuch muss man schon freundlich in einem benachbarten Autohaus fragen. Neuere Modelle der verschiedenen Säulentypen lassen sich immerhin auf Deutsch oder Englisch umstellen und ermöglichen so die problemlose Bedienung. Auch die Zahlungsoptionen geben dann keine Rätsel auf. An einem Standort war die dortige Säule allerdings außer Betrieb, und mit ihren Versuchen, die Hotline zu erreichen, sind die Tester bei Powerland grundsätzlich gescheitert.
connect-Urteil: ausreichend (518 von 1000 Punkten)