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Infotainment, Navigation, Assistenzsysteme & Apps im Vergleich

E-Auto-Test: So haben wir getestet

Autor: Hannes Rügheimer • 1.11.2022 • ca. 2:20 Min

Bei der Weiterentwicklung unseres Autotests haben wie die zugrundeliegende Methodik noch stärker auf praxisrelevante Aspekte der Elektromobilität, Funktionsumfang und Bedienung von Assistenzsystemen sowie zeitgemäßen Komfortaspekten ausgelegt. Wie schon zuvor bestimmen Ausstattung und User Exper...

Bei der Weiterentwicklung unseres Autotests haben wie die zugrundeliegende Methodik noch stärker auf praxisrelevante Aspekte der Elektromobilität, Funktionsumfang und Bedienung von Assistenzsystemen sowie zeitgemäßen Komfortaspekten ausgelegt. Wie schon zuvor bestimmen Ausstattung und User Experience, das durch den Fahrer erlebte Bedienkonzept von Fahrzeug und App, jeweils die Hälfte der Gesamtwertung.

Wie in vielen Lebensbereichen wird Vernetzung auch beim Autofahren immer mehr zur Selbstverständlichkeit – die Fahrzeuge werden smart und smarter. Deshalb überarbeiten und aktualisieren wir regelmäßig die einzelnen Bewertungskriterien unseres Tests und deren Gewichtung.

Dabei haben früher bewertete Kriterien zum Teil an Relevanz verloren (etwa Musikwiedergabe von SD-Cards oder CD/DVD-Laufwerken) oder dürfen heute als selbstverständliche Voraussetzung für andere Aspekte gelten (etwa die grundsätzliche Mobilfunk-Vernetzung des Fahrzeugs, eine Navigations-Funktion oder das Vorhandensein einer App). Dafür sind neue Aspekte, wie insbesondere die Ladeplanung in E-Autos oder Umfang und Bedienkomfort von Fahrerassistenzsystemen hinzugekommen.

Die Gesamtwertung (max. 1000 Punkte) setzt sich zusammen aus den beiden Themenblöcken Ausstattung sowie User Experience. Beide gehen jeweils mit bis zu 500 Score-Punkten in das Gesamtergebnis ein.

Ausstattung

Der Themenblock Ausstattung untergliedert sich in die Hauptkategorien Infotainment + App, Navigation inklusive E-Mobilität + Fahrerassistenzsysteme sowie Connectivity + Hardware.

Beim Infotainment gehen die Infotainment-Funktionen, Smartphone-Integration inklusive der vom Hersteller angebotenen App sowie die verfügbaren Klangkomponenten und Unterhaltungsangebote in die Wertung ein.

In puncto Navigation werden Features für die Routen- und Ladeplanung, die Optionen zur Aktualisierung des Kartenmaterials, die visuelle Darstellung sowie verfügbare Live-Dienste bewertet. Auch die Assistenzsysteme und eventuelle Extras wie ein digitales Fahrtenbuch zählen zu dieser Kategorie. Das Thema Nachhaltigkeit mit Aspekten wie etwa der Verfügbarkeit von veganem Leder oder der Wiederverwendbarkeit von Batterien wird mit Extrapunkten in dieser Kategorie belohnt.

Die Kategorie Connectivity und Hardware bewertet die Anzahl und Größe der Bildschirme, Anzahl und Ausführung von Schnittstellen wie etwa USB-A und/oder USB-C, die Sprachsteuerung, Notfall- und Pannen-Notruf, die Mobilfunkanbindung sowie die zur Verfügung stehenden Bedienelemente von Multifunktionslenkrad über Touchscreens bis zur Handschrifterkennung und Gestensteuerung.

User Experience

Die Grundlage für die Bewertung der User Experience ist ein zweistufiges Modell: Zunächst führt das Testteam eine Vielzahl vordefinierter Anwendungsszenarien (Use Cases) in den Fahrzeugen durch. Diese aufgabenbezogenen Tests werden ergänzt von objektbezogenen Tests auf Basis standardisierter Fragebögen, in die sowohl die gesamtheitliche Usability als auch die visuelle Ästhetik der Smartphone-App und des vernetzten Systems im Fahrzeug einfließen.

Die Anwendungsszenarien decken den Umgang mit der App und ihre Remote-Funktionen, die Navigation, die Komfort-Features des Fahrzeugs sowie Produktivitätsanwendungen wie E-Mail, SMS, Adressbuch oder Kalenderintegration ab. Außerdem wird die Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit bei Kommunikationsfunktionen von eCall bis Telefonie, der Sprachbedienung, der Unterhaltungs-Funktionen, eines ggf. vorhandenen digitalen Cockpits und der Fahrerassistenzsysteme bewertet.

Da wir uns bei unseren Fahrzeugtests künftig auf Fahrzeuge mit Elektroantrieb konzentrieren, haben wir die klassischen Use Cases um Szenarien erweitert, die auf E-Mobility-Funktionen abzielen. Dabei steht unter anderem die Berücksichtigung der elektrischen Reichweite bei der Routenplanung neu im Fokus. Dazu gehören auch Informationen über Ladepunkte oder Ladehaltempfehlungen. Ein weiterer Aspekt in dieser Kategorie ist die App-basierte Ladeüberwachung aus der Ferne.

Bei der Bewertung des Themenblockes User-Experience werden nur die vorhandenen Funktionen bewertet. Somit können auch weniger umfangreich ausgestattete Fahrzeuge eine gute Bewertung der User-Experience erhalten und werden hierbei nicht für fehlende Features „doppelt bestraft“.