Service-Test E-Mobilität
Ladenetztest 2022: E-Mobilitäts-Provider und Ladepunkt-Betreiber der Schweiz
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E-Mobilitäts-Provider Schweiz - EMPs
Swisscharge
Der aus St. Gallen stammende E-Mobilitäts-Provider hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert.

Der in Gossau, St. Gallen, ansässige Provider bietet E-Auto-Fahrern den Zugriff auf unterstützte CPOs per App oder Ladekarte. Unterstützt werden unter anderem Säulen von Agrola, GoFast und Socar (siehe ab Seite 92) – darunter auch eine recht hohe Zahl an HPC-Ladepunkten. Allerdings fallen die Ladekosten recht unterschiedlich aus, weshalb man sie vor dem Laden besser prüfen sollte. Dabei hilft die weitgehend intuitiv bedienbare App jedoch recht gut. Mittlerweile stellt sie auch hilfreiche Ladeanleitungen zu den unterstützten CPO-Säulen bereit.

Auch die Filterung nach Echtzeit-Verfügbarkeit hat im Test gut geklappt. Praktisch ist zudem, dass Fotos zumindest von Agrola- und GoFast-Standorten vorab einen Eindruck von den Bedingungen vor Ort verschaffen. Gegenüber dem Vorjahr, als er noch die Note „befriedigend“ erhielt, hat dieser Anbieter offenbar einiges an Arbeit in App und Dienste gesteckt und erringt damit den EMP-Sieg in der Schweiz.
connect-Urteil: gut (785 von 1000 Punkten); "Testsieger EMPs Schweiz"
Move
Das Gemeinschaftsunternehmen großer schweizerischer Energiedienstleister bietet E-Mobilisten in der Schweiz ein insgesamt brauchbares Angebot.

Die Move Mobility AG ist ein Gemeinschaftsunternehmen der schweizerischen Energiedienstleister Alpiq, ewb, Groupe E und Primeo Energie. Neben den Ladepunkten dieser Eigner werden weitere CPOs im In- und Ausland unterstützt. Die Identifikation an den Ladesäulen erfolgt per App oder über einen Schlüsselanhänger. Der Umgang mit der App ist intuitiv, hilfreich wären noch Ladeanleitungen zu den Säulentypen der verschiedenen CPOs sowie umfangreichere Vorab- Informationen zu den Standorten.
Wie schon im Vorjahr bemängelten die Testfahrer mangelnde Zuverlässigkeit bei den Echtzeitdaten über die Verfügbarkeit – so waren an einem Standort zwei von fünf Säulen defekt, wurden aber dennoch als verfügbar angezeigt. Während des Ladens wären Echtzeit-Infos ebenfalls unbedingt wünschenswert. Die Preiskommunikation, die Bezahloptionen und das Punktesammeln über ein Bonusprogramm konnten dagegen überzeugen.
connect-Urteil: befriedigend (703 von 1000 Punkten)
Ladepunkt-Betreiber Schweiz - CPOs
GoFast
Die Stationen des stetig wachsenden schweizerischen Schnellladenetzes bieten E-Auto-Fahrern ein gutes Ladeerlebnis.

Das in Zürich ansässige Unternehmen konzentriert sich auf den Aufbau und den Betrieb eines Schnellladenetzes in der Schweiz und versorgt alle GoFast-Ladepunkte nach Unternehmensangaben zu 100 Prozent mit Ökostrom. Ein Großteil der im Swisscharge- Verbund verfügbaren HPC-Stationen stammt von diesem Anbieter – unterstützt werden auch andere EMPs.
Die gut beleuchteten und im Test auch zumeist überdachten Ladestationen sind schon von fern gut zu erkennen. WCs und Restaurants oder Imbisse sind in der Regel auch nicht weit. Die Ladesäulen gaben keine Rätsel auf und lieferten alle nötigen Statusinformationen. Auch die Hotline erwies sich als kompetent, Bezahlen klappte problemlos.
connect-Urteil: gut (773 von 1000 Punkten)
Move
Die Ladesäulenbetreiber Groupe e und Primeo Energie treten gemeinsam unter der Marke Move auf. In unserem Test schneidet ihr Angebot befriedigend ab.

Hinter dem auch als EMP aktiven Move-Verbund stehen die Ladesäulenbetreiber Groupe e und Primeo Energie – die Ladesäulen werden je nach Standort von einem der beiden betrieben. Die Ausschilderung könnte besser sein, beleuchtet waren aber alle im Test besuchten Stationen. Auch WCs gab es an allen Standorten, Restaurants dagegen nur an Autobahnstationen – beim Rest immerhin Snackautomaten.
Die Bedienerführung der Säulen und die während des Ladevorgangs angezeigten Informationen erfüllten alle Wünsche der Tester. Bei den Testanrufen an der Hotline erwiesen sich die Mitarbeiter dort als freundlich und hilfsbereit, hatten aber keinen Fernzugriff auf die Ladesäule.
connect-Urteil: befriedigend (724 von 1000 Punkten)
Agrola
Der Schweizer Energiedienstleister und Tankstellenbetreiber hat insgesamt ein ordentliches Ladeangebot – mit Verbesserungspotenzial in einigen Details.

Agrola ist ein schweizerischer Energiedienstleister mit Sitz in Winterthur. Neben konventionellen Brennstoffen bietet er an den gleichnamigen Tankstellen auch Ladesäulen an. Das sorgt für gute Beleuchtung und Überdachung der Säulen, WC sowie Angebote für Shopping oder Fahrzeugpflege – in der Kaffeepause muss man sich allerdings mit dem Tankstellensortiment begnügen.
Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Identifikation der Ladepunkte verbessert – dabei helfen jetzt Aufkleber. Über die unterstützte Ladeleistung schweigen sich die Säulen aber aus, sie erscheint erst nach Ladestart im Display. Die Hotline ist gut erreichbar und freundlich, konnte jedoch im Test nicht wirklich weiterhelfen.
connect-Urteil: befriedigend (690 von 1000 Punkten)
Socar
Der Azerbaijanische Mineralölkonzern betreibt Schnelllader entlang der Autobahnen in der Schweiz. Im Detail ließe sich das Ladeerlebnis aber verbessern.

Die State Oil Company of the Azerbaijan Republic, kurz Socar, hat ihren Firmensitz in Baku, Azerbaijan – und betreibt in der Schweiz außer Tankstellen auch Ladesäulen mit Fokus auf High Power Charging (HPC). Die vorwiegend entlang eidgenössischer Autobahnen platzierten Säulen zählen zum Swisscharge-Verbund, lassen sich aber auch per Roaming nutzen.
Die Ausschilderung der Standorte ist top, auch WCs gab es an allen, ebenso Kioske und/ oder Snackautomaten. Bei weiteren Wohlfühlkriterien mussten die Standorte aber passen. Dafür klappte die Bedienung der Ladesäulen problemlos, beim Laden zeigten sie alle wichtigen Infos an. Fürs Bezahlen wären zusätzliche Optionen gut.
connect-Urteil: befriedigend (684 von 1000 Punkten)